Es sollte wohl nicht sein: Von Mittwoch bis Freitag wurde beim FIFA Interactive World Cup in der altehrwürdigen Westminster Central Hall in London unter den 32 weltweit besten FIFA 17-Spielern der neue Weltmeister ermittelt. VfL-E-Sportler Timo „TimoX“ Siep zeigte nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Gruppenphase wahre Comeback-Qualitäten und scheiterte erst im Finale der Playstation-Division durch eine knappe Niederlage durch ein Golden Goal gegen seinen deutschen Kontrahenten Kai „Deto“ Wollin. Im anschließenden Endspiel, das in zwei Partien – zunächst auf der PlayStation und dann auf der Xbox – entschieden wurde, setzte sich der an für sich nur auf der Xbox-Konsole spielende Engländer Spencer „UNILAD Gorilla“ Ealing durch und sicherte sich dadurch den Titel.
Probleme in der Gruppenphase
TimoX hatte sich hohe Ziele für das Turnier in der britischen Hauptstadt gesteckt und so verwunderte es die E-Sport-Experten doch sehr, dass der 19-Jährige in seiner acht Mann fassenden Gruppe nach vier Partien erst zwei Punkte gesammelt hatte und kurz vor dem überraschenden Aus stand. Doch er fing sich, konnte seine Probleme mit dem Gameplay zur Seite schieben und gewann die letzten drei Gruppenspiele allesamt, so dass er sich letztlich als Drittplatzierter für das Viertelfinale qualifizierte. Dort angekommen reichten TimoX zwei knappe Siege in Hin- und Rückspiel gegen den Brasilianer Lucas da Costa „Lucasrep98“, um ins Halbfinale seiner PlayStation-Division einzuziehen.
Zwei Entscheidungen durch Golden Goal
Gegen den Italiener Daniele „Prinsipe“ Paolucci, gegen den es in der Gruppenphase eine Niederlage gab, machte es der grün-weiße E-Sportler dagegen erneut spannend. Nach einem 4:2-Erfolg im Hinspiel musste das Duell durch ein 1:3 im Rückspiel durch ein Golden Goal entschieden werden. TimoX hatte das etwas flinkere Händchen, erzielte den entscheidenden Treffer und stand somit im PlayStation-Finale, das an Dramatik wohl kaum zu überbieten war. Nach zwei 1:0-Erfolgen für beide Seiten musste wieder ein Golden Goal die Entscheidung herbeiführen. Siep sah sich bereits als Sieger, doch sein Tor, das erkannte die Computertechnik, in der Verlängerung zählte aufgrund einer Abseitsstellung nicht. Quasi im Gegenzug hatte diesmal sein Kontrahent das Glück gepachtet und schoss sich ins Endspiel beider Konsolen.