Akademie

Vorsprung verspielt

1:4 bei Altona 93: Zweitvertretung der Wölfe geht trotz 1:0-Führung beim Aufsteiger baden.

Die U23 des VfL Wolfsburg hat die zweite Saisonniederlage bezogen. Beim Wiederaufsteiger Altona 93 unterlag die Elf von Cheftrainer Rüdiger Ziehl am Sonntagnachmittag mit 1:4 (1:0) und holte damit erstmals in der laufenden Spielzeit auswärts keine Punkte. John Iredale brachte die Wölfe in Hamburg noch zeitig in Führung (15. Spielminute). Nach einem Altonaer Doppelschlag (50./56.) aber entglitt ihnen die Partie völlig, woraufhin der Heimelf noch zwei weitere Treffer gelangen (73./87.). In der Tabelle konnte der Meister seine Spitzenposition für den Moment noch behalten. Das nächste Mal im Einsatz sind die Grün-Weißen am Samstag, 28. September (Anstoß um 13 Uhr), wenn der Lüneburger SK ins AOK Stadion kommt.

Fünf Umstellungen

Lino Kasten, Julian Klamt, Shako W’Okitasombo, Anton Stach und Dominik Marx für Phillip Menzel, Michael Edwards, Elvis Rexhbecaj, Zakaria Hamadi und Ismail Azzaoui – mit diesen Veränderungen reagierte Ziehl auf das Heim-Remis des vergangenen Wochenendes gegen Jeddeloh II. Auch wenn Kasten nach kaum 20 Sekunden gleich den ersten Schuss parieren musste, wurde der VfL seiner Favoritenrolle vor dem Wechsel zeitweise gerecht. Drei Minuten waren vorbei, als Mamoudou Karamoko und Iredale eine aussichtsreiche Doppelchance vergaben. Zehn Minuten später lagen die Gäste dann vorn. Stach und Karamoko hatten Iredale stark in Szene gesetzt, worauf der Australier nicht lange fackelte und sein siebtes Saisontor erzielte (14.). Trotz der Führung im Rücken verloren die Wölfe im Anschluss ihre Linie. Altona biss sich in die Partie und kam kurz vor der Pause beinahe zum Ausgleich, doch schaufelte Kasten den gefährlichen Ball noch über die Latte (44.).

Plötzlich trifft nur noch der Gegner

Dass der wacklige Vorsprung ohne Leistungssteigerung nicht halten dürfte, hatte sich angebahnt. Da nach dem Wechsel aber vielmehr der Gegner das Gaspedal durchdrückte, gab Grün-Weiß das Spiel bald komplett aus der Hand. Mit zwei simplen Kopfballtoren nach Standardsituationen – erst nach einem Freistoß (50.), dann nach einer Ecke (56.) – bog Altona die Begegnung kurzerhand um. Die Wolfsburger Antwort war ein scharfer Freistoßball Charles-Jesaja Herrmanns (64.). Richtig gefährlich wurde es vor dem Kasten der Hamburger allerdings erst wieder, nachdem Ridel Monteiro die Partie bereits vorentschieden hatte (73.). In der Schlussphase prüfte Michele Rizzi noch einmal Altonas Schlussmann (82.), zudem köpfte Jannis Heuer das Leder ans Metall (85.). Als auf der anderen Seite erneut Monteira dann aber noch das 4:1 nachlegen konnte (87.), war endgültig klar: Für den Spitzenreiter der Regionalliga Nord war das ein gebrauchter Tag.

„Sehr enttäuschend“

Rüdiger Ziehl: Der Gegner hat uns vorgemacht, wie man leidenschaftlich und willensstark Fußball spielt. Von meiner Mannschaft war davon nach 30 Minuten nichts mehr zu sehen. Wir hatten einen guten Start, hätten höher führen können, haben dann aber einen Gang zurückgeschaltet und gehofft, es funktioniere alles von selbst. Nach dem Wechsel hat Altona uns den Schneid abgekauft und aufgrund der zweiten Halbzeit auch verdient gewonnen. Für uns war das ein sehr enttäuschender Nachmittag.

Altona 93: Grubba – Dagott, Wachowski, Asani – Wohlers, Sejdija, R. Monteiro, E. Monteiro –Mundhenk, Pini (88. Janowsky), Schultz

VfL Wolfsburg: Kasten – Klamt (74. Rizzi), Siersleben, Heuer – W´Okitasombo, Möker, Stach, Marx (57. Herrmann), Horn – Karamoko, Iredale (69. Marmoush)

Gelbe Karten: – / –

Tore: 0:1 Iredale (15.), 1:1 Wachowski (50.), 2:1 Sejdija (56.), 3:1 R. Monteiro (73.), 4:1 R. Monteiro (87.)

Zuschauer: 773 am Sonntagnachmittag in der Adolf-Jäger-Kampfbahn

Schiedsrichter: Christian Meermann (Vechta)