Frauen

„Uns erwartet ein tolles Spiel“

Vorfreudiger Tommy Stroot vor dem Champions-League-Hit in Lyon.

Am morgigen Dienstag treffen die VfL-Frauen im letzten Vorrundenspiel der UEFA Women’s Champions League auf den Tabellenführer und sicheren Gruppensieger Olympique Lyon. Auch die Wölfinnen haben sich, mit dem Sieg vergangene Woche gegen die AS Rom, bereits als Gruppenzweiter fürs Viertelfinale qualifiziert. Anstoß im Spiel „Erster gegen Zweiter“ ist um 21 Uhr (live bei DAZN) im Groupama Stadium.

Olympique Lyon noch ungeschlagen

Mit Olympique Lyon wartet im letzten Gruppenspiel der UEFA Women’s Champions League nochmal ein echter Gradmesser auf die VfL-Frauen. Bislang werden die Französinnen ihrem Status als Weltklasse-Mannschaft absolut gerecht. Sie dominieren die heimische Liga und haben bisher eine nahezu perfekte Saison abgeliefert. Lediglich ein Unentschieden haben die Spielerinnen vom australischen Cheftrainer Joe Montemurro bislang hinnehmen müssen und thronen nach elf Spieltagen mit einem beeindruckenden Torverhältnis von 50:3 an der Tabellenspitze der Premiere Ligue. Zuletzt gab es für die Französinnen im Kerngeschäft einen deutlichen 5:1-Heimsieg gegen den FC Nantes. Noch runder läuft es für den 16-fachen Serienmeister aus Frankreich in der UWCL: fünf Spiele, fünf Siege und ein Torverhältnis von 18:1. Eine Serie, die sich die Frauen von Olympique nicht nehmen lassen wollen, wenngleich die finalen Platzierungen in der Abschlusstabelle der Gruppe A bereits vor Anpfiff des letzten Spieltags feststehen. Mit den bisher gezeigten Leistungen zählt der achtmalige Champions-League-Sieger und letztjährige Finalist zu den großen Favoriten auf den Gewinn der diesjährigen Champions League.

Das Abschlusstraining entscheidet

Nach der hohen Belastung der vergangenen Wochen werden die Wölfinnen gegen Lyon die Breite des Kaders nutzen und ein wenig rotieren. Auf der obligatorischen Pressekonferenz im Vorfeld ließ Tommy Stroot noch offen, mit welchem Personal der VfL in Lyon an den Start gehen wird. Er wolle das Abschlusstraining abwarten und sich erst danach mit seinem Trainerteam beraten, so der VfL-Chefcoach. Bei regnerischem Wetter in Wolfsburg galt es also für die Spielerinnen, sich vor dem abschließenden Topspiel gegen Olympique Lyon nochmal reinzuhängen und für die Startelf zu empfehlen.

Vor dem Spiel gegen Lyon sprach VfL-Cheftrainer Tommy Stroot über…

…die Personallage: Kristin Demann und Camilla Küver fallen bekanntermaßen bis zur Winterpause aus. Ebenso werden Luca Papp und Lisa Schmitz fehlen. Da wollen wir kein Risiko eingehen. Sarai Linder hat sich in den letzten Minuten in Bremen eine kleine Verletzung zugezogen, sodass ein Einsatz in Lyon ebenfalls nicht möglich ist. Da es keine strukturelle Verletzung ist, wird sie aber voraussichtlich den Wintertrainingsplan ganz normal durchziehen können. Außerdem plagen Sveindis Jonsdottir seit dem Spiel gegen Rom leichte Knieprobleme. Das war auch der ausschlaggebende Grund, warum sie gegen Werder Bremen nicht starten konnte. Sie ist zwar dabei, aber bei ihr gilt es, die Probleme auf jeden Fall im Hinterkopf zu behalten.

…Rotation: Wir müssen rotieren. Gegen Werder haben wir bewusst die Entscheidung getroffen, mit derselben Startelf anzufangen wie im Spiel zuvor. Auch, um die Spielerinnen zu fordern: auf der einen Seite die erste Elf durch die hohe Belastung und auf der anderen Seite die gesamte Gruppe dadurch, wie sie mit der Situation umgeht. Jetzt haben wir wieder nur wenig Zeit zwischen zwei Partien, deswegen war für uns schon klar, dass wir das Lyon-Spiel nutzen werden, um zu rotieren. Wir warten das Abschlusstraining noch ab und entscheiden dann, was wir genau machen werden, um eine gute Balance herzustellen und eine stabile Leistung zu bringen. Die Rotation soll nämlich nicht dazu dienen, das Spiel herzuschenken. Uns erwartet ein tolles Spiel unter tollen Bedingungen, auch wenn es auf dem Papier um nichts mehr geht.

…den Gegner: Ich habe einen Riesenrespekt vor der Mannschaft von Olympique Lyon. OL schafft es jedes Jahr, stabil zu sein und immer wieder ins Halbfinale einzuziehen. Wir wissen, was auf uns zukommt und dass der Gegner eine hohe individuelle Qualität besitzt. Das gilt es anzunehmen, in gewissen Phasen aber auch zu akzeptieren. Gegen den Ball werden wir mehr investieren müssen als in anderen Partien und Eins-gegen-eins-Situationen konsequent zu verteidigen. Das alles ist Teil eines Prozesses, den wir brauchen, um uns weiterzuentwickeln.

…die Ausgangslage: Erstmal bin ich froh, dass die Konstellation jetzt so ist. Letzte Woche saßen wir zusammen, und da war die Ausgangslage noch eine ganz andere. Mit dem Sieg gegen Rom haben wir jetzt ein erstes Teilziel erreicht. Das freut uns sehr! Wer aber unsere Mannschaft kennt, insbesondere eine Alexandra Popp oder eine Marina Hegering, der weiß, dass wir nirgendwo hinfahren mit dem Gedanken, dass es um nichts geht. Das vorzuleben ist auch ein wichtiger Faktor, und daher mache ich mir keine Sorgen, dass wir dieses Spiel nicht ernstnehmen werden.

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