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„Wenn, dann nach Wolfsburg“

Neu-Wölfin Tabea Waßmuth hat sich beim VfL Wolfsburg schon gut eingelebt.

Im Sommer des Jahres 2021 war es so weit: Die gebürtige Gießenerin Tabea Waßmuth verließ die TSG 1899 Hoffenheim und somit erstmals ihre fußballerischen Wurzeln, um sich dem sechsmaligen Deutschen Meister VfL Wolfsburg anzuschließen. Im Dress der TSG absolvierte die schnelle Offensivakteurin 96 Bundesligaspiele, in denen ihr beachtliche 28 Tore gelangen. Auch das DFB-Trikot durfte die 24-Jährige bereits acht Mal überstreifen. Mit dem Wechsel nach Wolfsburg will Waßmuth ihre beeindruckende Entwicklung fortsetzen und sich international beweisen. Die ersten Wochen verliefen dabei äußerst ansprechend und so machen die bisherige Sommervorbereitung inklusive der Testspiele Lust auf mehr. Im Interview vor dem Spiel gegen den FC Twente am morgigen Samstag, 7. August (Anstoß um 16 Uhr/live auf Wölfe TV), sprach die Offensivspielerin über ihre ersten Eindrücke.

Tabea Waßmuth, du bist seit drei Wochen bei den Wölfinnen. Wie ist dein Einstieg verlaufen?

Tabea Waßmuth: Er wurde mir wirklich sehr angenehm gemacht. Einige Teamkolleginnen kannte ich von der Nationalmannschaft. Das hat es genauso erleichtert wie der Umstand, dass ich zusammen mit Lena Lattwein hier angekommen bin. Aber auch alle anderen waren sehr offen. Man bekommt hier alles an die Hand und wird bestens unterstützt. So fühlt es sich so an, als wäre man schon viel länger hier.

Deine Entwicklung, speziell in den letzten zwei Jahren, ist nicht nur dem VfL aufgefallen. Wie schätzt du sie selbst ein?

Tabea: Wichtig war, dass ich den Sprung zur Stammspielerin geschafft habe. Wenn man das Vertrauen spürt, kann man sich viel freier entfalten. Im Fußball ist es für die Entwicklung wichtig, sich Sachen zu trauen. Die Möglichkeit hatte ich und jetzt will ich in Wolfsburg den nächsten Schritt gehen.


Du warst zwölf Jahre in Hoffenheim. Was war der entscheidende Indikator, den Schritt nach Wolfsburg zu wagen?

Tabea: Ich bin der TSG unfassbar dankbar für die Möglichkeiten, die mir dort gegeben wurden. Ich wollte aber noch mal etwas Neues machen, um mich sportlich und persönlich herauszufordern. Für mich stand immer fest: Sollte ich in der Bundesliga wechseln, dann nach Wolfsburg. Der VfL ist einer der größten Vereine in Europa, wenn der anklopft, überlegt man sich das nicht zwei Mal.

Welche Unterschiede konntest du aus der bisherigen Vorbereitung herauslesen?

Tabea: Hier sind einfach alle Strukturen ein Stück professioneller. Das beginnt schon bei den Trainingszeiten. All das macht einen riesigen Unterschied, den man jetzt schon merkt. Als Fußballerin will man immer spielen, deshalb kommen uns die vielen Spiele sehr gelegen. Gerade als neue Mannschaft braucht es das, um sich zu finden.

Ein Vereinswechsel bringt neben einem neuen Umfeld und neuen Mitspielerinnen häufig eine neue Idee, Fußball zu spielen, mit sich. Wo siehst du dich im System?

Tabea: Generell sind die Außenbahnen meine Heimat. Am liebsten auf der rechten Seite!

Im nächsten Testspiel geht es gegen den Ex-Verein eures Trainers Tommy Stroot. Was erwartet ihr?

Tabea: Wir nehmen jeden Gegner dankend an. Ich denke, mit Twente haben wir einen guten Gegner, mit dem wir uns messen und durch den wir uns weiter verbessern können. Wir erwarten, dass sie mitspielen und mutig agieren. Gegen Teams von internationalem Format müssen wir aber auch Lösungen finden.
 

Was sind deine Ziele mit dem VfL und was erhoffst du dir persönlich von der neuen Runde?

Tabea: Ich habe in meiner Karriere jetzt noch nicht so viele Titel geholt. Jede Trophäe wäre also neu für mich. Ich hoffe aber, dass es so viele wie möglich werden. Ich persönlich möchte viel Spielzeit sammeln und einfach meine Leistung abrufen. Ich habe noch Potenzial, mich weiterzuentwickeln und hier sind alle Vorrausetzungen vorhanden, diese auszuschöpfen.

Vor dem Wechsel zu den Wölfinnen hast du auch einen wichtigen akademischen Abschnitt beendet. Was hat es damit auf sich?

Tabea: Genau. Bevor es für mich nach Wolfsburg ging, konnte ich in Mannheim noch meinen Master in Psychologie erfolgreich absolvieren. Vor einem halben Jahr habe ich mit meiner Promotion, die sich um Trainingsmöglichkeiten für Schlaganfallpatienten dreht, begonnen. Das wird aber bestimmt noch drei Jahre dauern. Ich kann das zum Glück flexibel einteilen und so mit dem Sport in Einklang bringen.

LIVE Samstag 16 Uhr: Test gegen Twente

Der Sommerfahrplan der Wölfinnen