Sofort Spiel auf ein Tor
Genau 56 Spiele hatten die Wölfinnen in der Königsklasse bislang bestritten, mit der Partie beim kosovarischen Meister aber betraten sie Neuland. Größere Mühe, sich zurechtzufinden, zeigte die Lerch-Elf wiederum nicht. Vom Anpfiff weg setzte sie sich am Strafraum der Kosovarinnen fest und belagerte sie mit großem Nachdruck. Nachdem Felicitas Rauch (7.) und Harder (9.) gescheitert waren, gelang Pajor, die eine Flanke per Hinterkopf geschickt vollendete, fast schon zwangsläufig das erste Wolfsburger Tor (14.). Allein die Polin drohte mehrfach mit weiteren Treffern (18./24./29.). Aber auch das übrige grün-weiße Offensivpersonal tauchte ständig gefährlich vor Mitrovicas Kasten auf. Maritz, die nach einem Lattentreffer Dominique Janssens optimal zum Abstauben stand (27.), und die mit einem schönen 20-Meter-Schuss vollendende Huth (32.) nutzten in einem sehr einseitigen ersten Durchgang nur die allerbesten Tormöglichkeiten.
Nur dreimal noch höher gewonnen
Der Pausensee nützte dem Champions-League-Neuling wenig. Denn kaum rollte die Kugel wieder, wurde aus einer deutlichen Führung im Handumdrehen ein Schützenfest: Binnen zwei Minuten baute Harder, als hätte sie aus Halbzeit eins noch Nachholbedarf, den Zwischenstand auf 5:0 (46./48.) aus, ehe Maritz mit ihrem ebenfalls schon zweiten Treffer per Kopf das halbe Dutzend vollmachte (63.). Vier Minuten später wackelte das Tornetz erneut, da abermals Harder – heute als Kapitänin auf dem Feld – eine Vorlage Pajors abgebrüht verwertete. Dass Mitrovica, das tapfer kämpfte, jedoch zu keiner Zeit ansatzweise mithalten konnte, den Abpfiff herbeisehnte, war augenscheinlich. Doch die Wölfinnen zeigten keinerlei Erbarmen, sondern zogen so lange unerbittlich ihr Angriffsspiel auf, bis die dänische Unparteiische die Heimmannschaft erlöste. Die Restausbeute des Double-Gewinners: Die eingewechselte Jakabfi (79.) sowie Neto (85.) und Minde (87.) schraubten das Resultat noch auf 10:0 rauf und sorgten damit für den vierthöchsten Erfolg in der VfL-Champions-League-Historie.
„Zehn Tore schießt man nicht häufig“
Stephan Lerch: Wir hatten uns auf einen tiefstehenden Gegner eingestellt, und so ist es auch gekommen. Unser Plan war es, Lücken zu reißen, indem wir das Spiel häufig verlagern. Das haben wir sehr gut hinbekommen. Kompliment an die Mannschaft, dass sie das Tempo bis zum Schluss hochgehalten und nicht lockergelassen hat, immer noch mehr Treffer erzielen wollte. Zehn Tore schießt man in der Champions League nicht häufig. Insofern war es wirklich ein sehr souveräner Sieg, den wir aufgrund der immer geringer werdenden Gegenwehr in der zweiten Halbzeit aber auch einordnen können.
KFF Mitrovica: Rexhepi – Elezaj, Bajra, Haziri, Osmani – Tahiri, Shala,V. Berisha (54. Zeka) – X. Berisha (46. Halilaj), Gjegji, Biqkaj (76. Jashari)
VfL Wolfsburg: Lindahl – Doorsoun, Goeßling, Janssen – Maritz, Neto, Popp, Rauch (69. Minde) – Huth, Pajor (68. Jakabfi), Harder (77. Engen)
Gelbe Karten: Osmani / –
Tore: 0:1 Pajor (14.), 0:2 Maritz (27.), 0:3 Huth (32.), 0:4 Harder (46.), 0:5 Harder (48., FE), 0:6 Maritz (63.), 0:7 Harder (67.), 0:8 Jakabfi (79.), 0:9 Neto (85.), 0:10 Minde (87.)
Schiedsrichterin: Tinna Christensen (Dänemark)
Zuschauer: 500 am Mittwochabend im Fadil-Vokrri-Stadion in Pristina