Frauen

Umjubelter Viertelfinal­einzug

Ganz starke VfL-Frauen schlagen den Chelsea Women FC mit 4:0 und ziehen als Gruppenerster ins Viertelfinale der UWCL ein.

Die Frauen des VfL Wolfsburg jubeln auf dem Platz und umarmen sich gegenseitig in einem großen Kreis nach ihrem Sieg in der UWCL.

Zum zehnten Mal in Folge gehören die Frauen des VfL Wolfsburg zu den acht besten Teams in Europa. Um dieses Jahr den Einzug in das Viertelfinale der UEFA Women’s Champions League einzutüten, benötigten die Grün-Weißen einen Sieg mit zwei Toren Vorsprung im abschließenden Gruppenspiel gegen den letztjährigen Finalisten in der Königsklasse, den Chelsea Women FC. Dieses Ziel erreichte das Team von Chefcoach Tommy Stroot eindrucksvoll. Mit je einem Doppelpack schossen Svenja Huth (16. und 23. Spielminute) und Tabea Waßmuth (60. / 78.) den VfL im AOK Stadion in die K.o.-Runde und sogar zum Gruppensieg. Ehe es in die verdiente Winterpause geht, tragen die Wölfinnen am kommenden Sonntag, 19. Dezember (Anstoß um 16 Uhr/ live auf Magenta Sport), beim 1. FFC Turbine Potsdam ihr letztes Spiel im Kalenderjahr 2021 und bereits das erste Spiel der Rückrunde in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga aus.

Personal

Gleich vier Veränderungen nahm Tommy Stroot gegenüber dem 1:1-Unentschieden am vergangenen Wochenende bei Bayer 04 Leverkusen in der Startelf vor. Almuth Schult kehrte ins Tor der Grün-Weißen zurück, für sie wich Lisa Weiß. Außerdem ersetzten Joelle Wedemeyer, Shanice van den Sanden und Svenja Huth zu Spielbeginn Lynn Wilms, Turid Knaak und Pauline Bremer, die zunächst auf der Bank Platz nahmen.

Spielverlauf

Sofort war zu erkennen, welches der beiden Teams einen Zwei-Tore-Sieg brauchte. Die Wolfsburgerinnen machten von der ersten Minute an mehr für das Spiel und versuchten direkt Druck auszuüben. Der erste Abschluss gehörte dennoch den Blues, Pernille Harder zielte dabei etwas zu hoch (4.). Der erste gefährliche Abschluss auf Seiten des VfL gehörte Lena Oberdorf, deren Ball vom Strafraumrand aber noch rechts am Tor vorbei ging (9.). Im Anschluss war es dann die Spielführerin der Grün-Weißen, Svenja Huth, die einen selbst eingeleiteten Angriff zum 1:0 abstaubte (16.) und einen tollen Tempo-Angriff zum benötigten Zwei-Tore-Vorsprung verwertete (23.). Auch im Anschluss blieb das Team von Stroot aktiv, dennoch suchten nun auch die Engländerinnen stärker den Weg nach vorne. Eine Bogenlampe von Kerr klatschte nur auf die Latte von Schult (27.), die große Schussgelegenheit von So-Yun Ji, die freistehend im Strafraum zu zentral abschloss, hielt die VfL-Torfrau dann aber stark (41.). Natürlich sahen sich die Gäste nun im zweiten Durchgang gefordert, sich gegen ihr drohendes Aus zu stämmen. Gefährliche Szenen der Londonerinnen blieben dennoch selten oder wurden von Schult unterbunden, sie parierte einen Volleyabschluss von Francesca Kirby (55.) und Joelle Wedemeyer klärte einen Ball unmittelbar vor der Torlinie (75.). Auf der anderen Seite verwandelte Waßmuth, die sich ihr bietenden Chancen mit ihrem siebten und achten Tor in der laufenden UWCL-Saison und schnürte den zweiten Wölfinnen-Doppelpack an diesem Tag.

