Die Vorzeichen sprachen nicht gerade für die Frauen des VfL Wolfsburg – doch der siebenmalige Titelträger greift auch in dieser Saison nach dem DFB-Pokal: Im Halbfinale setzten sich die stark aufspielenden Wölfinnen dank der Treffer von Alexandra Popp und Ewa Pajor mit 2:0 (2:0) gegen den FC Bayern München durch und realisierten damit ihren 34. Sieg in diesem Wettbewerb in Folge. Für die in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga dominierenden Gäste war es hingegen nach 26 Siegen in 26 Pflichtspielen die erste Niederlage in der gesamten Saison. Im Endspiel in Köln treffen die VfL-Frauen am 30. Mai auf die Frauen von Eintracht Frankfurt, die im zweiten Halbfinale bereits am Samstag mit 2:1 gegen den SC Freiburg gewannen. Ihr nächstes Punktspiel bestreiten die Grün-Weißen am Sonntag, 18. April (Anstoß um 14 Uhr/live auf Magenta Sport), gegen den SC Freiburg.
Oberdorf wieder dabei
VfL-Cheftrainer Stephan Lerch nahm im Vergleich zur 0:3-Niederlage gegen den FC Chelsea im UWCL-Viertelfinal-Rückspiel nur eine Änderungen vor: Die in Budapest gelbgesperrte Lena Oberdorf kehrte in die Startformation zurück und ersetzte dort Fridolina Rolfö.
Pajor trifft in der Nachspielzeit
Beide Teams waren gleich im Spiel, die Abtastphase fiel diesmal aus. So gab es von Beginn an intensive Zweikämpfe und ein Ringen um jeden Meter Ballgewinn. In der zehnten Minute traf Rebecka Blomqvist nach Vorlage von Pajor aus 14 Metern die Latte, danach versuchte es Svenja Huth noch mit dem Kopf – drüber, aber auch Abseits. Drei Minuten später dann der erste grün-weiße Torjubel: Pajor schickte Huth auf der rechten Seite Richtung Grundlinie, die mustergültige Flanke erreichte Popp, die trocken verwandelte – 1:0. Die verdiente Führung der Gastgeberinnen, die auch in den folgenden Minuten den Ton angaben, früh störten und sich so immer wieder Ballbesitzphasen erarbeiteten. Zum ersten Mal ernsthaft eingreifen musste VfL-Keeperin Katarzyna Kiedrzynek nach 24 Minuten – zunächst nach einem Freistoß aus dem Halbfeld, dann bei einem Schuss von Sarah Zadrazil. Zwei Minuten später kam Linda Dallmann zum Abschluss – links vorbei. Dann ließ Kiedrzynek eine Freistoßflanke durch die Hände gleiten, doch Dallmann traf nur das Außennetz (28.). Plötzlich waren die Gäste im Spiel und die Wölfinnen erstmals ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt. In der 35. Minute endlich wieder eine Chance für den Titelverteidiger: Nach einer scharfen Vorlage von Kathrin Hendrich verpasste Popp knapp. In der 43. Minute sorgten Oberdorf und Huth noch einmal für Gefahr im Münchener Strafraum. Den Schlusspunkt des ersten Abschnitts hatte das Drehbuch aber für die Nachspielzeit vorgesehen: Amanda Ilestedt unterschätze einen hohen Ball, der schließlich Huth vor die Füße fiel. Und die bediente Pajor, die das Leder im Zentrum über die Torline drückte – 2:0 (45.). Was für ein Finale einer starken ersten Halbzeit des VfL Wolfsburg!