Frauen

Souverän ins Halbfinale

Im DFB-Pokal-Viertelfinale setzen sich die VfL-Frauen mit 4:0 gegen Potsdam durch.

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Die Frauen des VfL Wolfsburg sind erfolgreich in die entscheidende Saisonphase gestartet: Der aktuelle Double-Gewinner setzte sich im DFB-Pokal-Viertelfinale nach einer überzeugenden Vorstellung mit 4:0 (2:0) gegen den 1. FFC Turbine Potsdam durch und darf damit einmal mehr von einer erfolgreichen Titelverteidigung träumen. Wer die letzte Hürde auf dem Weg ins Endspiel sein wird, steht bereits morgen fest: Um 13 Uhr findet in der Frankfurter DFB-Zentrale die Auslosung des Halbfinals statt (live auf DFB-TV). Im Topf befinden sich neben den Grün-Weißen noch der FC Bayern München, die TSG 1899 Hoffenheim und der SC Freiburg. Im Aufeinandertreffen mit den Potsdamerinnen trafen Doppelpackerin Alexandra Popp, Pernille Harder und Pia-Sophie Wolter für den Tabellenführer der Allianz Frauen-Bundesliga. Weiter geht’s für die Wölfinnen am kommenden Sonntag (Anstoß um 14 Uhr) mit einem Liga-Gastspiel beim SC Freiburg. Zuvor laden die VfL-Frauen am kommenden Freitag zu einem grün-weißen Talk in die VfL Fanwelt

Schult mit Comeback

Bild Almuth

Dass VfL-Cheftrainer Stephan Lerch auf Zsanett Jakabfi (Prellung), Sara Doorsoun und Kristine Minde (beide muskuläre Probleme) verzichten musste, stand bereits im Vorfeld der Partie fest. Zum ersten Mal im Jahr 2019 stand Almuth Schult nach ihrer Masern-Infektion in einem Pflichtspiel zwischen den Pfosten. Die deutsche Nationaltorhüterin ersetzte Mary Earps, die bei den Partien in München und gegen den SV Werder Bremen zum Einsatz kam. Im Vergleich zum Heimspiel gegen Bremen änderte Lerch seine Startformation noch auf einer weiteren Position: Für Katharina Baunach rückte die zuletzt angeschlagene Popp wieder ins Team.

Popp mit Doppelpack

Die Wölfinnen, die anlässlich der Vielfaltswochen 2019 mit einem Sondertrikot aufliefen, erarbeiteten sich nach elf Minuten die erste Torchance: Caroline Hansen setzte sich auf der rechten Seite durch und bediente Popp, deren Schuss aus kurzer Distanz abgefälscht wurde. Bei der anschließenden Ecke setzte Harder einen Kopfball deutlich zu hoch an. Mit zunehmender Spieldauer nahm der Druck der Grün-Weißen zu – und das blieb nicht ohne Folgen: Nach einer langen Ballbesitzphase war es Popp, die den Ball nach Vorlage von Blässe per Flachschuss im Turbine-Gehäuse unterbrachte. Beflügelt von der Führung, spielten sich die VfL-Frauen nun endgültig in der gegnerischen Hälfte fest – Turbine kam kaum mehr zu Entlastung. Fast folgerichtig, dass Potsdams Keeperin Vanessa Fischer bereits in der 26. Minute zum zweiten Mal hinter sich greifen musste. Wieder war Popp die Torschützin, diesmal „klassisch“ mit einem perfekt getimten Kopfball nach einer Hansen-Ecke. Zehn Minuten später hätte die neue Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft einen Hattrick schnüren können, doch bei ihrem Abschluss nach Vorlage von Harder wurde der Winkel ein wenig zu spitz. In der Schlussphase der ersten Hälfte näherten sich dann auch die Gäste hin und wieder dem Tor der Wölfinnen an, doch wirklich Gefährliches resultierte nicht aus diesen Bemühungen. Auch in der Defensive hatte der Titelverteidiger bei ungemütlichen Wetterbedingungen alles unter Kontrolle.

Wolter mit kuriosem Treffer

Bild Wolter

Gleich zwei Wechsel nahm Potsdams Trainer Matthias Rudolph in der Pause vor – ein deutliches Signal, dass man sich im Lager der Brandenburgerinnen noch nicht mit dem Ausscheiden abfinden wollte. Allerdings: Die Wölfinnen hatten keine Lust, noch einmal Spannung aufkommen zu lassen. Genauer gesagt Harder, die allein auf Torhüterin Fischer zulief und cool zum 3:0 einschob (49.). Es war gleichbedeutend mit einer Vorentscheidung – dass die bis dahin harmlosen Gäste das Geschehen noch einmal auf den Kopf stellen würden, war kein realistisches Szenario. Zumal die Wölfinnen nun mit großer Souveränität agierten, Ball und Gegner laufen ließen und den Potsdamerinnen kaum noch Gelegenheit gaben, offensiv tätig zu werden. Und obwohl die Grün-Weißen nun nicht mehr im sechsten Gang agieren mussten, reichte es noch für einen weiteren Treffer: Nach einer Hereingabe von Blässe traf die eingewechselte Wolter mit einer kuriosen Kopfball-Bogenlampe (75.). Es war der Schlusspunkt in einer überraschend einseitigen Partie. Fazit: Wenn es der Plan der VfL-Frauen war, ins Halbfinale einzuziehen und dabei noch Kräfte zu schonen, so ist dieser aufgegangen.

„Den Schwung mitnehmen“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Großes Kompliment an meine Mannschaft, die den Matchplan heute hervorragend umgesetzt hat. Wir wussten, dass Partien gegen Potsdam in der Vergangenheit immer sehr intensiv und kampfbetont waren. Daher war es wichtig, gleich von der ersten Minute an dagegenzuhalten und vom Kopf her hundertprozentig da zu sein. Unser Ziel war es darüber hinaus, Fußball zu spielen – und auch das ist uns gelungen. Wir konnten uns oft sehr tief in der Potsdamer Hälfte festsetzen und letztlich haben wir daraus noch zu wenig gemacht. Zeitweise haben wir es verpasst, mehr in die Zwischenräume zu kommen. Auch nach der Pause haben wir hinten wenig zugelassen, vorne den Druck hochgehalten und die Partie konzentriert zu Ende gespielt. Unter erschwerten Wetterbedingungen durch starken Wind und Regen war dies insgesamt eine tolle fußballerische Leistung. Diesen Schwung wollen wir nun mitnehmen in die vor uns liegenden Aufgaben!

VfL Wolfsburg: Schult – Blässe, Fischer, Goeßling, Peter – Neto, Gunnarsdottir – Hansen (70. Wolter), Harder (81. Baunach), Popp – Pajor (74. Masar)

1. FFC Turbine Potsdam: Fischer – Gasper, Schmidt, Ilestedt, Rauch, Dieckmann (46. Kiwic) – Zadrazil, Cahynova – Schwalm (77. Orschmann), Prasnikar (46. Chmielinski), Huth

Tore: 1:0 Popp (20.), 2:0 Popp (26.), 3:0 Harder (49.), 4:0 Wolter (75.)

Gelbe Karte: Kiwic

Zuschauer: 1.347 am Mittwochabend im AOK Stadion

Schiedsrichterin: Angelika Söder (Ingolstadt)

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