Frauen

„Wir ziehen an einem Strang“

Caroline Hansen über die WM und die Stärken der Norwegerinnen.

Nach fünf sehr erfolgreichen Jahren bei den VfL-Frauen trägt Offensivspielerin Caroline Hansen künftig das blau-rote Trikot des FC Barcelona. Sie wolle den nächsten Karriereschritt gehen und sich in einem anderen Umfeld weiterentwickeln, begründet die 24-jährige Norwegerin ihre Wechsel-Entscheidung. Bevor es in der spanischen Liga um Punkte geht, steht aber erst einmal die WM in Frankreich auf dem Programm. Im Interview blickt Hansen auf das Turnier und spricht über die besondere „Hass-Liebe“ mit einem skandinavischen Nachbarland.

Caroline Hansen, ihr bekommt es in eurer Gruppe mit Nigeria, Südkorea und Gastgeber Frankreich zu tun. Welche Chancen rechnest du dir aus?

Caroline Hansen: Wir haben gute Chancen, die Gruppenphase zu überstehen, wenn wir Nigeria und Südkorea besiegen. Natürlich gehen wir mit Respekt in die Spiele, aber wir haben auch genügend Selbstvertrauen, um die Partien gewinnen zu können. Frankreich betrachten wir eher als ein Bonusspiel. Sie spielen zu Hause und haben ein klasse Team. Da rechnen wir nicht mit einem Sieg, sondern legen den Fokus mehr auf das Erlebnis.

Du siehst Frankreich als einen der Favoriten an?

Hansen: Definitiv! Sie haben das Publikum im Rücken, das sorgt immer für einen zusätzlichen Push! Darüber hinaus sollte man natürlich die USA niemals unterschätzen. Aber auch Deutschland hat eine starke Mannschaft mit einer guten Struktur und vielen jungen, hungrigen Spielerinnen. Mit ihrer Mentalität gehören sie für mich eindeutig zu den Favoriten. Aber es gibt noch weitere starke Teams wie Australien oder Spanien.

Wie würdest du eure Mannschaft beschreiben?

Hansen: Wir sind alle befreundet, haben viel Spaß zusammen und sind eine sehr homogene Gruppe. Die Balance stimmt. Es herrscht eine gute Art der Konkurrenz, da jede erfolgreich sein will und weiß, dass sie besser sein muss als die anderen Spielerinnen. Es gibt keine Missgunst, wenn jemand auf der Bank sitzt. Alle wollen gemeinsam den Erfolg und ziehen an einem Strang. Nur darauf kommt es an.

Ihr habt mit Norwegen dieses Jahr den Algarve Cup gewonnen. Gibt euch das zusätzliches Selbstvertrauen?

Hansen: Ja, auf alle Fälle. Ich habe bis dahin noch nie etwas mit der Nationalmannschaft gewonnen, von daher war es für mich eine besondere Erfahrung. Uns als Team hat das sehr gutgetan, wir wissen jetzt, was wir können. Außerdem haben wir in den Qualifikationsspielen zur WM den aktuellen Europameister Holland geschlagen, auch das hat uns Selbstvertrauen gegeben. Jetzt müssen wir diese Leistung auch bei der WM auf den Platz bringen.

Welches Finale wünschst du dir für die WM?

Hansen: Norwegen gegen Schweden! Das ist eine Art Hass-Liebe in allen Sportarten, die nur ein Norweger oder ein Schwede verstehen kann. Wären wir nicht in einem gemeinsamen Wettbewerb mit Schweden, würden wir ihnen immer die Daumen drücken und andersrum ist das genauso. Aber das Größte wäre für uns ein Sieg gegen sie im WM-Finale!

Das ganze Interview zu Caroline Hansens Zeit beim VfL Wolfsburg gibt es im nächsten „Unter Wölfen“-Magazin, das am 28. Juni erscheint.