Männer

Später Genickschlag

Wölfe unterliegen im ersten Heimspiel des Jahres Hertha BSC mit 1:2.

Xaver Schlager im Zweikampf um den Ball gegen Berlin Skjelbred.

Der VfL Wolfsburg ist im ersten Heimspiel 2020 leer ausgegangen. Gegen Hertha BSC unterlag die Elf von Cheftrainer Oliver Glasner am Samstagnachmittag mit 1:2 (0:0). In einer über weite Strecken von Grün-Weiß dominierten Partie brachte Admir Mehmedi die Wölfe spät in Führung (68.). Nachdem Jordan Torunarigha (74.) vor 25.000 Zuschauern in der Volkswagen Arena aber zügig der Ausgleich gelungen war, schafften die Berliner sogar noch den Big Point und konnten durch einen Treffer Dodi Lukebakios (90.) alle drei Zähler entführen. In der Tabelle fiel der VfL um einen Rang auf Platz zehn. Ihren nächsten Pflichtspiel-Einsatz haben die Wölfe, die am Sonntag zunächst ein Testspiel bestreiten, am Sonntag, 2. Februar (Anstoß zum 18 Uhr), mit einem Auswärtsspiel beim SC Paderborn.

Zwei Umstellungen

Einzig auf Neuzugang Marin Pongracic, den eine Fußblessur plagte, musste Glasner über Ignacio Camacho hinaus verzichten. Somit stand der gleiche Kader zur Verfügung wie vor dem Auswärtsspiel in Köln. Gegenüber dem Vorwochenende veränderte der Cheftrainer seine Startformation auf zwei Positionen: Robin Knoche und Renato Steffen verdrängten John Anthony Brooks und Daniel Ginczek zunächst auf die Einwechselbank. Hertha, zuletzt 0:4 dem FC Bayern unterlegen, begann mit vier frischen Kräften: Neu dabei waren Niklas Stark, Maximilian Mittelstädt, Per Skjelbred und Marius Wolf anstelle von Dedryck Boyata, Davie Selke, Vladimir Darida sowie Marvin Plattenhardt.

Später Druck ohne Ertrag

Anders als die Gäste zeigte Grün-Weiß an einer längeren Abtastphase kein Interesse. Doch dauerte es, ehe sich aus dem sichtbaren Bemühen nach vorn die erste gescheite Torchance ergab. Wout Weghorst (26.) schaufelte den Ball, wenn Herthas Keeper ihn auch ohne Mühen aufnehmen konnte, nach schöner Ablage Josuha Guilavoguis zumindest aussichtsreich aufs Tor. Auf der anderen Seite waren die defensivbetonten Berliner da schon gefährlicher aus der Deckung gekommen: Nach einer Flanke von links hatte der VfL von Glück sagen können, dass Marius Wolf freistehend vor Koen Casteels die Kugel aus sechs Metern verfehlte (13.). Die Berliner Nadelstiche schienen durchaus gefährlich. Doch je länger die erste Halbzeit dauerte, desto deutlicher verlagerte sich das Geschehen vor das Gästetor. Maximilian Arnold scheiterte erst mit einem Flachschuss (30.) und bediente dann Knoche per Eckball, der aus guter Position aber keine Wucht hinter seinen Kopfstoß bekam. Als Guilavogui mit einem Hammer von der Strafraumkante Rune Jarstein zu einer Glanztat zwang (38.) und erneut Arnold links vorbeizog (41.), stand endgültig fest, dass das aktivere Team bis zur Pause der VfL Wolfsburg war.

Joker-Führung hält nicht

Fast exemplarisch bis hierhin die erste gute Torchance nach Wiederbeginn: Einen weiten, hohen Ball bekam Steffen an Jarstein nicht vorbeigechippt, was wiederum Weghorst auf den Plan rief. Doch sein Abstaubversuch aus zehn Metern blieb ebenfalls hängen (52.). In der Folge wurde das Duell immer zerfahrener. In Sachen Biss und Zweikampfstärke nahmen sich die Kontrahenten nichts. Spielerlisch derweil blitzten auf beiden Seiten teils gute Ideen auf, die oft aber nicht zu Ende umgesetzt wurden, weil dem vorletzten oder finalen Pass die Genauigkeit fehlte bzw. doch wieder ein Abwehrbein im Weg stand. Als sich allmählich eine Nullnummer anzubahnen schien, brach der Bann allerdings doch. Am linken Flügel zog Mehmedi, kurz zuvor eingewechselt, einfach mal drauf. Weghorst in der Mitte machte einen Buckel, so dass der Ball scheinbar durch ihn hindurch seinen Weg ins lange Eck fand – 1:0 für Grün-Weiß (68.). Doch die Freude über das erste Heimtor 2020 währte nicht lang, weil kurz darauf Hertha zu einem Eckball kam, den Torunarigha schnörkellos per Kopf zum 1:1 ausnutzte (74.). Die Klinsmann-Elf, über weite Strecken fast nur defensiv auffällig, witterte ihre Chance und bekam es tatsächlich hin, die Partie noch zu gewinnen. Gerade noch hatte Casteels gegen Lukebakio mit einer Teufelstat pariert (87.), da tauchte der Hertha-Stürmer wieder vor ihm auf – und schaffte per Kopf das 1:2 (90.). Auf diesen bitterspäten Tiefschlag fanden die Wölfe keine Antwort mehr. 

VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Tisserand, Knoche, Roussillon – Guilavogui, Schlager, Arnold (88. Ginczek), Steffen (82. Victor), Brekalo (63. Mehmedi) – Weghorst

Hertha BSC: Jarstein – Klünter, Stark, Torunarigha, Mittelstädt – Ascacibar, Skjelbred, Grujic, M. Wolf, Dilrosun (76. Esswein) – Lukebakio (90.+2 Selke)

Tore: 1:0 Mehmedi (68.), 1:1 Torunarigha (74.), 1:2 Lukebakio (90.)  

Gelbe Karten: – / Torunarigha

Zuschauer: 24.894 am Samstagnachmittag in der Volkswagen Arena

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart) 

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Die Stimmen der Trainer

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