Frauen

WM-Aus und Abschied

Licht und Schatten bei Länderspiel-Aktivitäten der Wölfinnen.

Noelle Maritz im Zweikampf mit einer Niederländerin.

Während für die meisten Nationalspielerinnen des VfL Wolfsburg in der letzten Abstellungsphase des Jahres Testspiele auf dem Programm standen, ging es für die Schweiz – und somit für Noelle Maritz und die verletzte Lara Dickenmann – um das letzte europäische Ticket für die WM 2019 in Frankreich. Gereicht hat es nach 180 Minuten gegen die favorisierten Niederländerinnen nicht: Der aktuelle Europameister legte bereits im Hinspiel mit einem 3:0-Erfolg den Grundstein für die WM-Teilnahme und sicherte sich mit einem 1:1-Unentschieden im Rückspiel die Turnier-Teilnahme. Beim Abschied von Bundestrainer Horst Hrubesch waren drei Wölfinnen für Deutschland im Einsatz. Auch England, Polen, Ungarn und Norwegen bauten auf grün-weiße Unterstützung.

Remis im Rückspiel zu wenig

Ohne die verletzte Kapitänin Lara Dickenmann, aber mit der wiedergenesenen Ex-Wölfin Vanessa Bernauer ging die Schweiz in die finalen Play-off-Spiele. Im Hinspiel vor knapp 24.000 Zuschauen in Utrecht sorgten Sherida Spitse mit einem traumhaften Freistoß (49.), Lieke Martens (71.) und Vivianne Miedema (79.) für die Vorentscheidung und stellten die Schweizerinnen vor eine kaum zu lösende Aufgabe. „Das Resultat spiegelt die sportliche Realität, den Unterschied zwischen uns und dem Europameister wider“, so Laurent Prince, Direktor des Schweizer Fußballverbandes, zum Schweizer „Tagblatt“. Doch Maritz und Co. hatten die Hoffnung noch nicht aufgegeben: „Wir wollen uns noch einmal beweisen und aus den Fehlern lernen“, gab sich Trainerin Martina Voss-Tecklenburg kämpferisch. Im Rückspiel wurde die „Nati“ in Schaffhausen vor der Rekordkulisse von über 5.000 Zuschauern empfangen – und die Fans konnten tatsächlich an ein kleines Wunder glauben: Die niederländische Verteidigerin Anouk Dekker zog am Trikot der Ex-Wölfin Ramona Bachmann, was die Schiedsrichterin als Notbremse bewertete und mit der Roten Karte ahndete (7.). Aber auch in Überzahl reichte es letztlich nicht. Das war spätestens klar, als Miedema die Gäste nach Vorlage der ehemaligen Weltfußballerin Martens in Führung brachte (52.). Der Ehrentreffer der Schweizer Debütantin Coumba Sow – die Vorlage kam von Maritz – war nur Ergebniskosmetik (71.). Somit endeten sieben Jahre unter Martina Voss-Tecklenburg mit der verpassten WM-Qualifikation.

Gelungener Hrubesch-Abschied

Auch in seinen letzten beiden Partien als Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft blieb Horst Hrubesch ohne Niederlage. In den Test-Länderspielen gegen Italien und Spanien führte Alexandra Popp die DFB-Frauen in Vertretung für ihre verletzte Teamkollegin Almuth Schult als Kapitänin aufs Feld. Die ehemalige Wölfin Lina Magull (6.) sowie Sara Däbritz (18.) brachten ihr Team gegen Italien früh in Führung – doch den Gästen gelangen bis zur Pause zwei Treffer zum Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel sorgten die Hrubesch-Schützlinge dann für klare Verhältnisse: Giulia Gwinn (51.), Lena Petermann (60.) und Leonie Maier (86.) markierten den 5:2-Endstand. Eine besondere Aufgabe wurde Almuth Schult zuteil: Die verletzte Torhüterin überzeugte als Co-Kommentatorin der ARD. Beim 0:0 gegen Spanien hielt die ehemalige Wölfin Merle Frohms das Tor des zweimaligen Weltmeisters sauber. Die deutsche Offensive, geführt von Kapitänin Popp, vergab gerade in der zweiten Hälfte einige Chancen zur Führung. Somit übergibt Horst Hrubesch den Staffelstab nach sieben Siegen und einem Unentschieden an seine Nachfolgerin Martina Voss-Tecklenburg.

Nur kurz auf Reisen

Zsanett Jakabfi, Caroline Hansen und Kristine Minde blieben dem Training der Wölfinnen nicht lange fern: Bereits am Donnerstag gewann Jakabfi mit der ungarischen Nationalmannschaft 4:0 (3:0) gegen Estland. Minde und Hansen unterlagen drei Tage später bei Ex-Weltmeister Japan mit 1:4 (0:2). Auch die englische Nationaltorhüterin Mary Earps konnte bereits nach dem Wochenende wieder in die Autostadt zurückkehren: Nach einem 3:0-Sieg in Österreich musste die Britin gegen Schweden zwei Mal hinter sich greifen. Ohne Schwedens Fußballerin des Jahres Nilla Fischer besiegelten Sofia Jakobsson (20.) und Anna Anvegard (33.) die 0:2-Niederlage der Engländerinnen. Für Ewa Pajor ging das Länderspieljahr hingegen erfolgreich zu Ende: Nach einer 1:3-Niederlage gegen Spanien besiegten die Polinnen am gestrigen Abend Bosnien-Herzegowina mit 4:0 (1:0).