Frauen

Kellerduell und Spitzenspiel

Die U20-Frauen treffen auf Erstliga-Absteiger Sand / Die U17-Juniorinnen gastieren in Aurich.

Eine VfL Wolfsburg U 20 Spielerinn spielt den Ball in einem Zweikampf.

Der letzte Sieg der U20-Frauen des VfL Wolfsburg in der 2. Frauen-Bundesliga liegt bereits über einen Monat zurück – nur noch ein Punkt trennt die Jungwölfinnen von einem Abstiegsplatz. Gleiche Sorgen hat der SC Sand, der am kommenden Sonntag, 27. November (Anstoß um 14 Uhr), im Stadion am Elsterweg gastiert. Weiter oben in der Tabelle bewegen sich die grün-weißen U17-Juniorinnen in der B-Juniorinnen-Bundesliga Nord/Nordost: Die drittplatzierten Nachwuchswölfinnen sind am morgigen Samstag, 26. November (Anstoß um 13 Uhr), bei Tabellenführer SpVg Aurich gefordert.

„Situation für uns nutzen“

VfL Wolfsburg gegen den SC Sand – diese Paarung war nicht nur acht Jahre lang ein Erstliga-Vergleich, sondern auch zwei Mal in einem DFB-Pokalfinale. Zum ersten Mal begegnen sich die beiden Klubs nun in der 2. Frauen-Bundesliga. Mit veränderten Vorzeichen logischerweise, denn zumindest auf dem Papier sollte der Absteiger aus der Ortenau gegen die Zweitgarnitur des VfL favorisiert sein. Sollte! Die Tabelle (beide neun Punkte) lässt eher eine Partie auf Augenhöhe vermuten. Und wie sieht es VfL-Trainer Daniel Kraus? „Die Tabelle hat zu diesem Zeitpunkt eine Aussagekraft, das ist so. Auf der anderen Seite ist Sand mit den neun Punkten sicher unzufriedener als wir. Von daher glaube ich schon, dass Sand der Favorit ist – es ist nun mal eine erste Mannschaft.“ Der Coach erwartet einen aggressiven Gegner. „Aber genau das wollen wir ja, um daran zu wachsen und besser zu werden.“ Drei Corona-Fälle setzen der Kadergröße zu, darüber hinaus fallen auch die erfahrenen Stefanie Klug und Luisa Scheidel aus. „Wir machen das Beste daraus und wollen die Situation für uns nutzen“, gibt sich Kraus pragmatisch. Zielsetzung: „Ärmel hochkrempeln, zusammenstehen und ein geiles Spiel abliefern!“

Optimismus trotz Personalsorgen

Nicht der HSV, Werder Bremen oder der VfL Wolfsburg – die üblichen Verdächtigen – stehen derzeit in der B-Juniorinnen-Bundesliga Nord/Nordost ganz oben, sondern die SpVg Aurich. Allein in Meppen gab es für die Ostfriesinnen in dieser Saison nichts zu holen. Sechs andere Partien wurden gewonnen, fünf davon zu Null. Seit 2017 spielt Aurich in der höchsten Nachwuchsklasse, zum ersten Mal scheint nun die Teilnahme an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft möglich. Die erste Mannschaft ist in die viertklassigen Oberliga Niedersachsen West aufgestiegen und steht dort auf Anhieb wieder oben. Nur zu gerne würden die Nachwuchswölfinnen der ostfriesischen Frauenfußball-Euphorie einen Dämpfer verleihen – trotz erheblicher Personalsorgen. Voraussichtlich nur 13 Feldspielerinnen stehen Trainer Michael Schulz zur Verfügung, da neben den Langzeitverletzten Finja Dittel und Annika Hoffmann auch Lilly Damm (positiv getestet) Luna Schaper (krank) fehlen. Für Lina Jackwerth (Aufbautraining) kommt ein Einsatz zu früh. Sich mit einem Punkt zufriedenzugeben, ist keine Option für Schulz: „Auch mit dünnem Kader haben wir das Zeug, sie zu schlagen“, ist sich der Coach sicher. „Die Mädels sind gut drauf, wir haben uns in den letzten Wochen weiterentwickelt.“ Zudem fühle man sich in der Rolle des Jägers wohl, der Druck liege eher bei Aurich. Mit Blick auf die taktische Ausrichtung möchte sich Schulz nicht in die Karten schauen lassen. Allerdings seien Überraschungen nicht ausgeschlossen: „Es ist gut möglich, dass offensive Spielerinnen defensiv und defensive Spielerinnen offensiv zum Einsatz kommen.“ Ziel sei es, die schnellen Außenspielerinnen der SpVg in den Griff zu bekommen.