Männer

Freiburg eiskalt

Die Wölfe unterliegen dem Sport-Club mit 0:2.

Der VfL hat am Samstagnachmittag sein Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 0:2 (0:1) verloren und wartet damit nun seit acht Pflichtspielen auf einen Dreier. Trotz bester Gelegenheiten blieb die Elf Mark van Bommels ohne eigenen Treffer und musste gleichzeitig deren zwei durch Philipp Lienhart (27.) und Lucas Höler (68.) hinnehmen. Weiter geht es für Grün-Weiß in der Liga am kommenden Samstag, 30. Oktober (Anpfiff um 15.30 Uhr), mit dem Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen.

Personal

Gegenüber dem enttäuschenden 1:3 in der Königsklasse in Salzburg änderte VfL-Cheftrainer Mark van Bommel seine Startformation an zwei Stellen: Der wiedergenesene Paulo Otavio ersetzte den angeschlagenen Jerome Roussillon (muskuläre Probleme) als Linksverteidiger, zudem rückte der in der Champions League noch gesperrt fehlende Josuha Guilavogui für Dodi Lukebakio (Bank) ins Team. Der Franzose agierte gegen das Breisgauer Abwehrbollwerk als einziger Sechser, Aster Vranckx (Startelf-Debüt in der Liga) und Maximilian Arnold übernahmen davor die Achter-Positionen. Damit bestritt der 27-jährige Arnold heute sein bereits 260. Ligaspiel für die Wölfe, womit er sich als alleiniger VfL-Rekordspieler in die Klubhistorie eintragen konnte. Neben den Langzeitverletzten sowie Roussillon fehlten auch Wout Weghorst (Corona) und Luca Waldschmidt (muskuläre Probleme) im Kader. Bei dem gastierenden Tabellenvierten änderte Chefcoach Christian Streich sein Personal im Vergleich zum jüngsten 1:1 gegen RB Leipzig nur einmal: Lukas Kübler kehrte für Kiliann Sildillia (Bank) zurück in die erste Elf.

Spielverlauf

Die erste Halbzeit hatte es in sich und bot den Zuschauern im Rund einen offenen Schlagabtausch mit Chancen hüben wie drüben: Auf Seiten der Gastgeber hatte vor allem der agile Lukas Nmecha einige gute Torgelegenheiten (5., 28., 34.). Bei der besten verhinderte die Unterkante der Latte den grün-weißen Torjubel – bereits zum sechsten Mal in dieser Saison stand also das Aluminium einen Wölfe-Treffer entgegen. Zu diesem Zeitpunkt führten die Standardkönige aus Freiburg nach einem Freistoß bereits mit 1:0 durch Lienhart (27.). Der VAR entschied nachträglich auf Tor, nachdem Schiedsrichter Tobias Welz zuvor eine Abseitsstellung des Torschützen ausgemacht hatte. Der Sport-Club kam ebenfalls zu weiteren gefährlichen Abschlüssen. Nicolas Höflers (10.), und Nico Schlotterbecks (44.) Weitschüsse strichen knapp vorbei, Vincenzo Grifos Hochkaräter per Kopf (35.) entschärfte Koen Casteels. Weitere gute VfL-Gelegenheiten zum Ausgleich verpufften in der Nachspielzeit durch Guilavogui und Renato Steffen. Der kleine Schweizer war es auch, der direkt nach Wiederanpfiff per Kopf Freiburgs Kasten verfehlte – und damit das vermeintliche Zeichen für einen VfL-Sturmlauf setzte. Doch in der Folge gab es kaum ein Durchkommen für die nun optisch überlegenen Hausherren, es dauerte bis zur 64. Minute, ehe John Anthony Brooks per allerdings zu hoch angesetztem Kopfball wieder zu einer aussichtsreichen Ausgleichschance kam. Als Höler wenig später einen Freiburger Konter zum 2:0 nutzte (68.), war die Partie dann so gut wie entschieden. Lediglich der eingewechselte Dodi Lukebakio sollte SC-Keeper Mark Flekken per Drehschuss noch einmal zum Eingreifen zwingen (77.). Das Überraschungsteam der Liga aus dem Breisgau verwaltete den Vorsprung in der Folge ohne große Probleme.

