Wie zufrieden bist du so bislang selbst mit deinen Leistungen? Hast du dir irgendwas vorgenommen für das erste Jahr beim VfL?
Sarai: Man möchte natürlich immer spielen. Hinter diesen Punkt kann ich, glaube ich, bisher einen Haken setzen. Dann ist die Frage, wie man spielt und ob man mit seiner Leistung zufrieden ist. Da ist schon noch Potenzial nach oben. Insofern, dass ich der Mannschaft offensiv noch besser helfen kann, vielleicht mal selbst aufs Tor gehe oder die Flanken noch gezielter reinbringe und meine Entscheidungen noch cleverer oder schneller fälle. Defensiv haben wir uns als Team am Anfang etwas schwergetan. Da haben wir aber mittlerweile unser System gefunden. Deshalb ist es mir wichtig, dort anzuknüpfen, wo wir aufgehört haben.
Wie läuft es für dich im Team? Du bist viel mit Janina Minge unterwegs und ihr wart gerade erst zusammen im Urlaub, oder?
Sarai: Das stimmt. Ich glaube, es ist generell so, dass man am Anfang mit den anderen „Neuen“ etwas mehr Kontakt hat. Aber ich habe auch mit den anderen viel zu tun, wie zum Beispiel Kathy und Marina oder auch Jule und Chanti (Anm.: Chantal Hagel), die ich schon aus Hoffenheimer Zeiten kenne. Man kann aber sagen, dass ich mit Jani privat noch viel mehr mache, und deshalb waren wir auch gerade erst zusammen mit unseren Freunden in Dubai.
Hattet ihr vorher bereits viel Kontakt?
Sarai: Nein, tatsächlich überhaupt nicht. Das ist echt witzig. Es passt bei uns einfach gut. Vielleicht kommt es auch durch unsere Freunde.
Wir haben gerade kurz über den Urlaub gesprochen. Dementsprechend nehme ich an, dass du eine schöne Winterpause hattest?
Sarai: Ja, die hatte ich auf jeden Fall. Der Urlaub hat sich relativ spontan ergeben und wir sind erst am 24. Dezember morgens in Frankfurt gelandet. Das hatte ich so noch nie, aber das war toll. Vor allem, weil wir etwas Sonne tanken konnten. Danach war ich dann bei der Familie.
Du absolvierst neben deiner Fußballkarriere eine Ausbildung…
Sarai: Genau, ich mache seit dreieinhalb Jahren eine Ausbildung zur Physiotherapeutin. Eigentlich wollte ich im Sommer damit fertig sein, aber dann habe ich das wegen Olympia nach hinten verschoben.
Ein guter Grund, wie ich finde!
Sarai: Ja, genau. Schon nachdem Wolfsburg angefragt hatte, war für mich klar, dass ich den Abschluss wahrscheinlich auf diesen Winter schieben muss. Ich finde es schön, dass der VfL da ebenfalls Rücksicht drauf nimmt und es mir ermöglicht, meinen Abschluss demnächst nachzuholen. Durch meine kleine Verletzung habe ich momentan sowieso etwas mehr Zeit zum Lernen. Tommy hat aber schon häufiger gesagt, dass ich einfach Bescheid sagen soll, wenn ich mal lernen muss oder deshalb keinen freien Kopf habe.
Ist die Physiotherapie ein Bereich, in dem du dir später vorstellen könntest zu arbeiten?
Sarai: Auf jeden Fall! Ich kann mir das vorstellen, in welcher Art und Weise weiß ich noch nicht – ob zum Beispiel eher in der inneren Medizin im Krankenhaus oder in einer orthopädischen Praxis.
Das grundsätzliche Interesse für das Thema kam wahrscheinlich durch deinen sportlichen Hintergrund, oder?
Sarai: Ja, das ist definitiv so.
Und wie bist du damals zum Fußball gekommen?
Sarai: Durch meine Brüder, ich habe einen älteren und zwei jüngere Brüder. Die beiden etwas Größeren haben Fußball gespielt und dann hat mich mein Papa da mal mitgeschleppt. Das war ein Eltern-gegen-Kinder-Kick. Ich war da fünf oder sechs Jahre alt und durfte bei den Eltern mitspielen.
War für dich immer klar, dass der Fußball dein Sport ist? Oder gab es mal andere Sportarten?
Sarai: Ja, ich habe früher zusätzlich Leichtathletik gemacht. Meine Mama hat mich mal eine Stunde zum Ballett geschleppt, das fand ich aber gar nicht cool (lacht). Dann habe ich in der Garde getanzt, das gab es damals bei uns auf dem Dorf. Da war ich auch relativ lang.
Und jetzt, was machst du, wenn du mal Freizeit hast?
Sarai: Ganz viel mit Freunden und der Familie. Ansonsten mache ich auch andere Sportarten, wenn es die Zeit zulässt. Sprachen interessieren mich, da möchte ich mich gerne noch mehr reinfuchsen. Ich entspanne auch gerne mal oder erkunde die Gegend. Leider habe ich es bisher nicht geschafft in die Wolfsburger Autostadt zu gehen. Das will ich bald mal nachholen.