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„Leichtgefallen zu unterschreiben“

Neuzugang Konstantinos Koulierakis im Interview vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt.

Ein turbulenter Auftakt liegt hinter Konstantinos Koulierakis. Nach den Play-offs für die Europa League mit seinem ehemaligen Verein PAOK Thessaloniki, einem kurzen Kennenlernen in Wolfsburg und der Nations League mit der griechischen Nationalmannschaft ist der Defensivspieler in der Autostadt angekommen. Und prompt steht mit Eintracht Frankfurt schon der erste Gegner vor der Tür. Im Interview spricht „Kouli“ über das erste Treffen mit seinen neuen Teamkollegen, seine Familie und erzählt, was ihm in Wolfsburg sofort ins Auge gestochen ist.

Konstantinos Koulierakis, du hast gerade mit Griechenland in der Nations League gespielt. Wie verliefen die letzten Tage für dich?

Konstantinos Koulierakis: Ich bin sehr glücklich, endlich hier zu sein. Ich hatte nun die ersten Trainingseinheiten mit dem Team. Das Willkommen im Kreis der Mannschaft war sehr schön für mich, ich habe mich sehr aufgenommen gefühlt. Ich kannte vorher niemanden, aber die Jungs sind super. Ich kann es nicht abwarten, mit dem Team weiterzumachen.

Bei PAOK wurdest du „The Hammer“ genannt. Woher kommt dieser Spitzname?

Konstantinos: Ehrlich gesagt weiß ich es gar nicht. Wahrscheinlich ist das auf meine Art zurückzuführen. Ich bin ein sehr starker Verteidiger mit viel Kraft. Vielleicht haben mich deshalb meine Teamkollegen so genannt. Ich habe den Jungs gesagt, sie können mich ruhig „Kouli“ nennen. Das ist einfacher.

Was begeistert dich neben dem Platz?

Konstantinos: Ich mag es, runterzukommen und für mich allein zu sein. Ich bin gerne zu Hause und schaue Netflix. Außerdem gehe ich gerne essen.

Hast du mit deinen Teamkollegen von PAOK Thessaloniki über den Wechsel nach Wolfsburg gesprochen?

Konstantinos: Die Reaktionen meiner Teamkollegen bei PAOK war sehr gut. Sie haben mir ein sehr angenehmes Gefühl gegeben, dadurch ist es mir sehr leichtgefallen, beim VfL zu unterschreiben.

Wie war dein Austausch mit dem Ex-Wolfsburger Vieirinha?

Konstantinos: Ich habe ihn ein paar Dinge gefragt und er hat mir sehr gute Tipps zum Klub und zur Stadt gegeben. Das war sehr wichtig für mich. Er hat sehr positiv über den VfL gesprochen und danach war es für mich noch klarer, hierher zu kommen.

Du hattest Angebote von Vereinen aus Italien und Deutschland. War es eine große Überwindung, dein Heimatland zu verlassen?

Konstantinos: Es ist das erste Mal, dass ich außerhalb Griechenlands lebe. Aber andererseits habe ich bereits mit 13 Jahren mein Zuhause verlassen, als ich nach Thessaloniki gegangen bin. In diesen sieben Jahren war ich bereits allein. Und jetzt ist es ein fremdes Land, das ist nochmal etwas anderes. Natürlich wird es am Anfang ein paar Schwierigkeiten geben, aber ich bin vorbereitet. Das wird gut.

Ist dir der Abschied aus deinem Geburtsland Griechenland schwerer gefallen als das Verlassen deines Heimatortes Chania?

Konstantinos: Für mich war es schwieriger, Chania zu verlassen, weil ich damals sehr jung war. Aber ich wusste ab diesem Moment, dass ich meine Träume verfolge. Deswegen war es nicht so schwer. Auch jetzt, nachdem ich Griechenland verlassen habe, ist es das nicht, weil ich an meinen Träumen weiter festhalte und weiß, dass ich hier sein möchte. Das ist ein sehr großer Schritt für mich. Ich möchte dem Team helfen und Tore schießen.

Deine Mutter hat im griechischen Fernsehen einmal gesagt, dass sie sehr schockiert war, als du dich entschieden hast, deine Heimat Chania zu verlassen. Wie war nun die Reaktion deiner Eltern diesmal?

Konstantinos: Sie freuen sich für mich und unterstützen mich sehr.

Ist bereits geplant, dass deine Familie dich hier in Wolfsburg besucht?

Konstantinos: Momentan sind sie sogar mit mir hier! Sie bleiben für längere Zeit. Und auch darüber hinaus werden sie mich häufig in Wolfsburg besuchen.

Habt ihr bereits Pläne für eure Zeit hier in Wolfsburg?

Konstantinos: Bisher noch nicht, aber wir werden etwas finden. Zunächst möchte ich mich auf das Spiel am Wochenende konzentrieren.

Hast du bereits ein paar Unterschiede zwischen Wolfsburg und Thessaloniki festgestellt?

Konstantinos: Die Städte sind sehr unterschiedlich. Griechenland allgemein ist ein sehr schönes Land mit schönen Städten. Das gilt auch für Thessaloniki. Aber in der kurzen Zeit, in der ich jetzt in Wolfsburg bin, habe ich bereits bemerkt, dass die Stadt durchaus spannende Seiten hat. Es ist eine sehr ruhige, gepflegte und organisierte Stadt. Ich werde mich hier sehr wohlfühlen.

Gibt es etwas, das dir sofort ins Auge gesprungen ist?

Konstantinos: Das Stadion! Als ich die Volkswagen Arena gesehen habe, dachte ich sofort: schönes Stadion – da werde ich bald spielen.

Was erwartest du von deinem ersten Spiel in der Volkswagen Arena?

Konstantinos: Ich kann es nicht abwarten, mein erstes Spiel für den VfL zu bestreiten. Ich weiß noch nicht, wann das sein wird. Aber wenn der Moment kommt, dann bin ich bereit. Ich freue mich darauf und bin sicher, dass die Fans hinter uns stehen und uns unterstützen werden.

Gibt es bestimmte Rituale, die dir an einem Spieltag wichtg sind?

Konstantinos: Da gibt es eigentlich nichts Besonderes, ich bin einfach sehr fokussiert auf das Spiel und gehe ohne Druck an die Sache ran. Ich lasse das Spiel auf mich zukommen.

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