Tore

0:1 Lienhart (27.): Plötzlich führt der Gast! Im Anschluss an einen scharf getretenen Freistoß stochert Lienhart das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen, allerdings aus abseitsverdächtiger Position. Schiedsrichter Tobias Welz entscheidet entsprechend, wird aber vom VAR korrigiert – der Treffer zählt und Freiburg liegt vorne.

0:2 Höler (68.): Ist das die Vorentscheidung? Freiburg kontert und ist eiskalt: Die flache Hereingabe von links durch Christian Günter schließt Höler per Innenrist stark ab. Über den rechten Innenpfosten findet die Kugel den Weg in den VfL-Kasten.

Trainerstimmen

Mark van Bommel: Wir stecken in einer Situation, in der wir eine Chance gegen uns kriegen – und die ist ein Tor. Man selbst schießt aber kein Tor – und es ist das Schwierigste, da rauszukommen. Wir kommen da raus, aber es dauert. Ich habe das selber als Spieler auch manchmal erlebt, dass es nicht so läuft, wie es laufen muss. Dann muss man hart arbeiten – und das machen wir - , dann kommt man raus. Gerade fehlt genau das Quäntchen Glück, was wir brauchen. Wir haben einige Chancen mehr als Freiburg rausgespielt. Die Freiburger machen das abgezockt, sie haben eine gute Mannschaft und einen Trainer, der schon sehr lange da ist, so dass jedes Jahr etwas besser und noch strukturierter gespielt werden kann. Aber wenn wir auf uns selbst gucken, müssen wir hinterfragen, warum wir wieder ein Standardtor gegen uns kriegen. Das darf nicht passieren.

Christian Streich: Das war ein schwieriges Spiel. Wolfsburg hat im 4-3-3 agiert, wir haben eher mit einem 4-2-3-1 gerechnet. Wir hatten heute das Momentum auf unserer Seite, deswegen haben wir gewonnen. Wir haben das 1:0 im richtigen Moment gemacht und dann besonders auch das 2:0, wo Wolfsburg viel Druck gemacht hat. Wolfsburg hatte auch die eine oder andere Torchance mehr als wir. Es war zwar kein unverdienter Sieg, ich habe gute Dinge gesehen von meiner Mannschaft, aber ein paar Dinge muss ich mir nochmal im Video anschauen. Wir haben gegen eine starke Wolfsburger Mannschaft gespielt, die es uns brutal schwer gemacht hat – und wir hatten das nötige Glück, um heute hier zu gewinnen.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Lacroix, Brooks (88. Bornauw), Otavio (55. Philipp) – Guilavogui (55. Lukebakio) – Arnold, Vranckx – Baku, L. Nmecha, Steffen (79. F. Nmecha)

Ersatz: Pervan (Tor), Lang, van de Ven, Gerhardt, Ginczek

SC Freiburg: Flekken – Gulde (68. Schade), Lienhart, N. Schlotterbeck – Kübler (87. Haberer), M. Eggestein, Höfler, Günter – Jeong (78. Demirovic), Grifo (87. Sildlillia) – Höler (78. Petersen)

Ersatz: Uphoff (Tor), Heintz, K. Schlotterbeck, Weißhaupt

Tore: 0:1 Lienhart (27.), 0:2 Höler (68.)

Gelbe Karten: Steffen, Guilavogui, Mbabu / -

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiebaden)

Zuschauende: 10.251 am Samstagnachmittag in der Volkswagen Arena

Matchcenter: Alle Infos zur Partie

Wölfe TV: Die Stimme zum Spiel

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