Männer

Doppelpack nach Einwechslung

Auch Behrens punktet: Joker Majer sichert Wölfen gegen die TSG Hoffenheim einen Zähler.

VfL-Wolfsburg-Spieler Majer bejubelt seinen Treffer gegen Hoffenheim.

Viertes Spiel des Jahres, viertes Unentschieden. Der VfL Wolfsburg geriet im Duell mit der TSG Hoffenheim zwar zweimal in Rückstand, der nach der Pause eingewechselte Lovro Majer hatte aber jeweils die perfekte Antwort parat. Neuzugang Kevin Behrens verbuchte beim 2:2 (0:1) am Sonntagnachmittag eine Vorlage.

Personal

VfL-Kapitän Maximilian Arnold hatte beim 1:1 gegen den 1. FC Köln noch krankheitsbedingt gefehlt, kehrte im Duell gegen die TSG Hoffenheim aber für Mattias Svanberg (Bank) ins defensive Mittelfeld zurück. Verzichten musste Trainer Niko Kovac hingegen auf Maxence Lacroix, der wegen Adduktorenproblemen von Sebastiaan Bornauw vertreten wurde. Winterneuzugang Behrens feierte einen Tag nach seinem 33. Geburtstag sein Startelfdebüt für die Wölfe. Dafür musste Majer zunächst an der Seitenlinie Platz nehmen. Auf Seiten der TSG Hoffenheim nahm Pellegrino Matarazzo im Vergleich zum 1:1 gegen den 1. FC Heidenheim zwei Wechsel vor: Florian Grillitsch handelte sich am vergangenen Spieltag seine fünfte Verwarnung ein und wurde durch Umut Tohumcu ersetzt, Ozan Kabak wiederum kehrte nach abgesessener Gelbsperre in die Startformation zurück und verdrängte Kevin Akpoguma auf die Bank.

Spielverlauf

In der Anfangsphase waren es die Gäste aus Sinsheim, die den Vorwärtsgang einlegten und sofort Gefahr ausstrahlten. In der vierten Minute verpasste Maximilian Beier eine flache Hereingabe von Anton Stach um Haaresbreite, kurz darauf bejubelte der TSG-Stürmer seinen Treffer zur frühen Führung (6.). Die Wölfe reagierten mit einer Druckphase, spielten sich für einige Minuten am gegnerischen Sechzehner fest, brachten zunächst allerdings keinen vielversprechenden Abschluss zustande. Das änderte sich durch Jonas Wind, der gegen Hoffenheim als hängende Spitze agierte. Innerhalb von zwölf Minuten verbuchte der VfL-Angreifer drei nennenswerte Aktionen – einmal scheiterte er am rechten Pfosten (19.), zweimal an TSG-Keeper Oliver Baumann (23./31.). Die Gäste setzten offensiv immer wieder Akzente, besonders die Pässe in die Tiefe stellten die Wolfsburger Defensive vor Probleme. Kurz vor der Pause wurde es zweimal über andere Wege gefährlich: Stachs Distanzschuss rauschte knapp über das Gehäuse (43.), dann lenkte Koen Casteels einen Kopfball von Wout Weghorst nach Freistoß gerade noch so mit den Fingerspitzen über die Latte (45.+4).

Die Wölfe waren nach der Pause die aktivere Mannschaft und hatten durch Kevin Paredes den ersten Annäherungsversuch (49.). Eine sehenswerte Kombination führte zum lang ersehnten wie verdienten Treffer: Svanberg spielte die Hereingabe, Behrens ließ klatschen und Majer vollendete zum 1:1 (58.). Der Ausgleich von Majer, wohlgemerkt das erste Jokertor in der laufenden Saison, war der Startschuss für einen wilden Schlagabtausch. Ein Missverständnis zwischen Casteels und Arnold sorgte in der 66. Minute dafür, dass die Gäste durch Grischa Prömel zum zweiten Mal in Führung gingen. Doch dieses Mal sollte der TSG-Vorsprung nicht lange Bestand haben. Denn Majer holte gegen Stanley Nsoki einen Strafstoß heraus – und hämmerte diesen unhaltbar in die Maschen (70.). Vorhang auf für eine spannende Schlussphase, in der zwar beide Teams weiterhin mit offenem Visier agierten, lange aber zu keiner großen Chance auf das entscheidende Tor kamen. Die beste Möglichkeit bekam Svanberg, dessen Abschluss von Baumann mit Mühe zur Seite abgewehrt wurde (90.). So endete auch das vierte Wolfsburger Spiel des Jahres mit einem Unentschieden.

