Frauen

„Vertraut und trotzdem ungewohnt“

Im Interview: Thea Bjelde vor dem Champions-League-Duell mit ihrem Ex-Klub Valerenga.

Für Thea Bjelde bedeutet das zweite Spiel der UEFA Women’s Champions League bei Valerenga Oslo (Mittwoch, 18.45 Uhr | live bei Disney+) eine Reise in die Vergangenheit. Die Mittelfeldspielerin ist nach vier Jahren in der norwegischen Hauptstadt im Sommer zum VfL gewechselt. Vor dem ersten Duell mit ihrem Ex-Klub sprach die 25-Jährige über die besondere Bedeutung des Spiels.

Thea, wir sitzen hier an deiner alten Wirkungsstätte. Wie fühlt es sich an, als Gast in dieses Stadion zurückzukehren?

Thea Bjelde: Es fühlt sich vertraut an und ist trotzdem ungewohnt. Die Vorstellung, mit dem VfL in der Champions League auf Valerenga zu treffen, hat mich sofort gepackt. Jetzt freue ich mich auf das Duell – und auf viele bekannte Gesichter.

Mit wem bist du hier noch besonders verbunden? 

Thea: Ich kenne gefühlt jeden in diesem Klub. Vier Jahre sind eine lange Zeit, deshalb freue ich mich sehr auf das Wiedersehen mit den vielen Menschen, die mich begleitet haben. Auch meine Familie und viele Freunde werden im Stadion sein. Das ändert aber nichts am Ziel: Ich will als Siegerin vom Platz gehen – unbedingt.

Wie würdest du Valerenga einschätzen – was macht sie stark? 

Thea: Sie haben nicht unbedingt viel Erfahrung in Europa, sind aber eines der besten Teams in Norwegen. Sie sind zweimal in Serie Meister geworden und haben sich verdient für die Champions League qualifiziert. Sie kennen ihre Underdog-Rolle, stehen kompakt, verteidigen tief und setzen auf schnelle Umschaltmomente. Dazu haben sie Einzelspielerinnen, die den Unterschied machen können.

Mit Guro Bergsvand und Justine Kielland stehen noch zwei weitere Norwegerinnen in unserem Kader. Hilft uns das in irgendeiner Art und Weise? 

Thea: Alle Spiele in der Champions League sind besonders, aber für uns drei ist dieses noch einen Tick spezieller. Guro und Justine kennen viele Spielerinnen aus der Nationalmannschaft – ich aus meiner Zeit hier. Wir wissen also ziemlich genau, was uns erwartet. Das hilft in der Vorbereitung und in der Kommunikation auf dem Platz. 

Gab es schon Austausch mit den ehemaligen Mitspielerinnen?

Thea: Noch nicht persönlich, aber nachdem feststand, dass wir aufeinandertreffen, sind schon ein paar Nachrichten hin- und hergegangen. (lacht)

Mit Valerenga ist ein norwegisches Team in der Champions League dabei, außerdem stehen 21 Norwegerinnen bei 13 verschiedenen Klubs im Wettbewerb. Was bedeutet diese Präsenz für den norwegischen Fußball?

Thea: Es ist unglaublich schön zu sehen. Immer mehr Spielerinnen wagen den Schritt ins Ausland. Die positive Entwicklung des Frauenfußballs in Norwegen ist unübersehbar, und das macht mich glücklich. Ich hoffe, dass es genauso weitergeht.