Nachdem die eigentlich für Samstagabend angesetzte Partie zwischen Deutschland und Dänemark in Rotterdam aufgrund sintflutartiger Regenfälle zunächst auf Sonntagmittag verlegt werden musste, sollte dort dann mit dem überraschenden 1:2 (1:0) die richtige kalte Dusche für die DFB-Frauen folgen – und damit das Aus im Viertelfinale der Frauen-EM in den Niederlanden. Selbst eine schnelle Führung durch die Wolfsburgerin Isabel Kerschowski (3. Minute) gab der Elf von Steffi Jones keinerlei Sicherheit. Nadia Nadim (49.) und Theresa Nielsen (83.) drehten das Spiel für die Däninnen. Nach der 0:2 (0:1)-Niederlage Schwedens mit VfL-Kapitänin Nilla Fischer gegen Gastgeber Niederlande bleibt die Dänin Pernille Harder damit die einzig verbleibende Wölfin im Turnier.
Kerschowskis Blitztor bringt keine Sicherheit
Sonntags um 12 Uhr mussten die DFB-Frauen in Rotterdam erneut antreten, nachdem starke Regenfälle dem Anpfiff am Abend zuvor einen Riegel vorgeschoben hatten. Die Defensivabteilung Deutschlands wurde durch einen großen VfL-Block gebildet: Vor Schlussfrau Almuth Schult setzte Nationaltrainerin Jones auf eine grün-weiße Viererkette. Neben Kerschowski, die die linke Abwehrseite bearbeitete, standen auf der gegenüberliegenden Seite auch Anna Blässe sowie in der Innenverteidigung Babett Peter und Lena Goeßling in der Startelf. Und es sollte optimal losgehen für den Favoriten und sechsfachen Titelverteidiger: Kerschowski zog bei ihrem ersten Vorstoß einfach mal aus der Distanz ab und profitierte von einem schweren Fauxpas der dänischen Torhüterin Lykke Petersen, die sich das Leder letztlich ins eigene Gehäuse boxte (3.). Allerdings brachte die frühe Führung keinerlei Sicherheit ins Spiel der Deutschen, schon nach sechs Minuten hätte Harder einen Fehler von VfL-Kollegin Blässe fast zum Ausgleich nutzen können. Insgesamt agierte die DFB-Elf zu fahrig und kam bis zur Pause zwar zu einigen kleineren Gelegenheiten, die aber ungenutzt blieben. Dänemark wurde gerade in der Schlussphase des ersten Durchgangs immer mutiger. Doch weder Katrine Veje (38.) noch Sanne Troelsgaard (44.) gelang es, die aufmerksame Schult zu überwinden.
Däninnen drehen das Spiel
Spiegelverkehrt dann der Start in die zweite Hälfte: Dieses Mal waren es die Däninnen, die für den frühen Treffer sorgten, bei dem die deutsche Defensive kräftig mithalf. Dzenifer Maroszan und Kerschowski vertrauten nach einem vermeintlichen Foulspiel an Stine Larsen auf einen Freistoßpfiff, doch die Dänin nutzte die Vorteilsituation für eine präzise Flanke auf den langen Pfosten, wo Nadim zum Ausgleich einköpfte (49.). Nach dem Schock des Gegentores bekam der Außenseiter immer mehr Oberwasser, Troelsgaard scheiterte knapp gegen Schult (51.), kurz darauf musste bei der Großchance Vejes die Latte für die Deutschen retten (57.). Die beste Gelegenheit für die DFB-Elf hatte in dieser Phase Linda Dallmann, die aber an der immer stärker werdenden Petersen scheiterte (61.). Sieben Minuten vor Spielende sollte dann der nicht unverdiente Knockout folgen: Die eingewechselte Fredderike Thogersen konnte unbedrängt flanken, Nielsen bedankte sich per Kopfballaufsetzer – 2:1 (83.)!.Deutschland warf am Ende erfolglos noch einmal alles nach vorne und musste nach sechs EM-Titeln in Folge letztlich das Aus im Viertelfinale hinnehmen. Dänemark mit Harder trifft dagegen am Donnerstag, 3. August, im Halbfinale auf den Sieger der Partie Spanien gegen Österreich.
Harder letzte VfL-Akteurin
Bereits am Samstag hatte sich mit Nilla Fischer eine weitere Wölfin aus dem EM-Turnier verabschiedet. Die VfL-Kapitänin unterlag mit Schweden ebenso überraschend dem Gastgeber Niederlande mit 0:2 (0:1). Lieke Martens (33.) und Vivianne Miedema (64.) sorgten für den Halbfinaleinzug von „Oranje“. Damit sind abgesehen von Harder alle VfL-Akteurinnen vorzeitig ausgeschieden.