Männer

0:1 bei Union

VfL Wolfsburg kassiert erste Niederlage im Jahr 2024.

VfL-Wolfsburg-Spieler Maximilian Arnold im Zweikampf mit einem Gegenspieler.

Nach zuvor vier Unentschieden in Serie musste sich der VfL Wolfsburg beim 1. FC Union Berlin erstmals im Jahr 2024 geschlagen geben. Die Wölfe waren zwar über weite Strecken das aktivere Team, verpassten es aber, einen Treffer zu erzielen. So markierte der überraschende Führungstreffer der Eisernen in der ersten Hälfte auch den 1:0 (1:0)-Endstand.

Personal

Abwehrchef Maxence Lacroix kehrte nach überstandener Verletzung für Sebastiaan Bornauw in die Startelf zurück und absolvierte damit sein 100. Bundesliga-Spiel im Trikot des VfL Wolfsburg. Dafür musste Trainer Niko Kovac auf seinen Stammtorhüter Koen Casteels verzichten (Rückenprellung), der zum fünften Mal in dieser Saison von Pavao Pervan vertreten wurde. Außerdem starteten im Vergleich zum 2:2 gegen die TSG Hoffenheim Mattias Svanberg und Lovro Majer anstelle von Aster Vranckx und Vaclav Cerny. Auf Seiten der Köpenicker tauschte Nenad Bjelica, der nach drei Spielen Sperre an die Seitenlinie zurückkehrte, insgesamt dreimal das Personal: Diogo Leite und Alex Kral ersetzten die nach dem 1:1 in Mainz gelbgesperrten Kevin Vogt und Janik Haberer, Lucas Tousart startete für Aissa Laidouni (Bank).

Spielverlauf

Die Wölfe legten in der Anfangsphase gleich den Vorwärtsgang ein. Bereits in der sechsten Minute wurde es zum ersten Mal so richtig gefährlich, als Majer über die rechte Seite in den Strafraum zog. Der Abschluss des kroatischen Nationalspielers wurde zwar abgeblockt, landete dann aber vor den Füßen von Jonas Wind, der aus kurzer Distanz an Frederik Rönnow scheiterte. Die Eisernen erarbeiteten sich mehr Spielanteile, große Chancen waren allerdings Mangelware. Dann rückte das sportliche Geschehen in den Hintergrund, weil unzählige Tennisbälle aus dem Unioner Fanblock auf das Spielfeld flogen. Die anhaltenden Proteste sorgten dafür, dass Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck die Mannschaften in die Kabine schickte. Nur wenige Momente nach dem Wiederanpfiff offenbarte sich Wind der nächste Hochkaräter, doch erneut hieß der Sieger im direkten Duell Rönnow (40.). Die Wölfe spielten sich am gegnerischen Strafraum fest, verbuchten zwei gefährliche Vorstöße über Joakim Maehle –  und dann musste die Partie wieder unterbrochen werden. Diesmal aufgrund von Tennisbällen aus dem Wolfsburger Block. Der Spielfluss litt sichtlich unter der weiteren Auszeit, die 21-minütige Nachspielzeit verlief lange ohne nennenswerte Aktion. Aus dem Nichts fiel kurz vor der Pause dann die Führung für Union – Danilho Doekhi köpfte eine Ecke von Kevin Volland ein (45.+21).

Die Hauptstädter machten nach dem Seitenwechsel ordentlich Dampf und hatten durch Tousart prompt die Chance auf den zweiten Treffer, der eingewechselte Cedric Zesiger (46. für Jenz) war aber in höchster Not zur Stelle (47.). Nur wenige Minuten darauf waren die Wölfe dem Ausgleich denkbar nahe, doch Majer setzte seinen Abschluss aus zentraler Position nach Doppelpass mit Wind hauchzart am rechten Pfosten vorbei (54.). Die Wölfe agierten weiter mit Zug zum Tor und kamen erneut durch eine Koproduktion der beiden zu einer vielversprechenden Möglichkeit: Diesmal servierte Majer per Flanke, Wind scheiterte aber mit dem Kopf an Rönnow (64.). In der Schlussphase nahm die Partie noch einmal ordentlich Fahrt auf. Die Kovac-Elf versuchte es weiter gegen die auf schnelle Umschaltsituationen lauernden Berliner, sollte aber trotz aller Bemühungen nicht mehr zum verdienten Ausgleich kommen.

Tore

  • 1:0 Doekhi (45.+21): Das gibt es nicht... Kurz vor dem Ende der schier unendlichen Nachspielzeit trifft Union. Volland tritt die Ecke von links, Doekhi kommt im Strafraum zum Kopfball und nickt ein.

Trainerstimmen

Niko Kovac: Leidenschaft, Laufbereitschaft, Intensität – die Art und Weise, wie die Jungs heute gespielt haben, war eins a. Wir waren heute über die gesamte Spieldauer die klar bessere Mannschaft. Das ist hier an der Alten Försterei nicht selbstverständlich. Wir haben viele Chancen kreiert, deshalb hätten wir dieses Spiel niemals verlieren dürfen.

Nenad Bjelica: Ich glaube auch, dass Wolfsburg die bessere Mannschaft war. Man hat gemerkt, dass acht Spieler unter der Woche in Mainz gespielt haben. Der einzige Weg, dieses Spiel zu gewinnen, war über Standards und großen Kampf. Das haben meine Spieler geschafft. Wenn man auf die Chancen schaut, hätte dieses Spiel sicherlich anders ausgehen können.

Aufstellungen und Statistiken

1. FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Knoche, Diogo Leite – Schäfer (59. Laidouni), Khedira, Gosens (82. Roussillon) – Tousart, Kral (82. Jaeckel) – Volland (59. Aaronson), Hollerbach (70. Kaufmann)

Ersatz: Schwolow (Tor), Schleinitz, Bedia, Vertessen

VfL Wolfsburg: Pervan – Maehle, Jenz (46. Zesiger), Lacroix, Rogerio (80. Sarr) – Svanberg (80. Gerhardt), Arnold – Majer (74. Baku), Wind, Paredes (74. Cerny) – Behrens

Ersatz: Klinger (Tor), Fischer, Amoako, Kaminski

Tor: 1:0 Doekhi (45.+21)

Gelbe Karten: Roussillon / Kovac, Arnold, Pervan

Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck (Freiburg)

Zuschauende: 22.012 am Samstagnachmittag im Stadion an der Alten Försterei

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