Männer

Wind wird zum Tor-Orkan

Wölfe gewinnen nach zwei Treffern von Jonas Wind gegen Eintracht Frankfurt.

Die Spieler des VfL Wolfsburg stehen jubelnd beisammen.

Der VfL Wolfsburg hat im dritten Heimspiel der Saison den dritten Sieg geholt und damit seine makellose Bilanz weiter ausgebaut. Dank der Treffer sechs und sieben von Jonas Wind in der 31. und 84. Spielminute blieben die drei Punkte beim 2:0 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt in Wolfsburg. Vor über 28.000 Zuschauenden zeigten die Wölfe eine starke Leistung und überzeugten mit temporeichem Kombinations-Fußball. Ab der 60. Minute war ihre Überlegenheit auch numerisch bemerkbar – Mario Götze musste nach Gelb-Rot vom Platz. Für die Gäste vom Main bedeutete das 0:2 die erste Niederlage in dieser Spielzeit, während die Grün-Weißen den insgesamt vierten Saisonsieg feierten. Am kommenden Samstag, 7. Oktober, gastiert der VfL beim VfB Stuttgart.

Personal

Nach der 0:1-Niederlage bei Borussia Dortmund gab es in der Wolfsburger Startelf drei Änderungen. Ridle Baku und Cedric Zesiger liefen für die verletzten Moritz Jenz und Rogerio von Beginn an auf. Zudem stand Yannick Gerhardt für Vaclav Cerny (Bank) auf dem Platz. Bei der Eintracht wechselte Cheftrainer Dino Toppmöller einmal: Götze ersetzte Niels Nkounkou.

Spielverlauf

Bei bestem Fußballwetter waren es die Hausherren, die vom Anstoß weg dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Vor allem über die Flügel machte Grün-Weiß ordentlich Druck und erarbeitete sich nach und nach mehr Spielanteile. Wind und Zesiger mit dem Kopf (5., 8.) sorgten für erste Gefahr vor dem Frankfurter Gehäuse. Die Gäste dagegen taten sich mit dem Tempo der Wolfsburger schwer und fanden kaum Entlastung. Was den Wölfen, die nach 20 Spielminuten die klar bessere Mannschaft waren, fehlte, war lediglich der Torerfolg. Dieser glückte fast den Hessen, die nach einem guten Pass von Omar Marmoush auf Ellyes Skhiri den Jubel schon auf den Lippen hatten – doch VfL-Keeper Koen Casteels war blitzschnell unten, parierte stark und verhinderte das 0:1 (22.). Bei den Niedersachsen fehlte im Angriffsspiel noch der entscheidende Moment – bis Wind goldrichtig stand und das machte, was er in dieser Saison am besten kann: Tore schießen. Per Abstauber traf der Däne zur überfälligen 1:0-Führung (32.). Auf der anderen Seite zeigte der Ex-Wolfsburger Marmoush eine schnelle Reaktion und prüfte Casteels, der dessen Abschluss noch um den Pfosten lenkte. Kurz vor der Pause hätte der VfL erhöhen können, als Majer die Kugel unter die Latte knallte, der Treffer zählte aber nach vorherigem Handspiel von Baku nicht (39.). Frankfurt wurde zum Ende der ersten Halbzeit noch einmal aktiver, konnte aber die VfL-Abwehr nicht bezwingen, sodass es mit dem 1:0 für den Gastgeber in die Kabine ging.

Eintracht nur noch mit zehn Mann

Nach dem Seitenwechsel machte der VfL da weiter, wo er in Durchgang eins aufgehört hatte – die erste Chance gehörte Tiago Tomas, der diese jedoch aus spitzem Winkel nicht verwerten konnte (46.). Nach einer Stunde präsentierte sich die Eintracht stärker, musste dann aber auf ihren Spielmacher Götze verzichten. Der Weltmeister ging nach Foul an Mattias Svanberg mit Gelb-Rot vom Platz (60.). In Überzahl boten sich den Grün-Weißen mehr Freiräume. Baku, Svanberg aus der Distanz und Maxence Lacroix mit seinem Kopfball an die Latte hatten genug Möglichkeiten, den Sack zuzumachen. Inzwischen kontrollierten die Hausherren die Partie, dennoch fehlte das beruhigende zweite Tor. Doch Wolfsburg hatte Wind: Nachdem der eingewechselte Kevin Paredes von Ansgar Knauff im Strafraum gefoult worden war, trat der dänische Nationalspieler zum Strafstoß an – den Nachschuss verwandelte der Angreifer zum 2:0-Endstand (84.).

