Am letzten Wochenende legte der FC Bayern München in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit einem Sieg vor, die VfL-Frauen zogen nach. Nun ist es umgekehrt: Die Wölfinnen eröffnen den 15. Spieltag am morgigen Freitag, 17. März (Anstoß um 19.15 Uhr/live auf Eurosport und Magenta Sport), mit einem Heimspiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam, der Konkurrent aus dem Süden kann am Samstag beim 1. FC Köln nachziehen. Werden beide Teams ihrer Favoritenrolle gerecht, ist damit klar, dass die Grün-Weißen als Tabellenführer zum Gipfeltreffen am FC Bayern Campus reisen werden (25. März, Anstoß um 17.55 Uhr/live in der ARD und auf Magenta Sport). Zuvor steht am kommenden Mittwoch, 22. März (Anstoß um 21 Uhr/live auf DAZN) erst einmal das Viertelfinal-Hinspiel in der UEFA Women’s Champions League bei Paris Saint-Germain auf dem Programm.
Drei Trainer, kein Spielglück
Der 1. FFC Turbine Potsdam hat traditionell viele Anhänger, bei den meisten von ihnen regiert schon seit vielen Wochen das Prinzip Hoffnung. Theoretisch ist der erstmalige Absturz in die Zweitklassigkeit, der sich schon nach dem Transfersommer angekündigt hatte, noch zu verhindern, schließlich sind bis Saisonende 24 Punkte zu vergeben. Die zuletzt verlorenen Duelle gegen den SV Werder Bremen (1:2) und beim MSV Duisburg (0:3) schmerzen allerdings besonders, werfen sie doch die Frage auf, gegen wen die Turbinen überhaupt noch punkten wollen. Besonders bitter: Hoffnungslos unterlegen war der einstige UEFA-Cup-Sieger in beiden Spielen, auch beim 0:3 in Duisburg, keineswegs. Doch wer – eben dort – einen Elfmeter verschießt und zwei Minuten später den nächsten Gegentreffer kassiert, hat auch offensichtlich sein Spielglück aufgebraucht. Daran konnte selbst der neue Trainer Marco Gebhardt bislang nichts ändern, der Anfang Februar auf Sven Weigang folgte. In die Saison gegangen war Potsdam mit Sebastian Middeke auf der Trainerbank, der auch beim mit 0:2 verlorenen Hinspiel gegen den VfL sportlich verantwortlich war. Es war bis heute einer der besten Turbine-Auftritte, was nicht zuletzt an der glänzend aufgelegten Torhüterin Jil Frehse lag. Doch zurück zum Trainerverschleiß: Drei Übungsleiter in einer Spielzeit sind in der Frauen-Bundesliga äußerst selten.
Punkte und ein gutes Gefühl
Auf Potsdam folgt Paris – vor einem Jahrzehnt hätte diese Spielfolge für den VfL Wolfsburg bedeutet, dass zwei Schwergewichte des Frauenfußballs warten. Diesmal liest sich Teil eins wie eine Pflichtaufgabe, denn wenn der Tabellenführer zu Hause auf den Letzten trifft, gibt es von der Papierform her keine leichtere Aufgabe. Doch deshalb weniger Einsatz an den Tag zu legen, ist für die VfL-Frauen keine Option. Zum einen ist die jüngste 1:2-Heimniederlage gegen Hoffenheim zwar abgehakt, dient aber noch als Warnung. Zum anderen dürfte es auch darum gehen, neben drei Punkten auf dem Konto auch mit einem guten Gefühl aus dem Abendspiel zu gehen – und mit eben jenem guten Gefühl auch am Dienstag in den Flieger Richtung Paris zu steigen. Zum 42. Mal treffen die VfL-Frauen in der höchsten deutschen Spielklasse auf den 1. FFC Turbine Potsdam, wahrscheinlich zum vorerst letzten Mal. Eines werden die Wölfinnen am morgigen Freitag auf keinen Fall schaffen – die noch immer negative Gesamtbilanz auf links zu drehen: 16 Siegen stehen 22 Niederlagen gegenüber.