Frauen

„Keine angezogene Handbremse“

Die Vorbereitung und die Personallage der VfL-Frauen vor dem Duell gegen den 1. FC Köln.

VfL-Wolfsburg-Trainer klatscht nach einem Auswärtssieg der VfL-Frauen in die Hände.

Im vorletzten Heimspiel der Saison 2023/2024 treffen die VfL-Frauen am morgigen Freitag, 3. Mai, ab 18.30 Uhr auf den 1. FC Köln (live auf Magenta Sport und DAZN). Von den vergangenen zehn Partien gegen die FC-Frauen haben die Wölfinnen neun gewonnen, einmal trennten sich die Mannschaften mit einem Unentschieden. Die Ausgangslage vor dem erneuten Duell im AOK Stadion.

Köln mit starker Cerci

Der Donnerstag begann für die Elf aus der Domstadt mit einer schlechten Nachricht: Kapitänin Sharon Beck, die im Sommer nach Bremen wechselt, hat sich im Training eine Kreuzbandverletzung zugezogen. Sie wird ihrem Team daher in den verbleibenden drei Saison-Partien fehlen. Sportlich lief es für die Kölnerinnen zuletzt gut: In der Liga haben sie vor rund zwei Wochen zuhause mit 2:0 gegen den SC Freiburg gewonnen. Eine zentrale Rolle hatte dabei Stürmerin Selina Cerci, die nach einer mehrmonatigen Verletzungspause wieder zunehmend Spielzeit sammelt. Gegen Freiburg kam sie nach der Halbzeitpause auf den Platz und schoss in der 46. und 85. Minute die beiden Tore für ihr Team.

Wölfinnen sind bereit

Der starke Auftritt der Rückkehrerin ist den Wölfinnen nicht entgangen. Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf sagt mit Blick auf die Begegnung gegenüber Wölfe TV über die Kölnerinnen: „Sie sind gerade auf einem guten Weg, haben viele Punkte geholt und gute Spiele abgeliefert. Mit Selina Cerci ist eine gute Stürmerin zurück, auf die wir aufpassen müssen.“ Die Grün-Weißen haben sich entsprechend auf die noch anstehenden Aufgaben vorbereitet und an Details gefeilt, wie VfL-Verteidigerin Kathrin Hendrich betont: „Wir haben viel in der Defensive gearbeitet, aber auch in der Offensive und viel spielerisch gemacht. Wir wollen bestmöglich auf die noch anstehenden Spiele vorbereitet sein.“ Anders als die Kölnerinnen, die in der spielfreien Zeit zu einem Testkick gegen die PSV Eindhoven angetreten sind, haben sich die Wölfinnen ganz auf das Training am Elsterweg konzentriert.

Vor dem Duell gegen Köln sprach VfL-Cheftrainer Tommy Stroot mit den Medien über…

…die Personallage: Dass Tabea Sellner und Rebecka Blomqvist ausfallen, ist bekannt. Camilla Küver wird noch nicht im Kader dabei sein können. Bei ihr gehen wir aktuell auch nicht davon aus, dass es fürs Pokalfinale reicht. Lena Lattwein hat einen grippalen Infekt. Es ist noch nicht definitiv klar, ob sie gegen Köln einsatzfähig ist oder nicht. Marina Hegering ist im Aufbautraining und hat die ersten Ballkontakte absolviert. Sie ist aber noch keine Option für das Spiel gegen den 1. FC Köln. Der Plan ist, dass sie für das Spiel gegen München wieder zum Kader dazustößt. Sveindis Jonsdottir hat in dieser Woche wieder komplett trainiert und ist einsatzfähig.

…die Vorfreude auf morgen: Ich freue mich über das Heimspiel jetzt, weil es gedanklich irgendwie über Köln nach Köln geht. Ich verspüre innerhalb der Fanszene eine Riesenvorfreude auf das Pokalfinale, wir hatten gestern am 1. Mai auch relativ viele Zuschauer am Trainingsplatz. Deshalb ist dieses Heimspiel für uns eine tolle Gelegenheit, nochmal mit den Fans zusammenzukommen und gemeinsam eine Überzeugung zu entwickeln, mit der wir zum Finale fahren.

…eine angezogene Handbremse vor dem Pokalfinale: Die gibt es nicht! Es sind zwei voneinander unabhängige Spiele. Wir spielen jetzt am Freitag und dann wieder am Donnerstag. Die Situation ist von daher nicht mit einer englischen Woche vergleichbar und deshalb brauchen wir keine angezogene Handbremse. Wir gehen dieses Spiel angriffslustig an und wollen voll fokussiert drei Punkte reinholen. Wir wollen Platz zwei auch mathematisch vollends sichern. Wir wissen außerdem, dass wir für uns ein gutes Gefühl in Richtung Pokalfinale entwickeln wollen. Und da gehört eine gute Leistung gegen Köln dazu.

…den Fokus im Training: Wir haben in den letzten zwei Wochen den Fokus relativ viel auf das DFB-Pokalfinale gelegt. Mit dem Abschluss der Einheit gestern haben wir aber ganz klar den Switch auf das Spiel gegen Köln gelegt. Nachher haben wir noch das Abschlusstraining, um uns bewusst und intensiv auf Köln vorzubereiten. Das Finale darf auf das Spiel morgen keinen Einfluss haben. Es geht darum, drei Punkte zu holen. Und wir sind erfahren genug, um uns darauf einzustellen.

…ein mögliches 300. Bundesliga-Spiel von Svenja Huth: Wer Svenja bei uns in den letzten Jahren gesehen hat, weiß, dass sie eher häufiger gespielt hat als weniger häufig. Deswegen gehe ich fest davon aus, dass sie morgen auch spielt. Ich glaube, diese Verlässlichkeit, die in ihr steckt, beschreibt sie extrem gut. Die hat sie sowohl in der Häufigkeit, mit der sie ihre Leistungen abruft, als auch in der Konsequenz, mit der sie das tut. Sie hat auch in englischen Wochen immer wieder die Power, sich schnell zu erholen und wieder Gas zu geben. Sonst kommt man bei der Doppelbelastung, auch durch große Turniere mit der Nationalmannschaft, nicht auf diese Zahl an Spielen. Das ist eine Marke, vor der ich einen Riesenrespekt habe und die wirklich nur Spielerinnen erreichen können, die diese Verlässlichkeit und diese Qualität immer wieder an den Tag legen.

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