Das Alles-oder-nichts-Spiel hat von zwei möglichen Ausgängen den schlechteren genommen. Um lange am Aus in der Königsklasse zu knabbern, fehlt den Grün-Weißen aber allein schon die Zeit. Bereits an diesem Samstag, 11. Dezember (Anstoß um 18.30 Uhr), gilt es wieder aufzustehen und neu die Weichen zu stellen, um auch für die kommende Saison wieder als Europapokal-Kandidat in Frage zu kommen. Für die aktuelle „Unter Wölfen kompakt“-Ausgabe vor der Partie gegen den VfB Stuttgart stellte sich VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer den drängendsten Fragen.
Marcel Schäfer, Stuttgart steht vor der Tür, doch das Champions-League-Aus ist noch sehr frisch. Wie bekommt man das jetzt aus den Klamotten?
Marcel Schäfer: Natürlich ist das immer leichter gesagt als getan. Das Überwintern in der Champions League war ein großes Ziel. Dass wir es verfehlt haben, ist sehr enttäuschend. Aber nun besteht die große Aufgabe darin, das schnellstmöglich abzuhaken und nach vorne zu schauen.
Es läuft nicht rund momentan. Was hat der Mannschaft zuletzt gefehlt verglichen mit der Erfolgsphase vor fünf Wochen?
Schäfer: Eine hohe Intensität, ganz besonders gegen den Ball, hat uns in jener Zeit stark gemacht. Es war schwierig, gegen uns Chancen zu kreieren, weil wir sehr kompakt und geschlossen aufgetreten sind. Genau das müssen wir uns jetzt zurückholen. Denn eines muss man klar sagen: Wie wir zuletzt aufgetreten sind, das war nicht nur zu wenig, um in der Champions League weiterzukommen. Auch in der Bundesliga werden wir so nicht erfolgreich sein.
Man sagt ja gern, es sei gut, nach einer Enttäuschung direkt wieder spielen zu müssen. Wie gelegen kommt insofern der VfB Stuttgart?
Schäfer: Zumindest hat man in kurzer Zeit die Möglichkeit, mit einem Erfolgserlebnis wieder in die Spur zu kommen. An dieser Floskel ist also schon etwas dran. Und genau das ist jetzt die Kunst: Trotz aller Enttäuschung den Hebel direkt umzulegen und sich voll auf den einzigen Wettbewerb zu fokussieren, in dem wir noch vertreten sind und in dem ja auch noch alles möglich ist. Wichtig ist nur, dass wir schnell die richtigen Schlüsse ziehen, um in der Bundesliga wieder Fahrt aufzunehmen.