Trotz eines proppenvollen Terminplans eilt die Frauenmannschaft des VfL Wolfsburg derzeit scheinbar ohne Ermüdungserscheinungen von einem Erfolg zum nächsten. Nachdem am vergangenen Sonntag der Einzug in das Endspiel der UEFA Women’s Champions League perfekt gemacht wurde, sammelte Grün-Weiß auch am Mittwochnachmittag in der Allianz Frauen-Bundesliga weiter Punkte. Im Nachholspiel des 17. Spieltags beim SV Werder Bremen gewannen die Wölfinnen mit 5:0 (3:0). Besonders treffsicher zeigte sich Zsanett Jakabfi, die gleich vier Treffer zum Erfolg beisteuerte (13./ 43./ 66. /87. Minute). Den weiteren Treffer für das Team von VfL-Cheftrainer Stephan Lerch erzielte Ella Masar (18.). Damit beträgt der Vorsprung vom VfL an der Tabellenspitze zum zweitplatzierten FC Bayern München nun fünf Zähler, bei einem absolvierten Spiel weniger und nur fünf ausstehenden Begegnungen. Bereits am kommenden Sonntag, 6. Mai, können weitere Punkte dazukommen, wenn Grün-Weiß beim 1. FFC Frankfurt im Stadion am Brentanobad antritt (Anstoß um 11 Uhr).
Und wieder sieben Wechsel
Aufgrund des hohen Pensums in den vergangenen Wochen gönnte Lerch seinen Spielerinnen zuletzt immer wieder Pausen. So gab es jeweils vor den letzten beiden Spielen beim FF USV Jena und im Champions-League-Rückspiel gegen den FC Chelsea sieben Wechsel in der Startelf. Und auch an der Weser nahm der Übungsleiter der Wölfinnen wieder sieben Änderungen im Vergleich zum letzten Spiel vor. Für Anna Blässe, Nilla Fischer, Alexandra Popp, Caroline Hansen, Lara Dickenmann und Ewa Pajor spielten Joelle Wedemeyer, Masar, Isabel Kerschowski, Claudia Neto, Tessa Wullaert und Jakabfi. Lediglich Almuth Schult, Noelle Maritz, Lena Goeßling und Pernille Harder blieben in der Anfangself.
Selbstbewusst und sofort spielbestimmend
Die Wölfinnen machten in Bremen sofort deutlich, wer die Favoritenrolle innehatte, bestimmten das Spiel in allen Belangen und gingen dementsprechend auch früh in Führung. Zunächst zielte zwar Kerschowski knapp vorbei (5.) und Jakabfi konnte frei vor SVW-Torfrau Lena Pauels einen Ball nicht richtig kontrollieren (8.), doch in der 13. Minute machte es die Ungarin besser, als Harder sie im Strafraum freispielte und sie die Torhüterin gekonnt umspielte – 1:0. Nur fünf Minuten später folgte gleich der nächste Treffer: Nach einer Ecke von links kam der Ball durch das Getümmel an den langen Pfosten, wo Masar knapp über der Grasnarbe per Flugkopfball den Ball über die Linie zum 2:0 drückte (18.). Der erste Durchgang bot den Wölfinnen noch weitere Gelegenheiten auf Treffer, doch Harder (25./ 34.), Wullaert (28.) und Jakabfi (40.) konnten diese noch nicht verwerten. Erst in der 43. Minute veredelte Jakabfi mit ihrem zweiten Treffer den tollen Angriff über Harder und Wullaert zum 3:0. Und das war noch nicht alles im ersten Durchgang: In der Schlussminute vor der Pause trafen Wullaert (Latte) und Gunnarsdottir (Pfosten) in einer spektakulären Szene gleicht doppelt das Aluminium.
Viererpack Jakabfi
Auch die Halbzeit änderte nichts an den Kräfteverhältnissen. Die Grün-Weißen, die in Bremen im blauen Auswärtstrikot antraten, hatten zu fast jedem Zeitpunkt das Geschehen unter Kontrolle. Die nächste Gelegenheit hatte die eingewechselte Popp, die vom Strafraumrand neben das Werder-Tor zielte (50.). Doch an diesem Tag gab es eine andere Wölfin, für die alles zusammen lief. So konnte Jakabfi noch zwei weitere Treffer nachlegen. Einmal nach einer starken Vorarbeit von Kerschowski (66.) und einmal als Nutznießerin nach einem abgeblockten Schuss (87.) - so dass am Ende ganze vier Treffer für die Ungarin zu Buche standen. Die beste Möglichkeit für die Gastgeberinnen hatte Franziska Gieseke, die im Eins-gegen-Eins am starken Reflex von Schult im VfL-Kasten scheiterte.
„Fokussiert, konzentriert und überzeugend“
VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Mein Fazit zum Spiel fällt sehr positiv aus. In der Englischen Woche und nach dem Champions-League-Spiel gegen Chelsea wollten wir das Tempo hochhalten. Wir wussten, dass Bremen es nicht so gewohnt ist, eine Englische Woche zu spielen, deswegen wollten wir Ball und Gegner laufen lassen. An der einen oder anderen Stelle hätte wir die Angriffe noch konsequenter zu Ende spielen können. Aber die Leistung meiner Mannschaft war fokussiert, konzentriert und überzeugend. Wir haben die Tore zu den richtigen Zeitpunkten erzielt. Schon das Polster zur Halbzeit hat uns gutgetan. Auch hinten haben wir heute nichts zugelassen, deswegen bin ich schlussendlich sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie wir heute gespielt haben.
SV Werder Bremen: Pauels – Kersten, Hausicke, Scholz, Toth – Wolter, Angrik (68. Schröder), Eta (46. Golebiewski), Lührßen (73. König) – Giesecke, Volkmer
VfL Wolfsburg: Schult – Masar, Wedemeyer, Goeßling, Maritz – Kerschowski, Neto, Gunnarsdottir (46. Popp), Wullaert (69. Minde) – Harder (59. Hansen), Jakabfi
Gelbe Karten: Wolter / -
Tore: 1:0 Jakabfi (13.), 2:0 Masar (18.), 3:0 Jakabfi (43.), 4:0 Jakabfi (66.), 5:0 Jakabfi (87.)
Zuschauer: 421 am Mittwochnachmittag im Weserstadion Platz 11
Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Gelsenkirchen)