Männer

„Wir spielen auf Sieg“

VfL-Cheftrainer Oliver Glasner freut sich auf einen „intensiven Schlagabtausch“ beim Konkurrenten Frankfurt.

Dem Gastspiel der Wölfe am kommenden Samstag, 10. April (Anstoß um 15.30 Uhr), beim Vierten und damit direkten Verfolger Eintracht Frankfurt könnte eine vorentscheidende Rolle im Kampf um die Champions-League-Plätze zukommen. Beide Teams spielen bislang eine fantastische Spielzeit, ein Sieg der Wölfe würde die Adler auf sieben Zähler distanzieren. Auf der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie äußerte sich VfL-Chefcoach Oliver Glasner unter anderem über …

den 2:1-Hinspielsieg im vergangenen Dezember und die Stärken der SGE: Das war ein sehr gutes Spiel von uns. Man hat auch da gesehen, was Frankfurt auszeichnet: Es ist eine sehr organisierte Mannschaft, die zudem sehr robust ist und viel Qualität hat. Nun haben sich die Frankfurter im Winter auch noch mit Jovic verstärkt, so dass sie nach vorne noch weniger ausrechenbar sind. Kostic ist nach seiner Verletzungspause wieder in absoluter Topform, Younes hat sehr gut reingefunden und über Silva müssen wir gar nicht sprechen. Dazu kommt auch noch Kamada. Das sind also viele Spieler in der Offensive, die individuell sehr, sehr gut sind. An der Mannschaft sieht man sehr klar die Handschrift von Adi Hütter, den ich ja schon lange kenne: Die Frankfurter zeigen immer wieder gute Verhaltensweisen, haben viele Spieler im Strafraum und sind schwer ausrechenbar. Auf der anderen Seite haben wir im Heimspiel auch gezeigt, dass es Räume in ihrer ebenfalls sehr offensiv angelegten Dreierkette gibt, die du dann ausnutzen kannst. Es wird unsere Herausforderung und Aufgabe sein, diese Räume zu suchen, zu finden und dann auch aggressiv zu attackieren, um Frankfurt in der Defensive vor schwierige Aufgaben zu stellen.

…seinen Landsmann Adi Hütter: Adi ist ein Superkerl und als Trainer auch sehr erfolgreich. Das eine oder andere Mal sind wir uns auch privat über den Weg gelaufen. Wir haben uns in dieser Woche aber noch nicht ausgetauscht, ganz so eng sind wir dann auch nicht. Adi erwartet von seinen Mannschaften, dass sie sehr aggressiv spielen und den Gegner immer wieder unter Druck setzen. Sie spielen blitzschnell nach vorne, legen oft mit einem Kontakt ab und dann geht es weiter in die Tiefe. Das zeichnet sie aus. Er ist ein Trainer, der sehr viele Spieler in der Offensive dabeihaben möchte. Aber das eröffnet dem Gegner eben auch immer wieder Räume in der Defensive – und das wird, denke ich, auch am Samstag in Frankfurt so sein.

… die Heimstärke Frankfurts, das noch kein Heimspiel verloren hat: Ich habe auch gelesen, dass wir die letzten vier Spiele in Frankfurt gewonnen haben, was bedeutet, dass irgendeine der Serien wohl enden wird. Frankfurt macht das sehr gut und hat sehr viel Selbstvertrauen, aber das Gleiche möchte ich über uns sagen: Auch wir haben sehr viel Selbstvertrauen, auch wir haben auswärts das eine oder andere Spiel gewonnen. Deshalb freuen wir uns riesig. Da gibt es Lauf- und Pressingmaschinen auf beiden Seiten, eine starke Physis auf beiden Seiten und zwei extrem robuste Defensivreihen. Dazu gibt es auf beiden Seiten schwer auszurechnende Offensivreihen. Das wird ein richtig cooles, umkämpftes Samstagnachmittag-Spiel, ein intensiver Schlagabtausch.

