Frauen

Wieder Deutscher Meister

Dank eines 1:0-Erfolgs in Hoffenheim sichern sich die VfL-Frauen das Double.

Der VfL Wolfsburg bleibt das Maß der Dinge im deutschen Frauenfußball: Vier Tage nach dem DFB-Pokalsieg gegen den SC Freiburg gewann das Team von Cheftrainer Stephan Lerch auch die Deutsche Meisterschaft. Bei der TSG 1899 Hoffenheim setzten sich die Grün-Weißen mit 1:0 (1:0) durch – damit ist dem alten und neuen Double-Gewinner Platz eins in der Allianz Frauen-Bundesliga nicht mehr zu nehmen. Den goldenen Treffer beim entscheidenden Sieg im Kraichgau erzielte Pia-Sophie Wolter. Die Meisterschale gibt`s erst in der nächsten Woche nach dem letzten Spieltag der Saison 2018/2019 :  Am kommenden Sonntag, 12. Mai (Anstoß 14 Uhr) ist der 1. FFC Turbine Potsdam in Wolfsburg zu Gast – danach folgt die große Double-Party vor dem AOK Stadion. 

Drei Änderungen

Drei Mal in Folge setzte VfL-Coach Lerch zuletzt auf die gleiche Startformation – für das letzte Auswärtsspiel der Saison baute er seine Elf in einigen Teilen um: Sara Doorsoun, Noelle Maritz und Wolter kamen anstelle von Lena Goeßling, Zsanett Jakabfi und Babett Peter zum Einsatz. 

Wolter zur Führung

Nach dem zwischenzeitlichen Oster-Sommer erinnerten die Temperaturen am ersten Mai-Wochenende eher wieder an den Spätwinter. Den Wölfinnen war’s egal – von der ersten Minute an machte der frischgebackene DFB-Pokalsieger nicht den Eindruck, es auf eine Entscheidung am letzten Spieltag anlegen zu wollen. Dabei trafen die Gäste allerdings auf einen Gegner, der sich – wie bereits im Hinspiel – gut organisiert präsentierte und dem Favoriten wenig Räume bot. Die erste nennenswerte VfL-Chance nach 16 Minuten: Pernille Harder setzte einen Kopfball nach Flanke von Caroline Hansen etwas zu hoch an. Hoffenheim näherte sich mit einer Kombination der TSG-Nationalspielerinnen Maximiliane Rall und Lena Lattwein dem Gehäuse der VfL-Frauen an, doch Almuth Schult kam dabei (noch) nicht ins Schwitzen (24.). Insgesamt sahen die 830 Zuschauer, darunter etwa 60 mitgereiste Wölfinnen-Fans, ein chancenarmes Spiel, indem einiges auf ein 0:0 zur Pause hindeutete. Doch es kam anders: Nach starker Vorarbeit von Hansen platzierte Wolter den Ball von der Strafraumkante im linken Eck – 1:0 (42.). Der VfL-Express war nun endgültig auf dem Meistergleis unterwegs. 

Double als Krönung

Nach dem Wiederanpfiff hielt der VfL Wolfsburg das Tempo zunächst hoch und drängte auf die Vorentscheidung. In der 54. Minute traf Hansen nach Vorarbeit von Harder nur das Außennetz, nach einer Stunde fand Alexandra Popp in der künftigen Wölfin Friederike Abt ihre Meisterin. In der Folge beruhigte sich das Geschehen dann wieder: Defensiv ließen die Gäste kaum etwas anbrennen, wirklich zwingend waren die eigenen Bemühungen allerdings auch nicht. So geriet der knappe, aber verdiente Auswärtssieg der Grün-Weißen in einem insgesamt unspektakulären Spiel nicht mehr in Gefahr. Ganz im Gegenteil: In der Schlussminute hätte Jakabfi den Sack eigentlich zumachen müssen. Doch auch so war um 15:53 Uhr der elfte nationale Titelgewinn seit 2013 perfekt, zugleich das dritte Double in Folge. Die Krönung einer überaus erfolgreichen Spielzeit 2018/2019!

„Offen geführte Partie“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Ich bin sehr erleichtert, dass wir dieses Spiel gewinnen und damit den letzten Schritt in Richtung Meisterschaft gehen konnten. In der ersten Halbzeit war es ein sehr intensives Spiel, was nicht zuletzt daran lag, dass es Hoffenheim sehr gut gemacht hat. Die TSG hat immer wieder versucht, sich nach vorne zu kombinieren und uns das Leben damit schwergemacht. Nach dem Führungstreffer hatte ich das Gefühl, dass wir ein bisschen ruhiger wurden, aber auch nach der Pause war es eine sehr offen geführte Partie. Wir wollten spielerische Akzente setzen, aber das ist uns nicht immer gelungen. Gefährlich wurde es meist, wenn wir schnell nach vorne gespielt haben – schade war, dass der letzte Ball nicht immer ankam. So ist es dann bis zum Schluss spannend geblieben. Umso schöner aber, dass wir schon heute den Titel klargemacht haben!“ 


TSG 1899 Hoffenheim: Abt – Bühler (87. Eberhardt), Specht, Wienroither, Pankratz – Rall, Lattwein, Hartig (77. Beuschlein), Dongus (90. Bürger) – Billa, Waßmuth

VfL Wolfsburg: Schult – Blässe (78. Peter), Fischer, Doorsoun, Maritz – Hansen, Gunnarsdottir (87. Neto), Popp, Wolter (65. Jakabfi) – Pajor, Harder

Tor: 0:1 Wolter (42.)

Gelbe Karte: Dongus – Blässe

Zuschauer: 830 am Sonntagnachmittag im Dietmar-Hopp-Stadion

Schiedsrichterin: Christina Biehl (Alzey)

Wölfe TV: Highlights der Partie

Wölfe TV: Meisterjubel nach Abpfiff

Wölfe TV: Stimmen zum Doublesieg