Männer

Kein Ertrag

Wölfe unterliegen beim 1. FC Union Berlin mit 0:2.

Der VfL Wolfsburg hat am achten Bundesligaspieltag den Kürzeren gezogen. Im Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin verlor die Elf von Chefcoach Mark van Bommel am Samstagnachmittag zum Start in die nächste englische Woche mit 0:2 (0:0). Vor 10.978 Zuschauern im Stadion an der Alten Försterei diktierte der VfL zwar weitgehend das Geschehen, fand auf zwei Berliner Kontertore durch Taiwo Awoniyi (49.) und Sheraldo Becker (83.) aber keine passenden Antworten. In der Tabelle rutschte Grün-Weiß für den Moment auf Rang sechs. Als nächstes steht für die Wölfe wieder die Königsklasse auf dem Programm. Am kommenden Mittwoch, 20. Oktober (Anstoß um 18.45 Uhr, live auf DAZN), gastieren sie zum dritten Gruppenspiel in der Champions League beim FC Salzburg.

Personal

Maxence Lacroix fehlte nach seinem Platzverweis gegen Gladbach gesperrt, für Yannick Gerhardt kam die Partie noch zu früh. Ansonsten hatte der Chefcoach mit Ausnahme der Langzeitverletzen alle an Bord. Gegenüber dem letzten Pflichtspiel stellte van Bommel auf vier Positionen um: John Brooks, Jerome Roussillon, Maximilian Philipp und Lukas Nmecha rückten ins Team und ersetzten die besagten Lacroix und Gerhardt sowie Ridle Baku und Wout Weghorst. Keine Veränderungen beim Gegner: Urs Fischer schickte die gleiche Elf ins Rennen, die zuletzt mit 2:1 in Mainz gewonnen hatte.

Spielverlauf

Nach einer ausgiebigen Abtastphase waren es die Wölfe, die sich allmählich Feldvorteile erarbeiteten. Ersten Annäherungen durch Philipp, der aus 16 Metern verzog (23.), sowie einem Flachschuss neben das Tor durch Nmecha (24.) folgte ein echter Wachmacher: Mit einem feinen Trick verschaffte sich Nmecha freie Bahn, tankte sich in den Strafraum vor und legte quer auf den langen Pfosten zu Dodi Lukebakio. Aus drei Metern knallte der den Ball an die Längsstange (25.)! Union verlangte dem VfL in einem Duell mit vielen engen Zweikämpfen wie erwartet einiges ab, investierte eine Menge Körperlichkeit und Einsatz. Während die Heimelf an der aufmerksamen VfL-Verteidigung aber nicht vorbeikam, gehörten die gefährlicheren Aktionen den Wölfen. Philipp, der einen abgeprallten Ball über das leere Tor schaufelte (40.), und Lukebakio mit einem Fernschuss (43.) drohten vor der Pause jeweils mit der Führung. Umso überraschender, dass kurz nach Wiederbeginn stattdessen die Berliner auftrumpften. Die Grün-Weißen, für die Aster Vranckx und Felix Nmecha später noch debütierten, antworteten mit einem Flachschuss durch Roussillon (53.), doch fiel das Angreifen gegen zunehmend defensiv orientierte Gastgeber bald immer schwerer. Frisch eingewechselt kam als nächstes Weghorst zu einer Chance, konnte aus kurzer Distanz den gleich zweimal stark parierenden Andreas Luthe aber nicht überwinden (69.). Als Weghorst es nach einem Freistoßball sowie einer Ecke zweimal dann per Kopf versuchte (80./82.), war Luthe wieder zur Stelle, ehe die Eisernen im direkten Gegenzug den Sack zumachen konnten (83.) und eine insgesamt unnötige Auswärtsniederlage nicht mehr abzuwenden war.

Tore

1:0 Awoniyi (49.): Die komplette erste Hälfte haben die Wölfe nichts zugelassen, dafür werden sie jetzt kalt erwischt. Nach einem langen Schlag machen Max Kruse und Genki Haraguchi das Spiel schnell, wodurch Awoniyi kurzzeitig frei vor dem Tor steht und Koen Casteels mit einem Beinschuss überwinden kann. Das lag überhaupt nicht in der Luft!

2:0 Becker (83.): Irgendwie bezeichnend: Grün-Weiß greift an und lässt die Chance liegen, während es die Heimelf im direkten Gegenzug besser macht. Nach einer Flanke von links köpft der eingewechselte Becker am langen Pfosten knapp hinter die Linie. Die Toruhr des Schiris zeigt an: drin.

Besonderheit

Maximilian Arnold bestreitet sein 259. Bundesligaspiel und ist damit – gleichauf mit Diego Benaglio – neuer Rekordspieler der Wölfe

Trainerstimmen

Mark van Bommel: Wir haben ganz gut angefangen, waren spielbestimmend, geduldig und haben Lösungen gesucht. Die Riesenchance auf die Führung konnten wir dann aber nicht nutzen. Ich denke, wenn wir in dieser Szene das 1:0 erzielen, dann gewinnen wir am Ende auch. Nach der Pause hat stattdessen Union das erste Mal zwischen die Pfosten geschossen und direkt getroffen. Für uns wurde es danach schwierig. Wir hatten trotzdem noch gute Möglichkeiten, die wir aber nicht verwerten konnten. Letztendlich hatten wir es heute mit einem Gegner zu tun, der sehr effektiv war wie vorher auch schon Gladbach und Hoffenheim. Nur: Wenn man selbst kein Tor schießt, dann kann man eben auch nicht gewinnen.

Urs Fischer: Ich halte Marks Analyse für zutreffend. Wir waren heute wirklich sehr effizient und hatten in der einen oder anderen Situation auch das nötige Wettkampfglück, das man einfach braucht, wenn man gegen Mannschaften wie Wolfsburg erfolgreich sein will. Wir haben es dem VfL über 90 Minuten aber auch sehr schwergemacht, waren kompakt und haben toll gearbeitet als Team. Teilweise waren wir auch zu unpräzise, aber mit dem Resultat bin ich natürlich sehr zufrieden.

Aufstellungen und Statistiken

1. FC Union Berlin: Luthe – Jaeckel, Knoche, Friedrich – Ryerson, Prömel, Khedira, Gießelmann (90.+1 Oczipka), Kruse (72. Voglsammer) – Haraguchi (72. Becker), Awoniyi (84. Behrens)

Ersatz: Rönnow (Tor), Baumgartl, Trimmel, Möhwald, Öztunali

VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Bornauw, Brooks, Roussillon – Guilavogui (60. Vranckx), Arnold – Lukebakio (83. F. Nmecha), Philipp (68. Weghorst), Waldschmidt (60. Baku) – L. Nmecha

Ersatz: Pervan (Tor), Steffen, Ginczek, Otavio, van de Ven

Tore: 1:0 Awoniyi (49.), 2:0 Becker (83.)  

Gelbe Karten: Gießelmann, Knoche, Jaeckel / Brooks

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Zuschauende: 10.978 am Samstagnachmittag im Stadion an der Alten Försterei

Matchcenter: Alle Infos zur Partie

Wölfe TV: Stimme zum Spiel

Wölfe TV: Die PK in voller Länge