Der Traum vom Endspiel in Budapest lebt – doch bereits im Halbfinale der UEFA Women’s Champions League ist auf Grund der Auslosung nur Platz für eines der in den letzten Jahren dominierenden Teams: Nach der 1:2-Niederlage in Frankreich wollen sich die Frauen des VfL Wolfsburg am Mittwoch, 27. März (Anstoß 18.15 Uhr) für die Final-Niederlage von Kiew 2018 revanchieren und den Rekord-Titelträger Olympique Lyon mit einem Sieg im Viertelfinal-Rückspiel aus dem Wettbewerb kegeln. Ein 1:0-Sieg würde ebenso dafür reichen wie jeder Erfolg mit mindestens zwei Toren Differenz. Bei diesem Vorhaben können sich die Wölfinnen auf die Unterstützung ihrer Fans verlassen: Das AOK Stadion ist ausverkauft und noch vor dem Anpfiff sorgt Fabian Riaz mit seiner Live-Performance von „Immer nur du“ für Gänsehautstimmung. Eine rechtzeitige Anreise wird empfohlen, Stadionöffnung ist bereits um 16.45 Uhr. Für alle, die nicht vor Ort dabei sein können: Sport1 überträgt die Partie live, präsentiert von Winora.
Auch Lyon ist verwundbar
Drei Mal standen sich der VfL Wolfsburg und Olympique Lyon bereits in einem Champions-League-Endspiel gegenüber, sieben der letzten acht Titel gingen entweder an die Rhône oder an die Aller. Klar, dass es sich auch diesmal nicht um ein „normales“ Viertelfinal-Rückspiel handelt – dafür geht es um zu viel. Seit 2016 hat es sich Olympique Lyon auf dem europäischen Thron bequem gemacht, nun droht der erste vorzeitige K.o. seit dem Achtelfinal-Aus gegen Paris Saint-Germain im November 2014. Den Beweis, dass die seit vielen Jahren im Kern gewachsene Mannschaft um Kapitänin und Abwehrchefin Wendie Renard, Mittelfeld-Regisseurin Dzsenifer Marozsán sowie den Top-Stürmerinnen Ada Hegerberg und Eugénie Le Sommer verwundbar ist, haben die Wölfinnen im Hinspiel selbst erzwungen: Nach schwacher erster Hälfte riss das Team von Cheftrainer Stephan Lerch die Spielkontrolle an sich und ließ den französischen Serienmeister kaum noch zur Entfaltung kommen. „Ich hatte den Eindruck, dass sie keine Lust mehr hatten“, meinte Wölfin Alexandra Popp, die den wichtigen Anschlusstreffer von Nilla Fischer vorbereitete. Nun gilt es, diesen Faden aufzunehmen, am besten gleich von Beginn an.
Goeßling meldet sich fit
Die Augen der zahlreichen Journalisten, die den öffentlichen Teil des VfL-Abschlusstrainings besuchten, waren überwiegend auf Lena Goeßling gerichtet. Beim Kantersieg gegen Borussia Mönchengladbach musste die Nationalspielerin mit Erkältungssymptomen passen, eine Prognose für das Champions-League-Spiel war kaum möglich. Nun folgte die Entwarnung: Goeßling nahm an der Einheit teil und ist damit ebenso einsatzfähig wie Sara Doorsoun, die gegen das Liga-Schlusslicht nach überstandenen muskulären Problemen ihr Comeback realisierte. Damit fehlen allein Lara Dickenmann (Reha nach Kreuzbandriss) und Zsanett Jakabfi (Innenbanddehnung).