Frauen

Starker Aufsteiger wartet

Die VfL-Frauen gastieren in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga beim 1. FC Köln.

Es ist zwar keine englische, wohl aber eine kurze Woche für die Frauen des VfL Wolfsburg: Bereits fünf Tage nach dem 4:1-Erfolg gegen den SC Freiburg eröffnen die Wölfinnen am kommenden Freitag, 11. März (Anstoß um 19.15 Uhr/live auf Eurosport und Magenta Sport), den 16. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit einem Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln. Mit einem Sieg am Rhein würde das Team von Cheftrainer Tommy Stroot vorübergehend die Tabellenführung übernehmen – und könnte am Samstag dann entspannt das Verfolgerduell zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem FC Bayern München verfolgen.

Erfahrener Kader

Aufsteiger in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga waren in den letzten Jahren stets sichere Abstiegskandidaten – der 1. FC Köln weiß dies am allerbesten: Drei Mal mussten die Domstädterinnen nach einem Aufstieg den direkten Gang zurück in die Zweitklassigkeit antreten. Theoretisch ist dies auch in der laufenden Spielzeit noch möglich, angesichts von elf Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze allerdings sehr unwahrscheinlich. Trainer Sascha Glass, früherer Nachwuchscoach bei den Wölfinnen, hat schon nach dem letzten Abstieg damit begonnen, einen schlagkräftigen Kader zusammenzustellen, der über große Erfahrung verfügt. Allein Kapitänin Peggy Kuznik, Kristin Demann, Mandy Islacker und Marith Müller-Prießen bringen es addiert auf über 900 Bundesliga-Einsätze. Zuletzt gab es zwar eine 0:6-Niederlage beim FC Bayern München, allerdings fielen alle Treffer erst nach der Pause.

„Köln keine Überraschung“

Das bislang einzige Auswärtsspiel der Wölfinnen im Jahr 2022 war ein äußerst erfolgreiches: Dank des souveränen 3:0-Erfolgs in Potsdam übernahm Grün-Weiß Ende Januar die Spitzenposition. Nun geht es darum, erneut auf Platz eins vorzurücken – in einer „ungeraden“ Tabellenkonstellation, die aktuell den FC Bayern München auf Grund des ausgefallenen Wölfinnen-Spiels in Sand vorne sieht. Das letzte Gastspiel der Grün-Weißen im Franz-Kremer-Stadion fand ebenfalls unter Flutlicht statt: Im Oktober 2018 gab es einen 5:0-Sieg am Geißbockheim. Überhaupt ist Köln nicht nur im DFB-Pokal ein gutes Pflaster für Grün-Weiß, schließlich warten die Kölnerinnen noch auf ihren ersten Treffer gegen den VfL auf heimischem Rasen. Bevor es am morgigen Donnerstag auf den Weg in die Domstadt geht, blickte Stroot im Rahmen einer Medienrunde auf das Gastspiel in Köln und die dann folgenden Herausforderungen. Dabei ging es um…

…die Personalsituation: Shanice van de Sanden ist wieder voll ins Training eingestiegen, Köln käme aber noch zu früh. Lotta Cordes klagt nach ihrem Einsatz bei der zweiten Mannschaft über eine Spannung im Oberschenkel, bei ihr wollen wir kein Risiko eingehen. Bei Lena Oberdorf sieht es ebenfalls nicht so aus, dass es für Freitag reichen wird.

…den Gegner: Der 1. FC Köln ist kein normaler Aufsteiger, diese Mannschaft hatte schon in der 2. Liga Erstliga-Niveau. Da steckt eine große Qualität und viel Erfahrung drin. Ich habe gelesen, dass der 1. FC Köln zur Überraschung der Hinrunde gewählt wurde. Für mich ist ihr bisheriges Abschneiden aber keine Überraschung.

…den Kölner Trainerkollegen: Sascha Glass hat schon in Sand und zuvor beim VfL Wolfsburg hervorragende Arbeit geleistet – und genau das setzt er jetzt in Köln fort. Bei allem, was er macht, stecken Idee und Verstand dahinter. Die Kölnerinnen sind sehr stabil und kompakt im Verteidigen, sie machen wenig Fehler.

…eine mögliche Rotation: Wir müssen auf der einen Seite den Spielerinnen, die eine COVID-Erkrankung hatten, Spielzeit geben, damit wir sie in den wichtigen Spielen so weit haben, wie wir sie haben wollen. Auf der anderen Seite geht es in diesen Wochen darum, mit den Kräften hauszuhalten. Erfreulich ist, dass wir in den letzten Wochen viel Zeit auf dem Trainingsplatz hatten und somit als Team an Stabilität gewonnen haben. Bei dem Programm, das vor uns liegt, braucht man eine gewisse Breite. Eine wichtige Rolle spielt auch die Kommunikation, damit die Spielerinnen verstehen, warum wir Wechsel vornehmen oder auch nicht.

…die Aussicht auf intensive Wochen: Es gäbe sicherlich Trainer, die jetzt beispielsweise über die Ansetzung des Nachholspiels in Sand meckern würden. Natürlich wird es nicht einfach werden und es wird sicher auch Phasen geben, in denen wir an unsere Grenzen stoßen. Aber eines ist auch klar: Die Freude überwiegt!