Männer

Hürde genommen

Wölfe gewinnen Pokalspiel bei Preußen Münster nach Verlängerung mit 3:1.

Der VfL Wolfsburg hat nach Verlängerung die Partie bei Preußen Münster für sich entschieden. In der ersten Runde des DFB-Pokals verhinderten die Niedersachen nach 0:1-Rückstand ein frühes Pokalaus und setzten sich am Ende mit 3:1 beim Viertligisten durch. In einer umkämpften Partie versuchten die Niedersachsen gegen von Beginn an mutig agierende Gastgeber mit viel Ballbesitz die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Doch im ersten Pflichtspiel unter Cheftrainer Mark van Bommel musste der Niederländer lange zittern, ehe Josip Brekalo in der 90. Spielminute zum Ausgleich traf, Wout Weghorst in der Verlängerung die 2:1-Führung herstellte (103.) und Ridle Baku den Schlusspunkt zum 3:1 setzte (120.). Am kommenden Samstag, 14. August, startet der Champions-League-Teilnehmer mit einem Heimspiel gegen den VfL Bochum in die Bundesligasaison 2021/2022.

Personal

Wolfsburgs neuer Kapitän Koen Casteels führte sein Team in himmelblauen Trikots auf den Platz. Als einziger Neuzugang hatte es Lukas Nmecha in die Startelf geschafft. Während beim Gastgeber gleich drei Neuverpflichtungen von Beginn an auf dem Platz standen: Jan Dahlke, Thorben Deters und Marvin Thiel.

Spielverlauf

Vom Start weg entwickelte sich ein richtiger Pokalfight, bei dem das Heimpublikum die Hausherren tatkräftig unterstütze. In der Anfangsphase hatten die Münsteraner mehr vom Spiel und setzten die VfL-Abwehr immer wieder unter Druck. Grün-Weiß brauchte dagegen eine Weile, um in die Partie zu finden. Goalgetter Wout Weghorst hatte die größte Möglichkeit – platzierte seinen Kopfball aber knapp links neben das Tor (17.). Nach einer halben Stunde zog der VfL die Zügel an und setzte sich zunehmend im Sechzehner der Preußen fest, während der Viertligist auf Konterchancen lauerte. Sekunden vor der Halbzeit hatten gleich drei Wolfsburger die Möglichkeiten zur Führung, den Abpraller von Nmecha nutzten weder Weghorst noch Steffen (45.). Nach dem 0:0 zur Pause erwiesen sich die Preußen weiterhin als unbequemer Gegner, dennoch erarbeiteten sich die Wölfe ein Chancenplus. Eine Viertelstunde vor dem Ende schien es, als müssten die Grün-Weißen in der ersten Pokalrunde die Segel streichen. Hoffmeier hatte nach einem Standard das 1:0 für den Regionalligisten erzielt (74.). Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit warf der VfL in Form von Josip Brekalo seinen Rettungsanker, als der Kroate nach einem Konter zum 1:1-Ausgleich traf. In der Verlängerung verhinderte eine klasse Parade von VfL-Kapitän Casteels die erneute Führung für Preußen Münster (100.). Den Einzug in die nächste Runde ebnete schließlich Torjäger Weghorst. Nach seinem Kopfballtor zum 2:1 ließen die Wölfe nichts mehr anbrennen (103.). Baku setzte mit dem 3:1 den Schlusspunkt und somit verhinderte der VfL einen Fehlstart in die neue Spielzeit (120.).

Tore

  • 1:0 Hoffmeier (74. Minute): Oh, nein: Der Gastgeber führt. Der eingewechselte Joshua Holtby schlägt von links eine Ecke, die der VfL nicht klärt, so dass Hoffmeier sich durchsetzen kann und aus fünf Metern den Ball mit dem Kopf ins kurze Ecke über die Linie bringt. Wolfsburgs Keeper Casteels bekommt die Kugel nicht mehr sicher zu fassen.