Tore

  • 1:0 Huth (16. Minute): Huth leitet den Treffer selbst ein, spielt van de Sanden rechts im Strafraum frei. Die Niederländerin zieht aus spitzem Winkel ab. Zecira Musovic im Tor der Londonerinnen kann den Ball lediglich in die Mitte abwehren, wo Huth wieder bereitsteht und das Spielgerät vom Schuss- über das eigene Standbein ins Netz befördert.

  • 2:0 Huth (23. Minute): Ein astreiner Tempo-Angriff bringt den Wölfinnen den benötigten Zwei-Tore-Vorsprung. Tabea Waßmuth wird von Felicitas Rauch auf der linken Seite in die Tiefe geschickt, ihre flache Hereingabe von der Grundlinie findet am langen Pfosten die freistehende Huth, die den Doppelpack schnürt.

  • 3:0 Waßmuth (60. Minute): Die Wölfinnen treffen ein drittes Mal und wieder ist Huth maßgeblich beteiligt. Die Kapitänin spitzelt den Ball mit der Picke in die Spitze auf die startende Waßmuth, die ihrerseits ebenfalls den Ball mit der Spitze des Schuhs flach ins lange Eck an Musovic vorbei befördert.

  • 4:0 Waßmuth (78. Minute): Der zweite Doppelpack auf Seiten des VfL – Waßmuth erobert den Ball von Cuthbert und zimmert diesen direkt unter die Latte des Gästetores.

Trainerstimme

Tommy Stroot: Überragend, was wir heute auf den Platz gebracht haben – erst recht, wenn man bedenkt, wer bei uns auch noch alles gefehlt hat. Den Mut, diese Situation so anzunehmen, muss man erst einmal haben – und das dann auch bis zum Ende durchzuziehen. Ich bin wirklich stolz auf die Truppe, denn alle wissen, wie groß die Herausforderung heute war. Für uns war klar, dass wir Chelsea in eine Situation bringen wollen, in der sie ins Zweifeln kommen und in der vielleicht auch der Gedanke an ein Scheitern aufkommt. Und genau das hat man bei ihnen gesehen. Auf einmal war ihnen bewusst, dass sie bei diesem Spielstand raus wären. Genau darauf haben wir alle unsere Gedankenspiele aufgebaut. Dazu gehörte auch, zu Beginn des Spiels ein bewusstes Risiko einzugehen. Man weiß ja, dass sie beim Stand von 2:0 vielleicht aufmachen müssen. Aber dass wir es dann doch so früh und mit so einer Konsequenz entscheiden konnten, hätte ich nicht erwartet. Diesen Moment wollen wir heute einfach aufsaugen, nur das zählt. Und ab morgen werden wir dann den Fokus auf Potsdam lenken. Wenn wir den Schwung mitnehmen, werden wir auch diese Aufgabe lösen.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Schult – Wedemeyer, Hendrich, Janssen, Rauch – Oberdorf, Lattwein – van de Sanden (57. Bremer), Huth, Roord (81. Knaak) – Waßmuth (84. Wilms)

Ersatz: Weiß (Tor), Blässe, Starke, Smits, Svava, Doorsoun, Cordes

Chelsea Women FC: Musovic – Bright, Carter (74. Charles), Eriksson (51. Nouwen) – Cuthbert, Leupolz, Ingle (40. Ji), Reiten (74. England) – Kirby (74. Fleming), Kerr, Harder

Ersatz: Telford (Tor), Andersson, Fox

Tore: 1:0 Huth (16.), 2:0 Huth (23. Minute), 3:0 Waßmuth (60.), 4:0 Waßmuth (78.)

Schiedsrichterin: Kateryna Monzul (Ukraine)

Gelbe Karten: Oberdorf / Harder, Leupolz

Zuschauende: 1.107 am Donnerstagabend im AOK Stadion

Wölfe TV: Stimmen zum Spiel