Der erste Schritt ist getan: Die Wölfe bezwingen im Relegations-Hinspiel Holstein Kiel vor heimischer Kulisse verdient mit 3:1 (2:1). In einer Partie, in der der VfL über weite Strecken alles im Griff hatte und nur in der Schlussphase leicht wackelte, belohnte sich die Elf von VfL-Cheftrainer Bruno Labbadia durch Tore von Divock Origi (13. Minute), Josip Brekalo (40.) und Yunus Malli (56.) für eine kampfstarke Leistung. Den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich für Kiel hatte Kingsley Schindler markiert (34.). Am kommenden Pfingstmontag, 21. Mai (Anstoß um 20.30 Uhr), bestreiten die Wölfe das Relegations-Rückspiel im Holstein-Stadion.
Ohne Verhaegh
Nach dem überzeugenden 4:1-Erfolg über den 1. FC Köln zum Abschluss der Saison sah VfL-Cheftrainer Bruno Labbadia kaum Gründe für Veränderungen an der Startelf. So gab es nur einen Wechsel in der Anfangsformation: Für Paul Verhaegh (nicht im Kader) rückte Felix Uduohkhai in die erste Elf – Maximilian Arnold übernahm die Kapitänsbinde. Bei den Gästen aus Kiel ergaben sich im Gegensatz zum zuletzt erzielten 6:2-Auswärtserfolg bei Eintracht Braunschweig derweil gleich sechs Veränderungen: Patrick Herrmann, Dominik Schmidt, David Kinsombi, Kingsley Schindler, Dominic Peitz, Dominick Drexler und Marvin Ducksch ersetzten Sebastian Heidinger, Niklas Hoheneder, Aaron Seydel, Alexander Mühling (alle Bank), Luca Dürholtz und Arne Sicker (nicht im Kader).
Origi staubt ab
Von Beginn an kämpften die Wölfe leidenschaftlich um jeden Ball und präsentierten sich in der Offensiv vom Start weg angriffslustig. So hatte Brekalo bereits nach vier gespielten Minuten die erste Chance, sein Schussversuch war jedoch viel zu zentral platziert, so dass KSV-Schlussmann Kenneth Kronholm das Leder im Nachfassen sichern konnte. Kurz darauf gab es erstmals Grund zum Jubeln im Rund der Volkswagen Arena: Über Brekalo landete das Spielgerät bei Malli, der sich gekonnt in den Strafraum dribbelt und den Ball scharf querlegt – zunächst scheiterte Renato Steffen noch an Kronholm doch dann war Origi zur Stelle und staubte zur frühen Führung für die Wölfe ab (13.).
Schindler gleicht aus, Brekalo trifft sehenswert
Und die Wölfe erhöhten die Schlagzahl: Mit viel Schwung kam William – erneut gut eingesetzt durch Malli – rechts im Strafraum frei zum Abschluss, fand jedoch seinen Meister in KSV-Keeper Kronholm. Wie aus dem Nichts dann der Ausgleich: Nachdem Drexler sich an der Grundlinie entlang durchgetankt hatte, bediente er den freistehende Schindler, der aus kurzer Distanz das Leder über die Linie drückte (34.) – überraschend, denn über eine halbe Stunde hatte der KSV offensiv nichts Zwingendes gezeigt. Geschockt präsentierte sich Grün-Weiß jedoch keinesfalls. Nur sechs Minuten später schlug die Wölfe-Offensive erneut zu und sehenswerter hätte der Treffer kaum sein können: Nach einem verunglückten Klärungsversuch von Dominik Schmidt fasste sich Brekalo ein Herz, zog aus 17 Meter ab und traf zum umjubelten 2:1 (40.). Mit diesem Spielstand ging es in die Kabinen.
Malli baut die Führung aus
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs zeigten sich die Wölfe sofort gewillt, den nächsten Treffer zu erzielen, kamen durch Origi (46.) und Steffen (47.) gleich zu Chancen. Auf der Gegenseite war VfL-Schlussmann Koen Casteels beim Versuch von Drexler auf dem Posten und fing das Spielgerät sicher (49.). Dann brillierte erneut der Wölfe-Angriff: In einem Zweikampf mit Dominic Peitz behielt Origi die Oberhand, bediente Malli im Strafraum mustergültig, der Kronholm umkurvte und einschob (56.).
Kiel stellt auf Offensive
Und Grün-Weiß stellte die Offensiv-Bemühung nicht ein. Zunächst zog Steffen von der Strafraumkante ab (69.), ehe es Maximilian Arnold (70.) aus der Distanz versuchte – beide Schüsse verfehlten jedoch ihr Ziel. Erstmals vorm Kasten der Wölfe ließen sich die Kieler in der 71. Minute wieder sehen, wobei der Schuss von Alexander Mühling rechts neben dem Gehäuse landete. Dennoch wirkten die Gäste nun wachgeküsst. Nach einem Konter tauchte Störche-Stürmer Ducksch plötzlich frei vor Casteels auf, der folgende Abschluss verfehlte das Tor jedoch – Glück für den VfL (82.). Seydel (84.) und Drexler (89.) hatten in der Schlussphase weitere aussichtsreiche Chancen, konnten diese jedoch nicht verwerten. So blieb es beim 3:1, dass den Wölfen eine gute Ausgangslage für das Rückspiel im hohen Norden verschafft.
VfL Wolfsburg: Casteels – William, Knoche, Brooks, Uduokhai – Guilavogui, Arnold – Steffen (81. Blaszczykowski), Malli (85. Camacho), Brekalo – Origi (90. Dimata)
Holstein Kiel: Kronholm – Herrmann, Schmidt, Czichos, van den Bergh – Kinsombi – Schindler, Peitz (62. Mühling), Drexler, Lewerenz (62. Seydel) – Ducksch
Tore: 1:0 Origi (13.), 1:1 Schindler (34.), 2:1 Brekalo (40.), 3:1 Malli (56.)
Gelbe Karten: -
Schiedsrichter: Deniz Aytekin
Zuschauer: 28.800 am Donnerstagabend in der ausverkauften Volkswagen Arena