Frauen

Frühes Spitzenspiel

Die VfL-Frauen treffen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf Bayer 04 Leverkusen.

Nach zwei Spieltagen in der FLYERALARM  Frauen-Bundesliga haben nur zwei Teams die Maximalausbeute von sechs Punkten auf dem Konto – und ausgerechnet die treffen zum Auftakt des 3. Spieltags aufeinander: Am morgigen Freitag, 30. September (Anstoß um 19.16 Uhr/live auf Eurosport und Magenta Sport), empfangen die Frauen des VfL Wolfsburg ihren ersten Verfolger Bayer 04 Leverkusen im AOK Stadion. Die Partie findet im Rahmen des „Aktionsspieltags Klimaschutz“ statt.

Bayer mit neuem Coach

Ein wenig erinnert der gute Saisonstart von Bayer 04 Leverkusen an die letzte Saison – auch da überraschte das Team aus der Chemiestadt und lag nach immerhin sechs Spieltagen auf Platz zwei. Auf der Trainerbank saß zu jener Zeit noch Achim Feifel, der mittlerweile zum Sportdirektor aufgerückt ist. Nachfolger Robert de Pauw kam im Sommer vom FC Twente an den Rhein. Der 41-Jährige folgte bei den Niederländerinnen im Sommer 2021 auf Tommy Stroot und verteidigte mit Twente den Meistertitel. Leverkusens neuer Coach trifft also auf seinen Vorgänger – eine von mehreren Geschichten dieses frühen Spitzenspiels. Eine weitere: Die Leverkusenerinnen sind nach den ersten 180 Minuten der Saison die Minimalisten der Liga. Zwei erzielte Tore – genauso oft traf der aktuelle Letzte Hoffenheim – reichten zu sechs Punkten. Eine starke Leistung zeigte das Team der Ex-Wölfinnen Lisanne Gräwe und Friederike Repohl im Derby gegen den 1. FC Köln, als ein Traumtor der Niederländerin Jill Bayings für die Entscheidung sorgte. Vor immerhin 1.700 Zuschauenden im Ulrich-Haberland-Stadion – auch abseits des Sportlichen ist unter dem Bayer-Kreuz ein Aufwärtstrend zu erkennen.

Zuletzt ein Torfestival

Lange spannend machten es die VfL-Frauen bei ihrem ersten Liga-Auswärtsspiel der Saison: Erst in der Schlussphase drehten die Wölfinnen bei der Hoffenheimer Arena-Premiere einen 0:1-Rückstand noch in einen 2:1-Sieg. Dass Jule Brand bei der Rückkehr zum Ex-Klub zur Matchwinnerin avancierte, passte in die Kategorie „Geschichten, die nur der Fußball schreibt“. Gegen überraschend defensiv agierende Gastgeberinnen dauerte es bis zur 85. Minute, ehe sich die statistische Überlegenheit der Grün-Weißen auch in Zählbares auf der Anzeigetafel niederschlug. Nun geht es also gegen die Werkself um einen perfekten Abschluss des ersten Saisonblocks – danach beginnt eine weitere Abstellungsphase. Das letzte Heimspiel gegen Leverkusen liegt noch kein halbes Jahr zurück und fand unter anderen Vorzeichen statt: Nach emotionalen Abschieden und einem 7:1-Torfestival der Wölfinnen stieg die große Meister-Party. So einfach dürfte es am letzten September-Tag nicht werden.

„Werden Räume finden“

Die Trainingswoche am Elsterweg war kurz: Nur zwei Einheiten mit dem gesamten Kader passten in den Zeitplan, Athletik- und Gruppeneinheiten nicht eingeschlossen. Am Dienstag waren die Spielerinnen darüber hinaus für den jährlichen Media Day der UEFA im Einsatz. Natürlich stellte sich Stroot auch wie üblich den Fragen der Medien. Dabei ging es um…

…die Personalsituation: Pauline Bremer und Pia-Sophie Wolter haben gute Chancen, wieder zum Kader zu stoßen. Diese Gedankenspiele sind da, nachdem sie zuletzt über die zweite Mannschaft aufgebaut wurden. Kristin Demann, Marina Hegering, Katarzyna Kiedrzynek und Sandra Starke sind weiterhin nicht dabei.

…Bayer-Trainer de Pauw: In der Phase der Übergabe hatten wir beim FC Twente natürlich mal das eine oder andere Gespräch. Wir haben geschaut, wie ich die Mädels sehe und wie er sie übernimmt. Das war aber auch nicht übermäßig viel, weil wir beide ja in unterschiedlichen Projekten unterwegs waren. Als er vorgestellt wurde und ich noch bei Twente war, lag mein Fokus allein auf der Gruppe und den Zielen, die wir verfolgt haben. Wir kennen uns, ja, aber nicht komplett in- und auswendig.

…die Bayer-Frauen: Die beiden bisherigen Spiele muss man komplett unterschiedlich betrachten. In Duisburg war Leverkusen aufgrund der individuellen Qualität dazu verpflichtet, zu gewinnen. Das Spiel gegen Köln verlief dann auf Augenhöhe und hatte viele unterschiedliche Phasen. Zum Schluss kann Köln den Ausgleich machen, davor hatte Bayer viele gute Momente im Umschaltspiel. Von daher haben wir unterschiedliche Eindrücke aus diesen beiden Spielen gewonnen. Wir hatten aber auch schon andere Spiele aus der Vorbereitung für unsere Analyse auf dem Zettel. Wir wissen, dass Leverkusen unsere Defensive durchaus herausfordert, aber auch immer wieder Möglichkeiten für uns lässt. Wenn wir unsere Dinge gut machen, werden wir auch Räume finden, um Chancen zu kreieren.

…die taktische Ausrichtung des Gegners: Normalerweise treffen wir in der letzten Linie meist auf eine Viererkette, das ist bei Bayer anders. Da ist es in Phasen eher eine Dreierkette, die mit den Flügelspielerinnen aufgefüllt wird. Die Art und Weise, Fußball zu spielen, ist ein wenig niederländischer angehaucht als zuvor. Von daher sind das zwei Dinge, die sich in der Zusammenstellung verändert haben und die wir auf dem Zettel haben müssen.

…die Lehren aus dem Hoffenheim-Spiel: Ich habe uns in diesem Spiel nicht unruhig erlebt, auch wenn es lange Zeit 0:1 gestanden hat. Wir haben verschiedenste Mittel und Wege probiert, um dieses Ergebnis zu drehen. In keinem Moment gehen wir davon aus, dass wir ein Spiel mal eben so im Vorbeigehen gewinnen. Von daher waren wir vorbereitet auf ein kompliziertes Spiel und sind dies auch in jeglicher Kommunikation so angegangen. Natürlich haben wir verdient gewonnen – aber gerade auf mentaler Ebene bis zum Ende daran zu glauben und den Ball im richtigen Moment über die Linie zu drücken, ist eine ganz wichtige Geschichte, die du als erfolgreiches Team in deiner DNA haben musst. Es war schön zu sehen, dass schon so viel Stabilität und Überzeugung da war, um das Spiel in der Kürze der Zeit zu drehen.

Matchcenter: Alle Infos zur Partie der Wölfinnen

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