Für flotten Start belohnt
In ihrem 76. Europapokalspiel, dem vierten gegen die KAA Gent, legten die Wölfe auf der Stelle den Vorwärtsgang ein. Und erwischten beinahe einen Start nach Maß: William und Wout Weghorst kombinierten die Kugel gekonnt an den Elfmeterpunkt, wo Brekalo frei zum Abschluss kam, aber über das Tor zog (5.). Für die Gäste, sehr passiv in der Anfangsviertelstunde, sollte dies nur ein Vorbote sein. Denn Grün-Weiß griff weiter an, nutzte beherzt seine Räume und kam phasenweise durch Josuha Guilavogui (11.), Maximilian Arnold (14.) und Victor (16.) fast im Minutentakt zu Abschlüssen. Absolut folgerichtig stand es bald 1:0. Vorbereiter vom rechten Flügel war William, in dessen Flanke sich Arnold hineinwarf, worauf der Ball vor Victors Füße fiel. Mit einem Flachschuss aus zehn Metern brachte der Brasilianer den VfL hochverdient in Front (20.). Erstaunlicherweise flachte die Partie danach merklich ab. Während die Glasner-Elf den Kontrollmodus wählte, trauten sich die Belgier zaghaft nach vorn. Ernsthafte Schwierigkeiten entstanden der VfL-Defensive vorerst daraus aber nicht.
Plötzlich führen die Anderen
Durchgang zwei fing völlig anders an als der erste. Denn während die Wölfe schläfrig aus der Kabine kamen, waren mit einem Mal die Gäste zur Stelle und nutzten ihre erste gescheite Torszene gleich zu einem Treffer. Zentral vor dem Kasten bekam Yaremchuk, Schütze beider Genter Tore im Hinspiel, den Ball aus der VfL-Abwehr vor die Füße geköpft, zog ab und schaufelte ihn unter die Latte (50.). Nun waren es die Grün-Weißen, die sich neu in die Partie hineinbeißen mussten. Anschaulich taten dies einmal William und Weghorst, die über einen Blitzkonter Victor bedienten, der jedoch die große Einschusschance vergab (62.). Wenig später drehte Gent das Spiel statt dessen komplett. Nach einer simplen Ecke kam Depoitre zuerst an den Ball und netzte ihn aus fünf Metern ein – 1:2 (65.). Und es kam noch dicker: Während der VfL sich zu sammeln versuchte, nutzte das Gästeteam auch gleich seinen zweiten Eckstoß gnadenlos aus. Michael Ngadeu-Ngadjui gewann im Strafraum ein Kopfballduell gegen Jeffrey Bruma und nickte ein (76.). Mit Wut im Bauch griff der VfL nun noch mal an und kehrte auch fast ins Spiel zurück. Nachdem sowohl Williams als auch Weghorsts Kopfbälle (79./80.) aber jeweils von der Linie gekratzt wurden und nach einem Genter Handspiel im Strafraum dann auch noch der Elfmeterpfiff ausblieb (81.), bahnte sich schon an, dass eine Spielwende nicht mehr in Betracht kam. So war die reichlich unnötige erste Pleite im Wettbewerb dann bald perfekt.
VfL Wolfsburg: Pervan – Knoche (81. Klaus), Bruma, Tisserand – William, Guilavogui, Arnold (70. Nmecha), Brekalo (66. Malli), Steffen – Victor, Weghorst
KAA Gent: Kaminski – Lustig, Plastun, Ngadeu-Ngadjui, Asare – Owusu, Kums, David, Odjidja – Depoitre (90.+1 Kvilitaia), Yaremchuk (81. Castro-Montes)
Tore: 1:0 Victor (20.), 1:1 Yaremchuk (50.), 1:2 Depoitre (65.), 1:3 Ngadeu-Ngadjui (76.)
Gelbe Karten: Knoche, Steffen / Asare, Plastun
Zuschauer: 11.620 am Donnerstagabend in der Volkswagen Arena
Schiedsrichter: Massimiliano Irrati (Italien)
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