Das gibt es nur in Corona-Zeiten: Fünf Tage nach Ende der Saison 2019/2020 – dazu zählte das mit 1:3 verlorene Champions-League-Finale gegen Olympique Lyon – beginnt für die Frauen des VfL Wolfsburg die Spielzeit 2020/2021. Im Eröffnungsspiel der FLYERALARM Frauen-Bundesliga trifft der aktuelle Deutsche Meister am morgigen Freitag, 4. September (Anstoß um 19.15 Uhr/live auf Eurosport und Magenta Sport), auf die SGS Essen. Erstmals seit dem 21. Februar können die Wölfinnen dabei wieder auf die Unterstützung ihrer Fans zählen: Unter Berücksichtigung der rechtlichen Vorgaben sowie nach Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Wolfsburg dürfen 500 Zuschauer im AOK Stadion dabei sein. Die VfL-FußballWelt hat als zusätzliches Angebot von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Essen im Umbruch
Exakt zwei Monate liegt das letzte Aufeinandertreffen zwischen den VfL-Frauen und der SGS Essen am morgigen Spieltag zurück: Im DFB-Pokalfinale am 4. Juli zwang Essen die favorisierten Wölfinnen ins Elfmeterschießen – nach einem packenden Schlagabtausch und dem frühesten Tor der Pokal-Historie. Mittlerweile ist viel passiert bei beiden Teams: Mit zwölf Abgängen und ebenso vielen Neuzugängen hat die SGS einen beachtlichen personellen Umbruch hinter sich, wobei insbesondere die Abgänge aller deutschen Nationalspielerinnen schmerzen dürften. Während Lena Oberdorf die Seiten gewechselt und sich den Wölfinnen angeschlossen hat, spielen Marina Hegering und Lea Schüller künftig für den FC Bayern München. Turid Knaak nahm ein Angebot des spanischen Top-Klubs Atletico Madrid an. SGS-Trainer Trainer Markus Högner, ehemaliger Co-Trainer der VfL-Frauen, sieht die Entwicklung pragmatisch: „Wir wissen, dass Spielerinnen bei uns immer nur den ersten oder auch zweiten Karriereschritt machen und sich dann anders orientieren.“ Immerhin: Mit vier Spielerinnen aus der eigenen U17 stehen die nächsten Talente bereits in den Startlöchern.
Auch ohne Pajor und Rolfö
Nur drei Trainingseinheiten liegen nach der Rückkehr aus Spanien hinter den VfL-Frauen, wenn der erste Anpfiff der Saison 2020/2021 ertönt. Und die kurze Vorbereitungszeit ist nicht die einzige Herausforderung für VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Der Coach, der in seine letzte Spielzeit als Trainer der Wölfinnen geht, muss auch einige Ausfälle verkraften. Neben Sara Doorsoun, die aufgrund einer Innenbandverletzung mehrere Wochen fehlen wird, muss Lerch auch auf zwei Offensivkräfte verzichten: Ewa Pajor fehlt aufgrund von Kniebeschwerden – wahrscheinlich nicht nur gegen Essen. Genauere Untersuchungen werden folgen. Fridolina Rolfö erlitt im UWCL-Finale eine Gehirnerschütterung und wird ebenso ausfallen.