Frauen

Zweistellig

VfL-Frauen ziehen mit einem krachenden 11:0 beim VfL Bochum ins Pokal-Achtelfinale ein.

Die Bundesligafrauen des VfL Wolfsburg haben sich mit einem Kantersieg in ihrer Paradedisziplin angemeldet. Im Zweitrundenspiel des DFB-Pokals, für die Wölfinnen der Auftakt in den Wettbewerb nach dem üblichen Freilos in Runde eins, siegte die Elf von Cheftrainer Stephan Lerch am Samstagnachmittag beim VfL Bochum deutlich mit 11:0 (5:0). Gleich viermal Zsanett Jakabfi (1./24./28./51.), Lena Oberdorf per Dreierpack (11./67./82.) sowie Karina Saevik (38.), Lena Goeßling (48., FE), Felicitas Rauch (61.) und Pia-Sophie Wolter (80.) markierten in einem denkbar einseitigen Duell im Vonovia Ruhrstadion die grün-weißen Treffer. Gegen wen der Titelverteidiger in der nächsten Runde (5./6. Dezember) antritt, klärt sich am Sonntag, 8. November, wenn ab 18.30 Uhr im Rahmen der ARD-„Sportschau“ ausgelost wird. Seinen nächsten Einsatz in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga hat der Double-Gewinner bereits am Freitag, 6. November (Anstoß um 19.15 Uhr/live auf Eurosport und Magenta Sport, beim 1. FFC Turbine Potsdam.

Premiere im Tor

Für Alexandra Popp kam die Partie im Ruhrgebiet noch zu früh. Über die Langzeitverletzten hinaus musste Lerch außerdem ohne Shanice van de Sanden sowie Katarzyna Kiedrzynek auskommen. Für Letztere rückte Friederike Abt zwischen die Pfosten und feierte damit ihr Saisonpflichtspieldebüt. Ansonsten ließ der Cheftrainer exakt jene Mannschaft ran, die zuletzt die Bochumer Revier-Nachbarinnen vom MSV Duisburg in der Bundesliga mit 5:2 geschlagen hatte. 

Hattrick Jakabfi

Seit fast sieben Jahren hatte sich niemand mehr gefunden, der die VfL-Frauen im DFB-Pokal hatte schlagen können. Dass sich der VfL Bochum einreihen würde, stand im Grunde wenige Sekunden nach Anpfiff fest. Vom Anstoß weg griff Grün-Weiß über die rechte Seite an und versenkte mit dem ersten Abschluss der Partie den Ball auch direkt im Tor. Jakabfi war es, die am langen Pfosten lauerte und einschob (1.). Locker und souverän zogen die Wölfinnen danach ihr Angriffsspiel auf. Das Regionalliga-Spitzenteam, mit fünf Siegen aus fünf Ligaspielen angetreten, verkaufte sich nicht einmal schlecht. Zu spüren bekamen die Bochumerinnen den Klassenunterschied trotzdem. Der Doublesieger konnte schon höher führen, als Oberdorf zum 2:0 einnickte (11.). Bald darauf war wieder Jakabfi zur Stelle und drückte einen hohen und weiten Ball aus kürzester Distanz über die Linie (24.). Vier Minuten später, stark bedient von Wolter, gelang der Ungarin aus zentraler Position sogar der Hattrick (28.). Nachdem Saevik einen Fehler der sonst starken Julia Matuszek noch zum 5:0 genutzt hatte (38.), war für die Heimelf das Gröbste erst mal überstanden. Doch hatten die Wölfinnen auch nur die besten von etlichen Chancen genutzt. 

 

Noch sechs hinterher

Mit Wiederbeginn nahm Grün-Weiß die Torproduktion sofort wieder auf: Vom Elfmeterpunkt machte Kapitänin Goeßling das halbe Dutzend voll (48.). Dann war wieder Jakabfi an der Reihe. Nach einem scharfen Pass aus der Mitte stand sie frei vor der Keeperin und netzte souverän ein – 7:0 (51.). In der nächsten Szene konnte einem der Regionalligist beinahe leidtun: Nachdem die bis dahin völlig beschäftigungslose Abt einen Strafstoß verursacht hatte, bekam Chantal Meißner die Kugel nicht versenkt, sondern traf nur den Innenpfosten (57.). Auf der anderen Seite schlug es dafür bald wieder ein, denn Rauch gelang mit einem direkt verwandelten Freistoß der schönste Treffer des Tages (61.). Höchsterfreulich war auf grün-weißer Seite zwischendrin, dass Fridolina Rolfö nach längerer Zwangspause ihr Comeback gab (77.). Aber auch mit dem Toreschießen waren die Wölfinnen noch nicht durch. Der fleißigen Wolter war die Ehre vorbehalten, in der 80. Minute das markante zehnte Tor zu erzielen, ehe gleich darauf Oberdorf, die kurz zuvor noch die Längsstange getroffen hatte, nach einer von unzähligen Ecken nachlegte (82.). Mit seinem dritten Treffer des Tages machte der VfL-Neuzugang den Deckel drauf und besiegelte für den siebenfachen Pokalsieger den 31. VfL-Sieg im Wettbewerb in Folge.

„Souverän gelöst“

Stephan Lerch: Vieles von dem, was wir uns vorgenommen hatten, konnten wir gut auf dem Platz umsetzen und uns an der einen oder anderen Stelle auch Selbstvertrauen holen. Bochum hat alles gegeben und seine Sache über weite Strecken gut gemacht. Aber natürlich hat uns der Gegner alles in allem heute nicht das Wasser reichen können. Deshalb wissen wir das Ergebnis einzuordnen und werden es nicht überbewerten. Trotzdem haben wir diese Aufgabe souverän gelöst.

VfL Bochum:  Matuszek (71. Gutke) – Brinkert (46. Kilic), Meißner, Schmidt, An. Vogel – Wilhelm, Maiwald (71. Yaprak), Angrick, Al. Vogel (83. Öncü) – Dej (84. Hallmann), Radke 

VfL Wolfsburg: Abt – Hendrich (68. Dickenmann), Goeßling, Janssen (61. Wedemeyer), Rauch (77. Rolfö) – Oberdorf, Engen (61. Cordes) – Wolter, Huth, Jakabfi, Saevik (68. Blässe)

Tore: 0:1 Jakabfi (1.), 0:2 Oberdorf (11.), 0:3 Jakabfi (24.), 0:4 Jakabfi (28.), 0:5 Saevik (38.), 0:6 Goeßling (48., FE), 0:7 Jakabfi (51.), 0:8 Rauch (61.), 0:9 Oberdorf (67.), 0:10 Wolter (80.), 0:11 Oberdorf (82.)

Besonderes Vorkommnis: Meißner verschießt Foulelfmeter (56, Abt an Wilhelm)

Gelbe Karten: An. Vogel / Abt

Schiedsrichterin: Laura Duske (Leverkusen)

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