Frauen

Sieg im Spitzenspiel

Die VfL-Frauen gewinnen das Top-Duell gegen den FC Bayern München mit 2:1.

Fünf Spieltage sind in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga absolviert – und fünf Punkte beträgt der Vorsprung der VfL-Frauen auf ihren ärgsten Konkurrenten FC Bayern München. Im Spitzenspiel setzte sich der aktuelle Deutsche Meister mit 2:1 (1:0) gegen die Münchnerinnen durch. Vor 21.287 Zuschauenden – Rekordkulisse für ein Bundesliga-Heimspiel der Grün-Weißen – trafen Ewa Pajor und Svenja Huth für den Tabellenführer, Klara Bühl für die Gäste. Bereits in drei Tagen sind die Wölfinnen erneut gefordert, dann wieder auf internationalem Parkett: Am kommenden Mittwoch, 26. Oktober (Anstoß um 21 Uhr/live auf DAZN), ist Slavia Prag Gastgeber am zweiten UWCL-Gruppenspieltag.

Personal

Im Gegensatz zum 4:0-Erfolg gegen den SKN St. Pölten in der UEFA Women’s Champions League nahm VfL-Cheftrainer Tommy Stroot drei Änderungen vor: Für Sara Agrez, Sveindis Jonsdottir und die verletzte Tabea Waßmuth spielten Huth, Lena Oberdorf und Felicitas Rauch.

Spielverlauf

Die erste Chance der Partie ging auf das Konto der Gäste: Linda Dallmann versuchte es nach einem Solo aus halblinker Position, scheiterte aber an Merle Frohms (5. Spielminute). In der 14. Minute war es dann Lena Lattwein, die eine Hereingabe von der linken Seite am zweiten Pfosten direkt nahm, aber nicht voll traf. Ein 20-Meter-Schuss von Alexandra Popp verfehlte sein Ziel um einen Meter (17.). Vier Minuten später währte die Freude über Popps Kopfballtreffer nur kurz – die Kapitänin stand im Abseits. In der 27. Minute hielt dann Bayerns Keeperin Maria-Luisa Grohs ihr Team im Spiel, nach einem Schuss von Ewa Pajor lenkte sie den Ball reaktionsstark zur Ecke. Bis dahin war es ein munteres, temporeiches Top-Spiel. Danach ging der Spielfluss durch einige Verletzungsunterbrechungen verloren. Erst ein Distanzschuss von Lena Lattwein, pariert von Grohs, erinnerte wieder an Fußball (37.). Und dann durften die Fans doch noch jubeln, als Pajor das 1:0 mit unfreiwilliger Unterstützung Bayerns Sarah Zadrazil erzwang. Nach dem Wiederanpfiff entschärfte VfL-Torhüterin Frohms einen Schuss von Lea Schüller (48.), wenig später verzog Lina Magull mit links (55.). Auch wenn die Wölfinnen das aktivere Team waren, ließen sich Chancen des FC Bayern nicht komplett verhindern. Umso wichtiger, dass Huth in der 58. Minute nachlegte und die Weichen auf Sieg stellte. Eine Vorentscheidung war dies freilich noch nicht – und spätestens nach Bühls Anschlusstreffer (73.) war klar, dass die Schlussphase noch einmal heiß werden würde. So warfen die Münchnerinnen alles nach vorne, Jovana Damnjanovic traf jedoch mit ihrem Kopfball-Aufsetzer nur den Pfosten (82.) und Emelyne Laurents Schuss strich am Kreuzeck des VfL-Tors knapp vorbei.


Tore

  • 1:0 Pajor (41. Minute): Pajor setzt sich über die linke Seite durch, zieht aus zehn Metern ab und trifft den Fuß von Zadrazil. Ein Pressschlag, der die Flugbahn des Balles zu Gunsten der Wölfinnen verändert. Grohs kommt noch mit den Fingerspitzen an die kuriose Bogenlampe, kann der Einschlag aber nicht mehr verhindern. Der erste Liga-Gegentreffer der Münchnerinnen in der laufenden Saison.
     
  • 2:0 Huth (58. Minute): Popp kratzt das Leder kurz vor der Torlinie noch Richtung zweiter Pfosten, wo Jill Roord per Kopf ins Zentrum weiterleitet. Maximiliane Rall versucht zu klären, doch der Versuch wird zu einer perfekten Vorlage für Huth, die Maß nimmt und per Direktabnahme trifft – über den Innenpfosten als Umweg.
     
  • 2:1 Bühl (73. Minute): Dallmann legt von rechts quer auf die mitgelaufene Bühl, die vor Lynn Wilms am Ball ist und Frohms überwindet.

Trainerstimme

Tommy Stroot: Wir haben – unabhängig vom Ergebnis – ein sehr tolles Spiel gesehen vor einer super Kulisse. Wenn Zuschauer die Intensität sehen mit unterschiedlichen Phasen im Spiel, dann begeistern wir damit Menschen für den Frauenfußball. Es war einfach eine richtig runde Sache für den Frauenfußball. Ich hoffe, dass solche Spiele wie heute in Zukunft noch mehr Leute ins Stadion locken. Die Atmosphäre, das Publikum war einzigartig. Zum Spiel: Bis zum Gegentor hatten wir viel Kontrolle, haben sehr viel richtig gemacht, auch die Räume zu finden, die wir vorher besprochen hatten. Wir hätten uns in der Phase mehr belohnen können. Wir hatten Möglichkeiten auf Torchancen, die wir überhastet angegangen sind und haben falsche Entscheidungen getroffen. Und dann wussten wir auch, dass es in diesem Spiel Phasen geben wird, durch die wir durchmüssen. Auch wenn die letzten zehn Minuten sehr spannend waren, ist für uns auch entscheidend, dass wir solche Phasen als Mannschaft überstehen. Wir können ganz viel mitnehmen aus dem Spiel.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms, Hendrich, Janssen, Rauch – Oberdorf, Lattwein – Huth, Roord (62. Jonsdottir), Popp – Pajor (90. Brand)

Ersatz: Weiß (Tor), Agrez, Starke, Demann, Wolter, Blomqvist, Wedemeyer

FC Bayern München: Grohs – Rall (90.+1 Bragstad), de Souza da Silva Viggosdottir, Simon – Zadrazil – Bühl (78. Kett), Magull (60. Laurent), Stanway, Dallmann (80. Damnjanovic) – Schüller

Ersatz: Leitzig (Tor), Kumagai, Landenberger, Kappes

Tore: 1:0 Pajor (41.), 2:0 Huth (58.), 2:1 Bühl (73.)

Schiedsrichterin: Angelika Söder (Ingolstadt)

Zuschauende: 21.287 am Sonntagnachmittag in der Volkswagen Arena

Gelbe Karten: Popp / Stanway, Simon, de Souza da Silva

Matchcenter: Alle Infos zur Partie der Wölfinnen