Frauen

Das nächste Spitzenspiel

Die VfL-Frauen treffen in der Volkswagen Arena auf Verfolger Eintracht Frankfurt.

Der Tabellenführer der FLYERALARM  Frauen-Bundesliga trifft in der Volkswagen Arena auf den Zweiten – diese Konstellation gibt es in dieser Saison bereits zum zweiten Mal: 41 Tage nach dem 2:1-Erfolg gegen den FC Bayern München empfangen die VfL-Frauen am kommenden Samstag, 3. Dezember (Anstoß um 13 Uhr/live im NDR und auf Magenta Sport), Eintracht Frankfurt im Allerpark. Die Gäste aus Hessen sind durch den Wölfinnen-Sieg gegen Bayern auf Platz zwei vorgerückt und seitdem erster Verfolger des Spitzenreiters. Tickets für diese Partie sind noch im Wölfeshop erhältlich.

Noch ungeschlagen

Sechs Siege, zwei Unentschieden – die Frankfurterinnen sind neben den VfL-Frauen das einzige ungeschlagene Team der Liga. Nur zwei Mal, zum Auftakt gegen München (0:0) sowie in Hoffenheim (3:3), ließen die Schützlinge von Trainer Niko Arnautis Punkte liegen. Diese Gefahr bestand am vergangenen Samstag bis in die Nachspielzeit hinein: Mit der letzten Aktion der Partie, einem direkt verwandelten Freistoß von Lara Prasnikar, setzten sich die Adlerträgerinnen mit 1:0 gegen Leverkusen durch. Die letzte Liga-Niederlage kassierten die Eintracht-Frauen Ende März beim 1:4 gegen den VfL. Weniger erfolgreich lief es derweil in den Pokal-Wettbewerben: Der Tanz auf drei Hochzeiten hat sich bereits vor der Winterpause erledigt. In der UEFA Women’s Champions League kam das Aus in der Qualifikation gegen Ajax Amsterdam (1:2), im DFB-Pokal-Achtelfinale war kürzlich bei Zweitligist RB Leipzig Endstation (1:2). Die Frankfurterinnen spielen zum ersten Mal in der Volkswagen Arena, nicht aber zum ersten Mal in Wolfsburg vor einer großen Kulisse: 12.464 Zuschauende, die am 8. Juni 2014 den 2:1-Erfolg der Wölfinnen im Liga-Finale gegen den 1. FFC Frankfurt sehen wollten, bedeuteten mehr als acht Jahre lang Liga-Rekord.

„Schwere Entscheidungen“

Nach der Reisewoche mit drei Auswärtsspielen innerhalb von acht Tagen können die VfL-Spielerinnen ihre Koffer nun erst einmal in den Schrank stellen. Eine eher ungewöhnliche Spielplan-Konstellation sorgt dafür, dass nun vier Heimspiele in Folge auf dem Programm stehen – zwei in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, zwei in der UEFA Women’s Champions League. Weniger Reisestress bedeutet zugleich mehr Zeit für Regeneration – und mehr Zeit für Trainingsinhalte. Eine „normale“ Einheit, die nicht zugleich ein Abschlusstraining ist, hatte in den letzten Wochen Seltenheitswert. Zwei Siege fehlen den Wölfinnen noch, um in der Liga auf ein perfektes Jahr 2022 zurückzublicken. Klar, dass die Eintracht hier den Spielverderber spielen will. In der letzten Saison fehlte nicht viel, um erstmals (nach der Fusion) Zählbares gegen den VfL zu realisieren: Dominique Janssen köpfte ihr Team in der Nachspielzeit zum 3:2-Sieg. Während Ex-Wölfin Sara Doorsoun und Merle Frohms bereits am gestrigen Mittwoch im Rahmen einer besonderen Medienrunde aufeinandertrafen, stellte sich heute VfL-Cheftrainer Tommy Stroot den Fragen der Journalistinnen und Journalisten. Dabei ging es um…

…die Personalsituation: Bis auf Sara Agrez waren heute alle Spielerinnen im Training mit dabei. Auch Lena Lattwein hat die Einheit nach ihrer Operation am Finger ganz normal absolviert. Wir gehen also davon aus, dass wir am Samstag bis auf Sara alle verfügbar haben. Das führt natürlich im Trainerstab dazu, dass wir gute und schwere Entscheidungen zu fällen haben. Aber das ist auch so gewollt.

…den Gegner: Wir gehen immer vom schwierigsten Szenario aus – und da sehen wir eine Mannschaft mit einer hohen individuellen Qualität und mit einer unangenehmen Spielweise, vor allem im Offensivbereich. Die Frankfurterinnen verfügen dort mit Laura Freigang, Lara Prasnikar, Shekiera Martinez und Nicole Anyomi über unterschiedliche Qualitäten, die sie auch zu nutzen wissen. Darauf müssen wir uns einstellen. Es deutet sich gerade an, dass die Eintracht im Kampf um die Champions-League-Qualifikation einen kleinen Vorsprung hat gegenüber Hoffenheim und anderen Mannschaften.

…die Vorteile einer normalen Trainingswoche: Das bringt schon etwas, weil allein die Wiederholungszahl für eine gewisse Stabilität sorgt – vor allem in der Qualität, die wir auf dem Platz haben. Wir können in so einer Woche noch mehr in die Details gehen. Was passiert, wenn der erste Kontakt besser ist? Was passiert, wenn man etwas tiefer in der Position steht, um direkt ins Dribbling gehen zu können? Das sind beispielsweise Themen, die man in einer normalen Trainingswoche vertiefen kann.

…das mögliche perfekte Liga-Jahr: Das ist nicht unsere erste Motivation, denn es soll ja auch nächstes Jahr weitergehen. Sonst wäre es ja so, als hätten wir danach etwas erledigt. Der Vorteil an unserer Truppe ist, dass sie gar nicht merkt, wie viel sie gerade gewinnt. Die Spielerinnen wollen immer gewinnen, das merkt man in jedem Training. Das ist eine Einstellung – entweder hat man sie oder man hat sie nicht. Bei uns muss nichts von extern gesteuert werden.

…den Unterschied zwischen den Stadien: Wenn ich nur an meine Aufgaben denke, macht es keinen Unterschied, ob wir im AOK Stadion oder in der Volkswagen Arena spielen. Und dennoch ist es für uns alle extrem positiv, wenn man in gewissen Situationen auf 15.000 Zuschauende im eigenen Stadion zurückgreifen kann. Das kann immer Dynamiken verändern oder noch einmal das allerletzte Prozent aus uns herauskitzeln, wenn wir es nötig haben. Es hilft uns, davon profitieren wir. Aber ich sehe es grundsätzlich nicht als Vorteil, in der Volkswagen Arena zu spielen, da wir uns in beiden Stadien pudelwohl fühlen.

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