VfL-Cheftrainer Oliver Glasner brachte nach dem 1:1 bei RB Leipzig zwei neue Spieler von Beginn an: Kevin Mbabu und Jerome Roussillon nahmen auf der Bank Platz, für sie rückten Robin Knoche und Renato Steffen in die Startelf. Gents Trainer Jess Thorup verzichtete im Vergleich zum 2:0 über Waasland-Beveren auf Wechsel.
VfL mit Traumstart
Die Wölfe erwischten einen Start nach Maß. Arnold stellte mit einem sehenswerten Steilpass in die Tiefe die gesamte Defensivreihe der Gastgeber bloß. Der aufgerückte Tisserand behielt rechts im Sechzehner die Übersicht und legte mit viel Übersicht vor Gent-Keeper Thomas Kaminski noch einmal quer, sodass Goalgetter Weghorst am zweiten Pfosten aus naher Distanz nur noch einschieben musste und die Wölfe mit seinem Treffer bereits in der dritten Spielminute mit 1:0 in Führung brachte. Besser hätte diese Begegnung für die Grün-Weißen nicht losgehen können, die sich mit zunehmender Spieldauer um die Kontrolle auf dem Platz bemühten. Das hohe Tempo der Anfangsphase war nach einer guten Viertelstunde raus, die Wölfe ließen jedoch den Ball in ihren Reihen laufen und hatten insgesamt mehr Struktur im Spielaufbau. Insgesamt hatten die Gäste die Partie im Griff und erhöhten schließlich auf 2:0 mit einem sehenswerten Treffer durch Victor. Der Brasilianer schloss einen Konter über Arnold mit einem klassischen Übersteiger ab und vollstreckte dann mit einem satten Flachschuss trocken ins lange Eck (24.). Kurz danach mussten die 1.000 mitgereisten VfL-Fans tief durchatmen. Verteidiger Jeffrey Bruma ließ sich von Yaremchuk überlaufen. Der Ukrainer lief auf Pavao Pervan zu, spitzelte den Ball am Wolfsburger Keeper vorbei – doch Tisserand konnte kurz vor der Linie klären und verhinderte somit den Gegentreffer (28.).
Unachtsamkeit vor der Pause
Nach einer halben Stunde wurde das Spiel hektischer, Referee Sergei Ivanov zeigte einige Gelbe Karten, doch die Wölfe ließen sich in ihren Offensivaktionen nicht beirren. Erneut Victor hatte sieben Metern vor dem Tor die dicke Möglichkeit, seinen zweiten Treffer zu erzielen. Der Sommer-Neuzugang bekam die Kugel nicht unter Kontrolle und schickte das Spielgerät Richtung Abendhimmel (36.). Die Wölfe agierten sehr stabil, arbeiteten am nächsten Treffer und hatten kurz vor der Pause alles Kontrolle. Mit einer starken Einzelleistung brachte Yaremchuk allerdings seine Farben zurück ins Spiel. Der 23-Jährige kam im Rückraum zum Zug und hielt aus der Distanz drauf. Sein wuchtiger Schuss schlug rechts in die Maschen ein. Da war Pervan machtlos, so dass es mit dem 2:1 in die Halbzeit ging (41.).
Last-Minute-Ausgleich
Nach dem Seitenwechsel brachte Coach Glasner Mbabu für William. Die Hausherren kamen mit ordentlich Dampf aus der Kabine und setzten die VfL-Abwehr in den ersten Minuten unter Druck. Torschütze Yaremchuk kam aus kurzer Distanz zum Kopfball, dieser ging aber rechts vorbei (54.). Die Antwort der Grün-Weißen ließ nicht lange auf sich warten. Steffen schickte Victor mit einem tiefen Pass in die Spitze, Gent wusste sich nur mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Freistoß platzierte Brekalo in die Mauer (54.). Es entwickelte sich eine intensive Partie, in der die Belgier auf den Ausgleich drängten. Bei einem Schuss von Jonathan David aus der zweiten Reihe war Pervan blitzschnell unten und parierte diesen (63.). Zu seinem ersten Abschluss in Durchgang zwei kam der VfL in der 69. Minute. Nach einer Ecke von Arnold spielte Mbabu die Kugel zu Bruma. Der Verteidiger schloss aus kurzer Distanz ab, scheiterte aber an Kaminski. Nach einem erneuten Zuspiel von Mbabu kam der eingewechselte Lukas Nmecha zum Torschuss, der zur Ecke abgefälscht wurde (70.). Auf der anderen Seite machte Giorgi Kvilitaia nach einer Rechtsflanke in Höhe des Elfmeterpunktes fast den Ausgleich. Das Spielgerät ging haarscharf am linken Pfosten vorbei (78.). Der VfL nun mit mehr Platz und Möglichkeiten zum Kontern. Inzwischen merkte man beiden Teams den Kräfteverschleiß an. In der vierten Minute der Nachspielzeit mussten die Gäste diesem Tribut zollen. Die Hereingabe des eingewechselten Jean-Luc Dompe drückte Yaremchuk mit seinem zweiten Treffer aus sieben Metern mit sehr hohen Bein zum 2:2-Endstand in die linke Ecke.
KAA Gent: Kaminski – Lustig, Plastun, Ngadeu-Ngadjui, Asare – Kums (87. Dompe), Owusu (60. Bezus), Odjidja, David – Yaremchuk, Depoitre (73. Kvilitaia)
VfL Wolfsburg: Pervan – Tisserand, Knoche, Bruma – William (46. Mbabu), Arnold, Guilavogui, Steffen (79. Roussillon) – Victor, Weghorst, Brekalo (66. Nmecha)
Tore: 0:1 Weghorst (3.), 0:2 Victor (24.), 1:2 Yaremchuk (41.), 2:2 Yaremchuk (90.+4)
Gelbe Karten: Owusu, Odjidja, Asare, Ngadeu-Ngadjui / Weghorst, William, Mbabu
Zuschauer: 18.000 am Donnerstag (24. Oktober) in der Ghelamco-Arena
Schiedsrichter: Sergei Ivanov (RUS)
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