Tore

  • 1:0 Wind (31.): SGE-Keeper Kevin Trapp kann einen Schuss von Majer, der sich gegen zwei Mann behauptet, nicht festhalten und dann reagiert VfL-Goalgetter Wind am schnellsten und schiebt das Leder aus kurzer Distanz über die Linie. Endlich!
     
  • 2:0 Wind (84.): Nach Foul am eingewechselten Paredes zeigt Schiedsrichter Frank Willenborg auf den Punkt. Trapp hat sich für die richtige Ecke entschieden und kann den Strafstoß ins linke Eck halten. Beim Nachschuss von Wind ist der Eintracht-Schlussmann dann aber machtlos!

Besondere Vorkommnisse

Jonas Wind erzielte mit seinem Treffer zur 1:0-Führung sein sechstes Saisontor – so oft traf er in der gesamten vergangenen Saison. Schließlich legte der Däne auch noch nach. Seine sieben Tore nach sechs Bundesliga-Spieltagen bedeuten auch einen neuen VfL-Rekord, denn das schaffte vor ihm noch kein Wolfsburger.

Trainerstimmen

Niko Kovac: Wir haben heute ein richtig gutes Bundesligaspiel gesehen. Über 90 Minuten haben wir den Sieg klar verdient. Die ersten beiden Chancen hat Koen Casteels sehr gut entschärft. Trotzdem waren wir immer gefährlicher und deswegen bin ich mit der Mannschaftsleistung sehr zufrieden. Wir haben die Eintracht permanent unter Druck gesetzt und haben ihr keinen Raum und keine Zeit gegeben. In der zweiten Halbzeit hatten wir die klar besseren Chancen und deswegen haben wir auch verdient gewonnen.

Dino Toppmöller: Wir hätten auf jeden Fall einen Tick mehr verdient gehabt, da wir in der ersten Halbzeit ein ordentliches Auswärtsspiel gemacht haben – mit den klareren Torchancen auf unserer Seite, die Casteels zweimal sensationell entschärft hat. Mit dem ersten richtig guten Angriff erzielt Wolfsburg dann das Tor. Kevin Trapp hält noch überragend, der Nachschuss war für Wind relativ einfach, weil er ihn nur noch ins leere Tor einschieben muss. Beim Elfmeter war es ähnlich. Den hält Trapp wieder überragend, hat dann aber das Pech, dass der Ball wieder Wind vor die Füße fällt und er sein zweites Tor erzielen konnte. In der zweiten Halbzeit waren wir bei zwei Standards gefährlich, wo wir den Ball hinter die Kette gehoben haben und Wolfsburg im letzten Moment klären konnte. Wenn du dann die letzte halbe Stunde gegen eine fußballerisch gute Mannschaft in Unterzahl bist, dann wird es nicht einfacher. Nichtsdestotrotz hat Wolfsburg ein sehr gutes Spiel gemacht und relativ wenig zugelassen. Hätten wir unsere Chancen effizienter genutzt, hätten wir auch etwas mitgenommen.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Casteels – Baku, Lacroix, Zesiger, Maehle – Svanberg (79. Vranckx), Arnold, Tomas (79. Paredes), Majer (90. Wimmer), Gerhardt (87. Kaminski) – Wind (90. Cerny)

Ersatz: Pervan (Tor), Bornauw, Cozza, Sarr

Eintracht Frankfurt: Trapp – Tuta (83. Aaronson), Koch, Pacho – Skhiri, Larsson, Buta (60. Knauff), Ebimbe (82. Hauge), Götze, Chaibi (68. Nkounkou) – Marmoush (82. Ngankam)

Ersatz: Grahl (Tor), Hasebe, Max, Smolcic

Tore: 1:0 Wind (31.), 2:0 Wind (84.)

Gelbe Karten: Zesiger / Pacho, Buta, Knauff, Ngankam

Gelb-Rote Karte: - / Götze

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)

Zuschauende:  28.323 Zuschauende am Samstagnachmittag in der Volkswagen Arena

Matchcenter: Alle Infos zur Partie