  • 1:1 Brekalo (90.): In letzter Sekunde! Der Regionalligist steht hinten zu offen und läuft in einen klassischen Konter der Wölfe. Kevin Mbabu fasst sich ein Herz und schlägt die Pille von rechts in den Strafraum, wo Brekalo im Zentrum völlig freisteht und keine Nerven zeigt. Der kroatische Nationalspieler versenkt das Leder volley zum verdienten 1:1-Ausgleich.

  • 1:2 Weghorst (103.): Endlich geht der VfL in Führung. Noch vor der ausgeführten Ecke bringt Cheftrainer Van Bommel den Ex-Kölner Sebastiaan Bornauw in die Partie und der Neuzugang verlängert die Ecke von Maximilian Arnold entscheidend per Kopf, sodass Weghorst aus knapp zweiter Metern nur noch einnicken muss.

  • 1:3 Baku (120.): Das ist die Entscheidung. Auf der linken Seite kommt ein Brekalo-Pass zu Yannick Gerhardt, der von der Grundlinie flach in die Mitte spielt, wo am rechten Pfosten schon Ridle Baku wartet. Der U21-Europameister braucht nur noch den Fuß hinhalten und sorgt somit für die Entscheidung.
     

Trainerstimmen

Mark van Bommel: Erst einmal sind wir froh, dass wir wieder vor Publikum spielen dürfen und die Emotionen wieder auf dem Platz sind. Wenn wir nur das Spiel analysieren, dann hatte Preußen Münster zu Beginn das Gefühl „…hier geht was“. Dennoch haben wir einige Chancen herausgespielt und bekommen schließlich aus einer Ecke das Gegentor. Am Ende schaffen wir noch die Verlängerung, in der Preußen Münster eigentlich das 2:1 erzielen muss. Koen hält den Ball hervorragend und dann machen wir noch zwei Tore.

Sascha Hildmann: Wir haben eine tolle Leistung gesehen. Wir wussten, wie schwer die Aufgabe ist und daher kann ich vor den Jungs nur den Hut ziehen, die viel Leidenschaft und Kampf auf den Platz gebracht haben. Sie sind immer wieder mutig gewesen und haben auch versucht, Fußball zu spielen. Wir waren eigentlich immer wieder gefährlich und wollten dann aber das Ergebnis über die Zeit bekommen. Leider haben uns ein paar Minuten gefehlt, so dass Wolfsburg zum Ausgleich gekommen ist. Trotzdem war es bis dahin von uns ein Riesen-Spiel. In der Verlängerung haben wir unsere Chance nicht genutzt und hinten raus war die spielerische Qualität der Gäste besser.

Aufstellungen und Statistiken

  • Preußen Münster: Schulze Niehues – Schauerte, Hoffmeier, Scherder, Thiel – Daube (95. Kloth), Remberg, Schwadorf (60. Holtby) – Langlitz, Dahlke (68. Wegkamp), Deters (59. Teklab/91. Bindemann)

  • Ersatz: Dedovic (Tor), Borgmann, Klann

  • VfL Wolfsburg: Casteels – Baku, Lacroix (102. Bornauw), Brooks, Roussillon (98. Gerhardt) – Schlager, Guilavogui (60. Arnold) Steffen (46. Brekalo), Philipp (102. Mehmedi), Nmecha (61. Mbabu) – Weghorst

  • Ersatz: Pervan (Tor), Ginczek, Marmoush

  • Tore: 1:0 Hoffmeier (74.), 1:1 Brekalo (90.), 1:2 Weghorst (103.), 1:3 Baku (120.)

  • Gelbe Karten: Hoffmeier, Remberg, Wegkamp / Steffen, Philipp, Lacroix, Brooks, Baku

  • Schiedsrichter: Christian Dingert (Thallichtenberg)

  • Zuschauer: 6.703 am Sonntagnachmittag im Preußenstadion

Matchcenter: Alle Infos zur Partie

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