Tore

  • 0:1 Beier (6.): Eiskalt ausgekontert! Tohumcu spielt nach einem Ballgewinn vor dem eigenen Strafraum den Tiefenpass in den Lauf von Beier, der Bornauw im Eins-gegen-eins stehen lässt und dann an Casteels vorbei ins lange Eck einschießt.
     
  • 1:1 Majer (58.): Ausgleich! Und der ist klasse herausgespielt: Wind behauptet sich auf der rechten Seite und chippt auf Svanberg, der ohne langes Zögern den flachen Pass in die Box spielt. Dort lässt Neuzugang Behrens für Majer prallen, der kurz nach seiner Einwechslung ganz genau zielt und den Ausgleich herstellt. Es ist das erste Jokertor der laufenden Saison!
     
  • 1:2 Prömel (66.): Ist das bitter. Durch ein Missverständnis geht die TSG wieder in Führung. Casteels sucht mit einem kurzen Pass Arnold, spielt das Leder aber auf den Fuß von Skov. Der Ball landet über Ihlas Bebou bei Prömel, der aus kurzer Distanz einschiebt.
     
  • 2:2 Majer (70.): Majer köpft bei einer Paredes-Flanke aus vier Metern über das Tor, ist bei der Ausführung des Kopfballs aber von Nsoki behindert worden. Der Unparteiische gibt Elfmeter, Majer tritt selbst an und hämmert den Ball oben rechts ins Eck. Erneuter Ausgleich und Doppelpack für Majer!

Trainerstimmen

Niko Kovac: Hoffenheim hat uns gerade in den ersten 15, 20 Minuten reichlich Probleme beschert. Nach der taktischen Umstellung haben wir es in der zweiten Hälfte sehr viel besser gemacht. Die Jungs lagen zweimal hinten, haben aber Moral bewiesen und sich den Punkt verdient. Man kann viel Positives aus dem Spiel mitnehmen, die Mannschaft wird sich sicherlich in den nächsten Wochen belohnen.

Pellegrino Matarazzo: Ich denke, dass wir ein gerechtes Unentschieden gesehen haben, das Spiel war von den Torchancen her ziemlich ausgeglichen. Aufgrund unserer Situation, dass wir seit mehreren Wochen auf einen Sieg warten, ist es besonders bitter, dass wir zweimal die Führung nicht über die Bühne bringen können. Was ich aber gespürt habe, ist eine Mannschaft, die auch in unangenehmen Spielphasen bereit war, gemeinsam zu marschieren.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Casteels – Maehle (55. Baku), Bornauw, Jenz, Rogerio – Vranckx (56. Majer), Arnold – Cerny (46. Svanberg), Wind, Paredes – Behrens (84. Pejcinovic)

Ersatz: Pervan (Tor), Zesiger, Fischer, Gerhardt, Kaminski

TSG Hoffenheim: Baumann – Kaderabek, Kabak, Brooks, Nsoki – Stach – Tohumcu (65. Skov), Prömel – Kramaric (86. Conte) – Weghorst (65. Bebou), Beier (90.+2 Bülter)

Ersatz: Philipp (Tor), Adams, Jurasek, Akpoguma, Bischof

Tore: 0:1 Beier (6.), 1:1 Majer (58.), 1:2 Prömel (66.), 2:2 Majer (70.)

Gelbe Karten: Jenz, Majer / Kabak, Nsoki, Brooks

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)

Zuschauende: 22.917 Zuschauende in der Volkswagen Arena

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