Frauen

„Waren die stärkere Mannschaft“

Die Wölfinnen nutzten ihre Chancen nicht, doch die Leistung im Top-Spiel stimmte.

Viktoria Schwalm ist erst die dritte Spielerin, der in der laufenden Saison ein Tor gegen die Frauen des VfL Wolfsburg gelang. Ihre „Vorgängerinnen“ Meikayla Moore vom MSV Duisburg und Franziska Harsch von der TSG 1899 Hoffenheim konnten sich nur wenige Minuten über ihre Ausgleichstreffer zum 1:1 freuen – dann schlugen die Wölfinnen zurück. Anders gestern Abend im Top-Spiel zum Hinrunden-Abschluss der Allianz Frauen-Bundesliga zwischen dem Dritten 1. FFC Turbine Potsdam und dem Liga-Primus aus der Autostadt: Schwalm hatte mit ihrem sehenswerten Treffer in der 84. Minute das letzte Wort, nachdem Ewa Pajor die Gäste in Führung gebracht hatte (65.). Die ersten beiden Punktverluste des VfL Wolfsburg waren knapp zehn Minuten später besiegelt. Die Enttäuschung darüber, dass es mit der „perfekten Hinrunde“ nichts wurde, hielt sich in Grenzen. Und das zurecht: Zum einen ist die Halbzeit-Bilanz mit 31 Punkten und 49:3 Toren noch immer herausragend. Zum anderen waren die formstarken Turbinen über weite Strecken ein Gegner auf Augenhöhe, auch wenn die Wölfinnen die besseren Chancen hatten. Und genau das, die mangelnde Chancenverwertung, war auch das einzige Manko, das Cheftrainer Stephan Lerch seinen Schützlingen vorwerfen konnte. Und was sagten die Spielerinnen?

Die Stimmen zum Spiel:

Sara Gunnarsdottir: Ich habe nach meiner Verletzung hart auf diesen Tag hingearbeitet, schließlich war es ein Top-Spiel und da will man einfach dabei sein. Es war sehr intensiv, das Tempo war hoch, aber ich habe mich auf dem Platz richtig gut gefühlt. Das war absolut positiv! Wir sind heute auf einen richtig guten Gegner getroffen, in Potsdam ist es eigentlich immer schwer. Dennoch glaube ich, dass wir die stärkere Mannschaft waren und es hätte 4:1 ausgehen können, wenn wir unsere Chancen konsequenter genutzt hätten. Aber so ist das manchmal im Fußball – da gibt’s Tage, an denen der Ball einfach nicht ins Tor will. Auf der anderen Seite ist ein Punkt besser als kein Punkt. Jetzt nutzen wir die wenigen Tage zum Regenieren und dann sind wir am Sonntag fit für das Spiel beim 1. FFC Frankfurt!

Ewa Pajor: Wir haben heute stark gespielt und als Mannschaft sehr gut gearbeitet, aber leider hat es nur zu einem 1:1 gereicht. Wir hatten viele Chancen, aber heute haben wir sie einfach nicht genutzt. Es war ein sehr anstrengendes Spiel und wir mussten wieder alles geben – es ist wirklich schade, dass es leider nur zu einem Unentschieden gereicht hat. Dennoch hat die Leistung gestimmt und genauso müssen wir auch weitermachen. Jetzt schauen wir schon wieder auf das nächste Spiel. In Frankfurt wollen wir am Sonntag unbedingt wieder drei Punkte einfahren!

Almuth Schult: Heute hat Viktoria Schwalm einen richtigen Sonntagsschuss rausgelassen, der knallte direkt in den Winkel. Sie wurde kurz vorher eingewechselt, da hat ihr Trainer ein gutes Händchen gehabt. Potsdam hatte auch noch ein, zwei andere Chancen, wenn man dagegen allerdings unsere Chancen sieht, müssen wir das Spiel gewinnen. Letztlich bin ich froh, dass wir immerhin einen Punkt mitnehmen konnten und immer noch ungeschlagen sind. Wenn uns vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir eine Hinrunde ohne Niederlage spielen, hätten wir das sofort so genommen. Nun geht’s nach Frankfurt, wo wir zuletzt vor zweieinhalb Jahren ein Champions-League-Spiel verloren haben – und ich hoffe, das bleibt auch die letzte Niederlage gegen den FFC. Ziel ist es, den Fünf-Punkte-Vorsprung mit in die Winterpause zu nehmen!