Frauen

Wieder im Erfolgsmodus

Im Comeback-Spiel nach der Corona-Pause gewinnen die VfL-Frauen mit 4:0 gegen den 1. FC Köln.

Torjubel der Wölfinnen im Spiel gegen Köln.

Nach knapp dreimonatiger Zwangspause habe sich die Frauen des VfL Wolfsburg gleich wieder in guter Form präsentiert – fast so, als ob es die Einschränkungen durch die Coronakrise nicht gegeben hätte: Sein Heimspiel gegen den 1. FC Köln gewann der aktuelle Tabellenführer mit 4:0 (2:0). Beim ersten Pflichtspiel der Wölfinnen ohne Zuschauer trugen sich Pernille Harder (2), Svenja Huth und Alexandra Popp in die Liste der Torschützinnen ein. Die nächste Heimaufgabe in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga wartet bereits am Samstag, 6. Juni (Anstoß um 13 Uhr), auf die Grün-Weißen: Dann ist der 1. FFC Frankfurt zum letzten Mal vor dem Zusammenschluss mit Eintracht Frankfurt zu Gast im AOK Stadion.  Zuvor geht’s um den Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals: Am kommenden Mittwoch, 3. Juni (Anstoß um 19 Uhr), gastiert der Titelverteidiger beim FSV 2009 Gütersloh.

Abt mit Liga-Debüt

Bereits zum achten Mal liefen die VfL-Frauen in einem speziellen Vielfaltstrikot, diesmal mit einem regenbogenfarbenen Volkswagen-Logo, auf. Ursprünglich war die Aktion im Rahmen der Vielfaltswochen im März vorgesehen – Corona verhinderte dies. Im Tor durfte Friederike Abt das besondere Jersey überstreifen, erstmals in einer Bundesliga-Partie für den VfL Wolfsburg. Es war nicht die einzige Änderung im Vergleich zum letzten Pflichtspiel vor der Saisonunterbrechung, dem 6:0-Erfolg beim FF USV Jena: Anna Blässe, Sara Gunnarsdottir, Svenja Huth und Joelle Wedemeyer rückten ebenfalls in die Startformation.

Huths Flugkopfball

Den ersten Torschuss gaben die Gäste ab: Amber Barrett kam aus spitzem Winkel zum Abschluss, Abt war zur Stelle (3.). Danach nahmen die Gastgeberinnen wie erwartet das Zepter in die Hand, wobei zwingende Torchancen zunächst selten waren. Die Grün-Weißen benötigten ein wenig Zeit, um wieder in den Spielrhythmus zu finden. Die defensive Grundordnung der Gäste, die teilweise mit einer Sechserkette agierten, tat da ihr Übriges. Ein Distanzschuss von Gunnarsdottir (23.) stellte FC-Torfrau Elvira Herzog nicht vor Probleme, bei einem Kopfball von Popp musste sich die Schweizerin schon mehr strecken (25.). Dann wurde Huth im Strafraum von Meike Meßmer gefoult – sofort zeigte Schiedsrichterin Dr. Riem Hussein auf den Punkt (32.). Den fälligen Elfmeter verwandelte Harder, die Herzog verlud und das Leder in die rechte Ecke schob – 1:0 (33.). Bereits der 23. Saisontreffer der Dänin und noch nicht der Pausenstand. Nach einer Flanke von Fridolina Rolfö traf Huth per Flugkopfball zum 2:0 (45.). Nicht gerade die Spezialdisziplin der 1,63 Meter großen Nationalspielerin – umso beachtlicher die Ausführung.

Gäste in Unterzahl

Wie in der ersten Hälfte war es Barrett, auf deren Konto der erste gefährliche Abschluss ging: Und wieder war es Abt, die entschärfte – diesmal auf Kosten einer Ecke. Danach ließen die Wölfinnen das Leder wieder tief in der Kölner Hälfte zirkulieren – immer auf der Suche nach einer Lücke im Kölner Beton. In der 65. Minute erhöhte dann Popp per Kopfball auf 3:0, die gut getimte Vorlage kam schon wie beim zweiten Treffer von Rolfö. In der 75. Minute packte dann Barrett die Sense aus und holte die kurz zuvor eingewechselte Pia-Sophie Wolter von hinten von den Beinen. Die logische und regelkonforme Folge: Rot für die Irin, die ihr Team nicht nur in Unterzahl brachte, sondern somit auch im wichtigen Auswärtsspiel der FC-Frauen beim MSV Duisburg fehlen wird. Nur Sekunden später schraubte Harder ihr Trefferkonto auf 24 – mit einem exakt platzierten Schuss ins rechte Eck (78.). Nun spiegelte das Resultat zumindest einigermaßen die Kräfteverhältnisse wider. Dass Popp (86.), Jakabfi (87.) und Janssen (88.) den fünften Treffer verpassten, war am Ende nicht mehr als eine Randnotiz.   

„Wir hatten sehr viel Spielkontrolle“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Ich bin sehr froh, dass wir diese Partie am Ende recht klar für uns entscheiden konnten. Wir sind wie erwartet auf eine sehr defensiv ausgerichtete Kölner Mannschaft getroffen und mussten erst einmal ins Spiel finden. In der Offensive hat noch nicht alles gestimmt; wir haben es zunächst nicht geschafft, uns klare Torchancen herauszuspielen. Dennoch hatten wir sehr viel Spielkontrolle. In der zweiten Hälfte war Köln noch defensiver. Auch wenn wir diese Situation kennen, war es für uns nicht einfach, Lösungen zu finden. Zum Ende hätten wir noch das eine oder andere Tor mehr erzielen können. Aber es gibt keinen Grund, nach diesem Spiel den Finger in die Wunde zu legen. Wir haben Dinge gesehen, die wir anders lösen wollen, aber grundsätzlich bin ich sehr zufrieden damit, wie das Spiel ausgegangen ist und dass wir endlich wieder Fußball spielen dürfen!

VfL Wolfsburg: Abt – Wedemeyer, Goeßling, Janssen – Blässe (64. Jakabfi), Harder (78. Engen), Gunnarsdottir, Popp, Rolfö (70. Minde) – Huth (70. Wolter), Pajor (64. Maritz)

1. FC Köln: Herzog – Hirano, Calo, Hild, Nietgen, Rinast – Meßmer, Ondrusova (83. Giraud), Gosch, Beckmann – Barrett

Tore: 1:0 Harder (33./Foulelfmeter), 2:0 Huth (45.), 3:0 Popp (65.), 4:0 Harder (78.)

Schiedsrichterin: Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg)

Gelbe Karten: - / Ondrusova, Beckmann

Rote Karte: Barrett