Frauen

Torreicher Sonntag

Die Frauen des VfL Wolfsburg gewinnen mit 5:2 gegen den MSV Duisburg.

Mit einem deutlichen Heimsieg verabschieden sich die Frauen des VfL Wolfsburg in die nächste Länderspielpause: Der Tabellenzweite der FLYERALARM Frauen-Bundesliga setzte sich vor 615 Zuschauern im AOK Stadion mit 5:2 (4:0) gegen den MSV Duisburg durch. Für die Gastgeberinnen trafen Karina Saevik, Pia-Sophie Wolter, Ingrid Engen, Svenja Huth und Zsanett Jakabfi – und somit fünf verschiedene Torschützinnen. Um Punkte geht es nun erst wieder am Freitag, 6. November (Anstoß um 19.15 Uhr/live auf Eurosport und Magenta Sport), wenn die VfL-Frauen beim 1. FFC Turbine Potsdam gastieren. Bereits am Samstag, 31. Oktober (Anstoß um 14 Uhr/live auf Wölfe TV), steht das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal beim VfL Bochum auf dem Programm.

Vier Änderungen

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch musste die verletzte Kapitänin Alexandra Popp ersetzen, darüber hinaus nahm der Coach im Vergleich zum 1:1 beim SC Freiburg drei weitere Änderungen in der Startformation vor: Für Popp, Anna Blässe, Shanice van de Sanden und Joelle Wedemeyer spielten Kathrin Hendrich, Jakabfi, Felicitas Rauch und Wolter von Beginn an.

Doppelschlag vor der Pause

Eine Kopfballvorlage von Lena Oberdorf leitete – etwas begünstigt durch einen Abwehrfehler – die frühe Führung ein: Knapp drei Minuten waren gespielt, als Saevik plötzlich frei vor MSV-Torfrau Meike Kämper auftauchte und cool tunnelte – 1:0. Den Gästen war das Tempo, das die Wölfinnen an den Tag legten, einige Nummern zu hoch. In der zehnten Minute traf Rauch den Pfosten, im zweiten Versuch scheiterte Wolter. Das nächste Tor fiel dann in der 18. Minute. Und diesmal machte es Wolter, die am kommenden Mittwoch erstmals zur Nationalmannschaft reisen darf, besser: Nach Vorlage von Saevik erzielte die Mittelfeldspielerin ihren zweiten Saisontreffer – 2:0. Die Grün-Weißen blieben am Drücker und ließen dem überforderten MSV kaum Luft zum Atmen. Bei konsequenter Chancenverwertung hätte es schon nach einer halben Stunde 4:0 stehen können. Aus dem Nichts dann aber beinahe der Anschlusstreffer, als Taylor Kornieck den Ball an die Unterkante der Latte zimmerte (31.). Es war der erste Torschuss des Tabellen-Elften, der ansonsten eher durch seine durchaus rustikale Spielweise aufgefallen war. In der 37. Minute tauchte Jorian Baucom nach einem Abspielfehler vor VfL-Torfrau Katarzyna Kiedrzynek auf, brachte aber keine Wucht hinter den Ball. Auf der Gegenseite visierte Jakabfi nach Pass von Saevik den rechten Torwinkel an, zielte dabei aber einen halben Meter zu hoch (39.). Wenig später hätte Wolter auf 3:0 erhöhen können. Das holte dann Engen nach, als sie das Leder aus rund 22 Metern mit viel Gefühl ins rechte Eck zirkelte – 3:0 (42.). Keine Frage: der sehenswerteste Treffer des Tages. Und noch nicht der letzte vor der Pause: Huth überwand die im Strafraum umherirrende Kämper – 4:0 (45.).

Ärgerliche Gegentreffer

Die zweite Hälfte begann mit einem Wechsel bei den Wölfinnen – Blässe ersetzte Engen – und im Schiedsrichter-Gespann: Zur zweiten Hälfte übernahm Katrkin Rafalski die desinfizierte Pfeife von Christine Weigelt, die fortan an der Linie ihren Dienst verrichtete. Kein alltäglicher Vorgang. Und was passierte auf dem Feld? Die Wölfinnen bastelten gleich mit Wiederanpfiff am Chancenverhältnis, zunächst aber nicht am Resultat. In der 50. Minute versuchten sich gleich mehrere Wölfinnen am 5:0, fünf Minuten später blieb Jakabfi an Kämper hängen. Nach einer Stunde zappelte der Ball dann im aus grün-weißer Sicht falschen Netz, als Baucom nach Querpass von Yvonne Zielinski traf (60.). Die Antwort folgte prompt: Die gerade eingewechselte van de Sanden legte mit einer mustergültigen Flanke für Kopfballschützin Jakabfi auf – 5:1 (61.). Dem Ehrentreffer der Gäste gesellte sich in der 72. Minute noch ein zweiter hinzu: Zielinski nagelte das Leder unhaltbar für Kiedrzynek in die Maschen. Nicht entscheidend, aber aus Wölfinnen-Sicht höchst ärgerlich. Natürlich geriet der Sieg der VfL-Frauen deshalb nicht mehr in Gefahr. Die Gastgeberinnen waren auch in der Schlussphase tonangebend und dem halben Dutzend auf der Anzeigetafel nahe.

„Spiel nicht komplett durchgezogen“

VfL-Trainer Stephan Lerch: Die Mannschaft hat von Anfang an eine gute Reaktion gezeigt. In der Anfangsphase konnte man gleich sehen, was unser Ziel war, nämlich von Beginn an hohen Druck zu erzeugen, Duisburg ständig zu stressen und in die Defensive zu drängen. Dann haben wir auch früh Tore erzielt. Das war ein guter Auftakt. Zwischendurch hatten wir aber auch eine Phase, in der wir Fehler gemacht haben – auch im Spielaufbau. Dadurch haben wir Duisburg eingeladen. Das war unnötig. Dann wurde es aber auch wieder besser und wir haben nachgelegt. In der zweiten Halbzeit hat Duisburg mehr Druck gemacht und uns zu Fehlern gezwungen. Da hatten wir nicht immer die passende Antwort, deshalb konnten wir nicht mehr so dominant auftreten. Aber dennoch hatten wir genügend Chancen, das Ergebnis klarer zu gestalten und früher den Deckel drauf zu machen. Das ist uns nicht gelungen. Wir haben unser Spiel nicht komplett durchgezogen, aber es gab auch Phasen, in denen wir es richtig gut gemacht haben. Es war unser Ziel, mit drei Punkten in die Länderspielpause zu gehen und das haben wir erreicht.

VfL Wolfsburg: Kiedrzynek – Hendrich, Goeßling, Janssen, Rauch – Oberdorf (69. Dickenmann), Engen (46. Blässe) – Wolter (60. van de Sanden), Huth (86. Cordes), Jakabfi – Saevik (60. Wedemeyer)

MSV Duisburg: Kämper – Fürst, Hilbrands, O’Riordan (57. Maierhofer), Yekka – Morina, Günster (90. Angerer) – Zielinski, Kornieck (90. Harsanyova), Halverkamps (57. Lange) – Baucom (90. Härling)

Tore: 1:0 Saevik (3.), 2:0 Wolter (18.), 3:0 Engen (42.), 4:0 Huth (45.), 4:1 Baucom (60.), 5:1 Jakabfi (61.), 5:2 Zielinski (72.)

Schiedsrichterin: Christine Weigelt (46. Katrin Rafalski)

Zuschauer: 615 am Sonntagnachmittag im AOK Stadion

Gelbe Karten: - / O`Riordan, Baucom