…die Wichtigkeit der Sturmspitzen Wout Weghorst und Andre Silva abseits ihrer Torquote: Bei Wout hat man auch gegen Köln gesehen, mit welcher Leidenschaft er den Ball zu Josip weitergegeben und das Tor vorbereitet hat. Dabei hat er auch den eigenen Spieler nicht geschont und Maximilian Philipp über den Haufen gelaufen, um diesen Assist zu haben. Ich denke, Silva ist ein ähnlicher Typ, der sich wie auch Wout im Strafraum sehr gut bewegt. Er antizipiert im Vorfeld die Situationen und bringt sich in eine gute Abschlusssituation. Beides sind Vollblutstürmer, die wissen, wie sie sich im Strafraum bewegen müssen. Und dazu haben sie natürlich eine sehr gute Abschlussqualität.

…die Umsetzung seiner eigenen Spielidee: Das Streben nach Perfektion bedeutet auch, dass man das Optimum nie erreichen wird. Ich sage oft: Das Einzige, was perfekt ist, ist die Natur. Im Fußball werden wir das nie erreichen, aber trotzdem streben wir danach und sehen trotzdem noch ganz viel Verbesserungspotenzial. Aber natürlich haben wir uns schon in vielen Bereichen deutlich verbessert. Wir sind defensiv sehr gut organisiert und jeder Spieler weiß, welche Aufgabe er zu erfüllen hat. Manchmal klappt es dann auch nicht so gut, wie in der ersten Halbzeit gegen Köln. Aber es ist nicht so, dass die Spieler nicht wissen, was zu tun ist, sondern wir haben es da eben nicht so konsequent umgesetzt, wie wir es können. Ich sehe aber immer wieder, wie gut wir auch Chancen herausspielen. Dass wir bei den Expected-Goals-Statistiken Dritter in der Liga sind, spricht auch dafür, wie viele gefährliche Situationen wir kreieren. Damit bin ich auch sehr zufrieden, und trotzdem können wir uns noch verbessern in der Entscheidungsfindung. Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg, auch wenn wir noch viel zu tun haben. Die Richtung stimmt. Es ist menschlich, dass das nicht immer hundertprozentig umgesetzt werden kann.

… das Personal: Josh Guilavogui wird ausfallen. In eineinhalb Stunden Training haben wir momentan alle Wetterszenarien: Erst scheint die Sonne und dann schneit es. Da ist er weggerutscht und musste das Training abbrechen. Er hat sich eine Zerrung in den Adduktoren zugezogen. Dazu stehen auch Admir Mehmedi und Renato Steffen noch nicht wieder zur Verfügung. Alle anderen sind fit.

… Josip Brekalo: Josip hat gegen Köln auch Luft nach oben gehabt, dann aber das wichtige und entscheidende Tor mit all seiner Klasse und Abschlussqualität erzielt. Die letzte Phase mit den Toren gegen Schalke, Köln und in der Nationalmannschaft hat ihm gutgetan. Gerade das Game-Winnig-Goal gegen Köln hat ihm sehr viel Selbstvertrauen gegeben. Ein Erfolgserlebnis ist für jeden Spieler gut, für Offensivspieler umso wichtiger. Er war in dieser Trainingswoche sehr präsent und hat im Kleinfeld-Turnier so viele Tore wie noch nie erzielt. Deswegen denke ich auch, dass Josip wie die gesamte Mannschaft eine richtig gute Leistung zeigen wird in Frankfurt.

… mögliche Änderungen in der Startelf: Natürlich schauen wir immer, was zum Gegner passt. Wir werden aber sicherlich nicht acht Wechsel vornehmen.

… das Ziel Champions League: Ganz wichtig ist für mich, dass wir unsere Herangehensweise nicht ändern. Ich habe immer betont, dass wir in jedes Spiel gehen, um zu gewinnen – egal, ob zu Hause oder auswärts, ob gegen einen Aufsteiger oder den amtierenden Champions-League-Sieger. Das zeichnet uns aus. Es kann mal sein, dass die Umsetzung nicht gelingt, aber die Herangehensweise ist immer klar: Wir spielen auf Sieg! So ist es auch am Samstag in Frankfurt. Ich will von Beginn an sehen, dass die Spieler das ausstrahlen.

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