Der Jubel über den Halbfinal-Einzug in der UEFA Women’s Champions League ist kaum verklungen, da wartet bereits die nächste Aufgabe auf die Frauen des VfL Wolfsburg: Drei Tage nach dem 1:1 gegen Paris Saint-Germain im Viertelfinale der Königsklasse treffen die Wölfinnen am kommenden Sonntag, 2. April (Anstoß um 16 Uhr/live auf Magenta Sport) auf den SV Werder Bremen. Zum ersten Mal seit langem gehen die niedersächsischen Grün-Weißen wieder als Jäger in eine Partie der FLYERALARM Frauen-Bundesliga – konkret: als Jäger des neuen Tabellenführers FC Bayern München. Ein Sieg im Nordderby ist Pflicht, um die Titelchancen, die von einem Patzer der Münchnerinnen abhängen, zu wahren.
Vier Siege im neuen Jahr
Mit mickrigen vier Punkten auf dem Konto gingen die Frauen des SV Werder Bremen in die Winterpause; das Team von Trainer Thomas Horsch zierte nur deshalb nicht das Tabellenende, weil der 1. FFC Turbine Potsdam noch weniger Zählbares zustande brachte. Mittlerweile sieht die Welt an der Weser deutlich freundlicher aus: Vier Siege aus sechs Partien holte Werder im Jahr 2023 – und damit genauso viele der VfL Wolfsburg im gleichen Zeitraum. Zuletzt setzten sich die formstarken Bremerinnen mit 1:0 gegen den 1. FC Köln durch. Ein weiterer wichtiger Sieg gegen einen unmittelbaren Konkurrenten, zuvor war dies schon gegen Potsdam und Duisburg gelungen. Und so beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze bereits vier Zähler. Noch nicht komfortabel, aber mit Blick auf den positiven Tendenz spricht derzeit vieles dafür, dass es auch in der nächsten Saison ein grün-weißes Nordderby geben wird. Bei der letzten Ausgabe lag bis zum Abpfiff eine Überraschung nahe, zumindest musste der VfL beim 3:2-Auswärtssieg auf Platz 11 des Weserstadions bis zum Abpfiff um die drei Punkte bangen.
In der Verfolgerrolle
In einer ungewohnten Rolle gehen die VfL-Frauen in den 17. Bundesliga-Spieltag, nämlich in der des Verfolgers und nicht mehr der des Tabellenführers. Dafür aber mutmaßlich mit einer Portion Rest-Adrenalin im Blut: Noch weit nach dem Schlusspfiff feierten die Spielerinnen den achten Halbfinal-Einzug in der Königsklasse mit ihren Fans, sie saugten die tolle Stimmung in der Volkswagen Arena auf. Zu feiern gab es vor allem eine dominante zweite Hälfte, in der die Wölfinnen Kontrolle ausübten und sich zahlreiche gute Chancen erarbeiteten. Dass diese allesamt ungenutzt blieben, fiel – weil unter dem Strich nicht entscheidend – nicht ins Gewicht. Wichtiger erschien eher, dass es diese Vielzahl an „Hochkarätern“ überhaupt gab. Das Gefühl, einen Gegner auf Top-Niveau derart im Griff zu haben, sollte auch für die kommenden Wochen abgespeichert werden. Kurzfristig gilt es, den Schalter umzulegen und den Fokus schnellstmöglich von PSG auf Bremen zu lenken. Dass die Wölfinnen mit solch einer Aufgabenstellung vertraut sind, beweist die Vergangenheit.