Frauen

Wolter sorgt für Überraschung

VfL-Spielerin besucht Wölfinnen-Fan Lucie Lemke im Wolfsburger Klinikum.

Das war ein aufregender Tag für die 76-jährige Lucie Lemke! Seit drei Jahren ist die gebürtige Wolfsburgerin querschnittsgelähmt und lebt in einem Pflegeheim in Bad Harzburg. Für einen operativen Eingriff befindet sich die Rentnerin aktuell im Wolfsburger Klinikum und soll in den nächsten Tagen nach Hannover verlegt werden. Doch zuvor überraschte Pia-Sophie Wolter den eingefleischten Wölfinnen-Fan am Krankenbett und trieb ihr die Tränen in die Augen. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist einfach nur schön“, so die 76-Jährige.

„Ich glaube, ich träume!“

Der Auslöser war ein Artikel in den Medien, der Lemkes Liebe zu den Wölfinnen beschreibt. Dieser Bericht berührte die VfL-Frauen: Zsanett Jakabfi sowie Alexandra Popp reagierten via Facebook und wünschten der Rentnerin schnelle Genesungswünsche. Pia-Sophie Wolter entschied sich sogar, die Wolfsburgerin im Klinikum zu besuchen. Mit dabei hatte sie ein unterschriebenes Wölfinnen-Trikot. Lemke sagt, dass sie „jede einzelne Spielerin ins Herz geschlossen“ habe. Passenderweise kam mit Wolter dabei die Sieg-Torschützin des vergangenen Wochenendes vorbei, die bereits einen Ehrenplatz an der Zimmerwand von Lemke hat. Dort lässt die Rentnerin nämlich alle Artikel der VfL-Frauen von ihren Pflegerinnen und Pflegern aufhängen. Dass die Wölfin dann aber tatsächlich vor ihr stand, konnte die 76-Jährige nur schwer begreifen: „Ich glaube, ich träume!“ Schnell fanden die Rentnerin und das Jungtalent eine Gemeinsamkeit: „Ich habe früher viele Jahre Handball gespielt. Frauenfußball war damals noch nicht so populär, sonst hätte ich gerne Fußball gespielt“, erklärt Lemke. Auch Wolter hat sich jahrelang dem Handball verschrieben, sich aber dann – glücklicherweise – dem Fußball zugewandt. Dass die 21-Jährige mit ihrer Überraschung solch eine Freude auslöst, hätte sie nicht erwartet: „Wenn sie sich über den Besuch und unser Trikot so freut, dann ist das eine Selbstverständlichkeit für mich.“

Martina Müller per Telefon

Doch nicht nur Wolter hat an diesem Tag der gebürtigen Wolfsburgerin eine Freude bereitet. Auch Martina Müller hat die Rentnerin glücklich machen können: Die ehemalige VfL-Spielerin reagierte auf den Artikel und rief Lemke kurzerhand an. Müller war bis zum Ende ihrer Karriere die Lieblingsspielerin der 76-Jährigen. Nun hatte Lemke die Gelegenheit, persönlich mit ihrem Idol zu sprechen. „Dieser Tag war einfach unglaublich. Das gibt mir so viel Kraft!“