Akademie

„Wieder oben mitspielen“

B-Juniorinnen-Trainer Michael Schulz im Interview vor dem Start in die neue Saison.

VfL Wolfsburg Trainer der B-Juniorinnen, Michael Schulz unterhält sich.

Die Saison 2021/2022 beendeten die U17-Juniorinnen des VfL Wolfsburg auf dem dritten Tabellenplatz – die Teilnahme an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft wurde knapp verpasst. Nun steht die neue Spielzeit kurz bevor. Den August nutzten Trainer Michael Schulz und seine Schützlinge, um im Trainingslager als Team zusammenzuwachsen, sich weiterzuentwickeln und sich intensiv auf den Saisonstart am Samstag, 3. September (Anstoß um 15 Uhr), bei Hertha 03 Zehlendorf vorzubereiten. Im Interview spricht Schulz über die Entwicklung der Nachwuchswölfinnen, Personaländerungen im Trainerstab und seine Erwartungen und Ziele für die kommende Saison.

Michael Schulz, Anfang August haben Sie ein gemeinsames Trainingslager mit der U20 absolviert. Wie fällt Ihr Fazit dieses Aufenthalts in der Sportschule Osterburg aus?

Michael Schulz: Vom Trainingslager war ich begeistert! Wir waren zusammen mit der U20 dort und die Mädels haben auch den Kontakt zur zweiten Mannschaft gesucht. Wenn es die Möglichkeit gab, haben wir der U20 beim Training zugeguckt, aber die meiste Zeit haben wir parallel trainiert. Was auffällig war: Obwohl wir uns dort erst als Mannschaft kennengerlernt haben, haben die Mädels schon als Team funktioniert. Die Saison ist lang, aber das ist mir schon mal sehr positiv aufgefallen. Abends haben sie dann selbstständig organisiert, was sie machen wollen, sei es ein Beachvolleyballturnier oder eine Flachwitz-Challenge, so ähnlich wie „Kulles Kalauer“. Und was wir vorgegeben haben, haben die Mädels auch sehr gut durchgezogen.

Wie ist der Kader für die kommende Saison aufgestellt?

Schulz: Wir sind sehr breit aufgestellt mit 22 Mädels. Die meisten sind schon auf dem gleichen Niveau. Wenn also jemand von der Bank kommt, haben wir da keine Bauchschmerzen. Jede Position ist doppelt besetzt. Ich denke schon, dass wir wieder unter den ersten Fünf mitspielen werden. Ob es die Meisterschaft wird, werden wir am Ende sehen. Auch wie wir in die Saison reinkommen werden, ist wichtig. Aber da machen wir uns keinen Druck.

Einige Spielerinnen sind letzte Saison für längere Zeit ausgefallen. Wie steht es um die Langzeitverletzten?

Schulz: Die sind so langsam wieder im Aufbau. Da ist einmal Greta Müller mit Knöchelproblemen – eine längere Geschichte, das hat sie schon in der U15 beschäftigt. Wir hoffen, dass sie im September oder Oktober wieder voll einsatzfähig ist. Ansonsten kann Finja Dittel jetzt wieder mittrainieren, die nach einem Bänderanriss wieder dabei ist. Genauso wie Hannah Mitschke, die nach Pfeifferschem Drüsenfieber langsam wieder aufgebaut wird. Annika Hoffmann hat Rückenprobleme und wird schrittweise wieder integriert. Also der Kader wird wieder voller.


Hat sich im Trainingslager jemand verletzt?

Schulz: Nein. Muskuläre Probleme gab es zwischendurch, aber das kommt vor. Nichts Schlimmeres.

Wie sind Ihre Erwartungen an die Saison und wie schätzen Sie die Liga ein?

Schulz: Wir haben ein internes Ziel, das sich die Mädels gesetzt haben. Klar ist, dass wir gerne oben mitspielen wollen. Dazu hatten wir auch eine kleine Teambesprechung und die haben wir genutzt, um unsere gemeinsamen Ziele aufzuschreiben. Wir geben das nicht als Trainerteam vor, das sollen die Mädels selbst bestimmen. Wie gesagt, unter den ersten Fünf werden wir bestimmt wieder mitspielen. Gespannt bin ich, ob der HSV wieder oben mitspielt, auch Bremen hat sich verstärkt. Aurich ist immer eine Wundertüte, die holen viele Auswahlspielerinnen aus ganz Deutschland. Mal schauen, wie sie als Team funktionieren. Union Berlin hat letztes Jahr im Pokalfinale gespielt, die habe ich auch auf der Rechnung.

Vor dem Trainingslager standen noch Sprint- und Laktattests an. Wie sind die verlaufen?

Schulz: Soweit ganz gut. Größtenteils haben die Mädels die Zeiten geknackt, die wir vorgegeben haben. Damit bin ich zufrieden. Wir waren sehr überrascht, dass sich alle gesteigert haben im Vergleich zu letztem Jahr. Für die neuen Spielerinnen ist es ungewohnt, auf einem Laufband zu laufen. Die streichen wir dann nicht direkt aus dem Kader, wenn sie es nicht bis zur letzten Stufe schaffen.

Zum Sommer gab es auch im Trainerstab einige Neuerungen. Was genau hat sich dort geändert?

Schulz: Wir haben uns im Trainerteam neu aufgestellt und nun mit Anna Fries eine Co-Trainerin, die früher bei den Würzburger Kickers in der 2. Frauen-Bundesliga tätig war. Manuel Gitschat haben wir von der U17 des Magdeburger FFC als Torwarttrainer bekommen. Ich bin überzeugt davon, dass die beiden die Mädels weiterentwickeln. Und es ist wichtig, eine weibliche Person im Trainerteam zu haben, zu der die Mädels einen engeren Kontakt haben. Es ist einfach nochmal ein anderer Blickwinkel, den Anna mitbringt.