Spielverlauf
Die Hälfte des ersten Durchgangs spielte sich, ohne dass ein Team das andere groß zur Entfaltung kommen ließ, ausschließlich zwischen den Strafräumen ab. Dann geschah, was einer Mannschaft, deren Tank mit Selbstvertrauen nicht eben stattlich gefüllt ist, gerade nicht passieren sollte: Ohne Ankündigung ging Stuttgart mit der ersten Torchance direkt in Front (25.). Der Gegentreffer stachelte die Grün-Weißen zunächst an. Per direktem Freistoß forderte Maximilian Arnold den Gästekeeper zu einer Glanztat heraus (28.). Für eine Weile hielten die Wölfe den Druck weiter aufrecht, taten sich insgesamt aber schwer, die stabilen Gäste vor Probleme zu stellen. Nach dem Wechsel änderte sich daran wenig. Über Einzelaktionen näherte sich der VfL dem Tor der Schwaben immer wieder an. Doch es fehlte an zündenden Ideen und vor allem der nötigen Wucht und Überzeugung im eigenen Spiel, um den sehr wach verteidigenden Süddeutschen etwas anhaben zu können. Als stattdessen die Gäste einen blitzsauberen Konter mit dem 0:2 beendeten (63.), lieferte Lukas Nmecha fast eine passende Antwort, jagte einen Abpraller aus wenigen Metern aber über das Tor (69.). Beinahe wäre es nach hinten heraus sogar noch schlimmer gekommen, denn nach einem Handspiel Arnolds im Strafraum trat VfL-Leihgabe Marmoush zum Elfmeter an, lupfte den Ball jedoch an die Latte (79.). Zumal sich auch noch Aster Vranckx und Paulo Otavio vorzeitig verletzt aus dem Spiel abmelden mussten, markierte die fünfte Niederlage in Folge für die Wölfe aber auch so einen sehr gebrauchten Tag.
Tore
0:1 Mavropanos (25.): Ein zuerst gemächlich wirkender Angriff über den linken Flügel wird schlagartig gefährlich, als der Ball eher zufällig aus dem Strafraum heraus in den Lauf von Mavropanos fällt. Aus 18 Metern feuert der Grieche einen beachtlichen Gewaltschuss ab, der unhaltbar für Koen Casteels im rechten Torgiebel einschlägt.
0:2 Förster (63.): Eigentlich passiert gerade wenig vor den Toren. Als der VfL im Aufbauspiel kurz vor dem Mittelkreis den Ball verliert, gerät er aber plötzlich in einen Überfall. Fünf Stuttgarter stürmen auf den Strafraum zu, was Förster am Ende in die Position bringt, aus kurzer Distanz vollenden zu können.
Trainerstimmen
Florian Kohfeldt: Das war sicher ein bitterer Abend für uns, und zwar nicht nur wegen der Heimniederlage, sondern auch aus personeller Sicht. Wir haben zwei Spieler früh verloren; insbesondere bei Paulo sieht es auch leider nicht gut aus. Es war kein gutes Spiel, aber trotzdem, was das Chancenverhältnis angeht, auch nicht unbedingt eine verdiente Niederlage. Leider haben wir es nicht geschafft, das unnötige 0:1, obwohl wir in Überzahl waren, zu verhindern. In der zweiten Halbzeit haben wir auf für mich unerklärliche Weise ein zweites Tor kassiert, hatten aber auch danach noch Möglichkeiten, selbst zu treffen. Insgesamt sind wir in einer schweren Phase. Entscheidend wird sein, dass wir stabil bleiben und dagegen ankämpfen.
Pellegrino Matarazzo: Wir haben einen taktisch sehr disziplinierten Auftritt von unserer Mannschaft gesehen. Bis auf die letzten zehn Minuten, in denen wir weniger Zugriff hatten, bin ich mit der Defensivleistung sehr zufrieden. Ich freue mich sehr für die Jungs und denke, dass sie heute Größe gezeigt haben. Trotz der für uns schwierigen Umstände sind wir ruhig geblieben, haben uns sehr auf unsere Leistung fokussiert und nehmen verdientermaßen drei Punkte mit nach Stuttgart.
Aufstellungen und Statistiken
VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu (66. Baku), Lacroix, Bornauw, Otavio (51. Roussillon) – Vranckx (21. Guilavogui), Arnold, L. Nmecha, Waldschmidt (66. F. Nmecha), Steffen (66. Lukebakio) – Weghorst
Ersatz: Pervan (Tor), Brooks, Gerhardt, Ginczek
VfB Stuttgart: Müller – Mavropanos, Anton, Ito – Karazor, Massimo (26. Stenzel), Endo, Mangala, Coulibaly (80. Führich), Förster (74. Kempf) – Marmoush (80. Silas)
Ersatz: Schock (Tor), Klimowicz, Al Ghaddioui, Fagir, Tibidi
Tore: 0:1 Mavropanos (25.), 0:2 Förster (63.)
Gelbe Karten: Bornauw, Arnold / Ito, Marmoush
Besonderes Vorkommnis: Marmoush schießt Handelfmeter an die Latte (79.)
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Zuschauende: 5.000 am Samstagabend in der Volkswagen Arena (ausverkauft)
Matchcenter: Alle Infos zur Partie
Wölfe TV: Die PK in voller Länge