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„Absolut wertvoller Schritt“

VfL Wolfsburg unterstützt DFB-Reform im Kinderfußball.

Kids-Trainer knieend auf dem Fußballplatz, klatscht mit einem Kind ab.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat flächendeckende neue Regelungen für den Spielbetrieb der G- bis E-Junioren vorgestellt. Die im Sommer 2024 in Kraft tretende Reform wurde in den vergangenen Wochen kontrovers diskutiert. Der VfL Wolfsburg unterstützt den zukunftsträchtigen Ansatz des DFB vollumfänglich – und hat sich teilweise bereits seit einigen Jahren für dessen Umsetzung engagiert.

Kernpunkte der Reform

Ab der kommenden Saison wird es im Kinderfußball in den Altersklassen U6 bis U11 keine Meisterschaftsrunden mit Tabellen mehr geben, sondern Spieltage in Turnierform. Kleinere Felder, Teams mit zwei, drei oder fünf Kids, die auf bis zu vier Mini-Tore spielen. Das Gewinnerteam steigt ein Spielfeld auf, der Verlierer ab. Die Vorteile der neuen Spielformen liegen auf der Hand: höhere Intensität, mehr Ballkontakte, Torabschlüsse, Umschaltphasen und Erfolgserlebnisse. So sollen auch Kinder, die sonst kaum angespielt werden oder nur auf der Bank sitzen, mehr Spaß am Fußball haben, eine bessere Entwicklung nehmen und dadurch langfristig das Leistungsniveau steigern.

Für den VfL kein Neuland

„Wir sehen uns als ambitionierter Bundesligaklub und Repräsentant der Region in der sozialen Verantwortung, den Nachwuchs in der Umgebung zu fördern“, meint VfL-Sportdirektor Sebastian Schindzielorz. Die neue Spielform des Kids-Fußballs treibt der VfL Wolfsburg bereits seit 2019 in verschiedenen Bereichen voran, unter anderem in Schulen und bei den Partnervereinen in der Region. Der NFV-Kreis Gifhorn gehört in Niedersachsen zu den Vorreitern. Die Unterstützung des VfL erfolgt in Form von „Beratung und Unterstützung von Staffelleitern, Turnier-/Festivalorganisation sowie Trainerschulungen“, verrät Marko Kresic, der in seiner Rolle als Leiter VfL-ErlebnisWelten auch für den Kinderfußball verantwortlich ist. „Gleichzeitig setzen wir uns für einen einheitlichen Spielbetrieb in den Fußballkreisen ein und empfehlen hierzu bei den G-Junioren das ‚2 gegen 2‘, bei den F-Junioren das ‚3 gegen 3‘ bzw. ‚3+1 gegen 3+1‘ und bei den E-Junioren das ‚5 gegen 5‘“.

„So stark wie möglich“

„Unser Ziel ist es, die Kinder in der Region so stark wie möglich auszubilden, um noch mehr von ihnen in den Leistungsbereich zu bringen“, meint Michael Gentner, Direktor der VfL-Akademie, der die Reform des DFB als „absolut wertvollen Schritt“ bezeichnet. In der Talentschmiede der Grün-Weißen werden Spieler ab dem Altersbereich U12 gefördert. Das Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg stellt die Weiterentwicklung und Ausbildung eines jeden Einzelnen über den Erfolg der Mannschaft.

Wettkampfdruck statt verlorener Leistungsgedanke

Kritiker der Reform befürchten, dass mit der Reform der Leistungsgedanke abgeschafft werde. Dem entgegnet Gentner: „Gewinnen und Verlieren passiert in der Turnierform viel, viel häufiger.“ Außerdem treffen talentierte Fußballer durch die Spielfeldwechsel häufiger auf gleichstarke Kontrahenten und müssen daher konstant Leistung unter hohem Wettkampfdruck zeigen. „Die technische Ausbildung der Kinder steht dort im Vordergrund. Die weiteren gruppen- und mannschaftstaktischen Fähigkeiten, die beim ‚11 gegen 11‘ benötigt werden, können auch im späteren Verlauf noch ausgebildet werden“, so Gentner weiter.