Frauen

„Ich bin bereit“

Lisa Schmitz spricht im Interview über Paris FC und ihren voraussichtlich ersten VfL-Einsatz.

VfL-Wolfsburg-Torhüterin Lisa Schmitz wehrt einen Ball ab.

Ausgerechnet in Frankreich: Weil Merle Frohms im Play-off-Hinspiel gegen Paris FC am Dienstagabend ausfällt (Anstoß um 19 Uhr, live auf Wölfe TV, steht VfL-Neuzugang Lisa Schmitz aller Voraussicht nach vor ihrem ersten Pflichtspieleinsatz im Trikot der Grün-Weißen. Die 31-Jährige hütete bis zum Sommer den Kasten des HSC Montpellier. Schmitz kennt Paris FC daher noch aus der Liga. Nun begegnet sie dem Klub in der Qualifikation für die UEFA Women’s Champions League wieder. Im Interview spricht die Torhüterin über die Gegnerinnen, den Fußball in Frankreich und ihre Gefühle vor ihrem ersten Einsatz für die Wölfinnen.

Lisa Schmitz, wie geht es dir vor deinem voraussichtlich ersten VfL-Spiel?

Lisa Schmitz: Der Ausfall von Merle war für uns alle ein Schock. Dennoch freue ich mich natürlich darauf, dass ich mein erstes Spiel für den VfL und mein erstes Champions-League-Spiel überhaupt machen kann. Momentan überwiegt die Vorfreude über die Nervosität. Für mich war immer klar: Wenn mein Moment kommt, bin ich da und bereit.

Du kennst Paris FC aus der Liga. Welche Erfahrungen hast du bislang mit dem Klub gesammelt?

Lisa: Ich habe vier Jahre lang gegen Paris FC gespielt und wir hatten gegen dieses Team immer intensive, enge Spiele. Ich denke, uns erwartet ein starker Gegner, der viel Druck ausüben wird. Als Torhüterin kann ich sagen, dass sie sehr angriffsstark sind. Wir haben uns aber sehr gut auf diesen Gegner eingestellt. Deshalb sollte das ein rundes Spiel werden.

Paris FC hat die ersten drei Ligaspiele gewonnen. Wie schätzt du eure Chancen heute ein?

Lisa: Ich kann schwer einschätzen, wie Paris FC in dieser Saison bislang performt hat. Ich bin aber von meiner Mannschaft überzeugt. Wir haben bisher gute Spiele gezeigt und wissen, was auf uns zukommt. Wenn wir das zeigen, was in uns steckt, dann sollten wir in der Lage sein, Paris FC zu schlagen. Es wird kein Selbstläufer, kein einfaches Spiel. Wenn wir uns aber auf unsere eigene Leistung fokussieren, sollte einiges möglich sein.

Ihr spielt im Stade Charlety in Paris. Was ist das für ein Stadion?

Lisa: Das Stadion ist sehr weitläufig, es gibt eine Tartanbahn drumherum. Von daher ist man auf der Tribüne nicht ganz nah dran. In der Liga waren aber immer recht viele Zuschauerinnen und Zuschauer da, die Champions-League-Qualifikation ist natürlich nochmal etwas anderes. Ich hoffe, dass die Stimmung heute gut sein wird.

Du hast vier Jahre lang in Frankreich gespielt. Wie unterscheiden sich die beiden Ligen?

Lisa: So viele Unterschiede gibt es nicht. Es gibt mit Bayern, Wolfsburg, Lyon und Paris in beiden Ligen seit vielen Jahren zwei Top-Teams. Beide Ligen entwickeln sich in die Richtung, dass jetzt weitere Klubs näher drankommen. In Deutschland kommt Frankfurt ran, Hoffenheim ist vorne mit dabei. In Frankreich ist es Paris FC und in den vergangenen Jahren auch Bordeaux. Von daher ist der Aufbau der beiden Ligen ähnlich. Ich würde sagen, dass die deutsche Liga spielerisch gesehen nochmal besser ist als die französische. Die Rahmenbedingungen sind in Deutschland ebenfalls besser. Hier wird noch viel auf Kunstrasen gespielt. Das sollte man zwingend ändern. Wir haben da hier in Frankreich oft drüber diskutiert und versucht, das anzuschieben. Was die Zuschauerzahlen betrifft, sind sie in Deutschland mittlerweile deutlich gewachsen und es wird in den großen Stadien gespielt. Auch das ist hier weniger der Fall.

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