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Serie gerissen

Die U23 kassiert beim 0:3 gegen Hannover 96 die erste Saisonniederlage.

Am achten Spieltag der Regionalliga Nord hat es nun auch die U23 erwischt: Die Jungwölfe unterlagen im heimischen AOK Stadion der U23 von Hannover 96 0:3 (0:1), behaupten aber aufgrund des besseren Torverhältnisses die Tabellenführung. Vor 194 Zuschauern sorgten Marco Stefandl (14. Minute), Martin Wagner (73.) und Moussa Doumbouya (82.) für die Treffer der Gäste. 

Stefandl ärgert Grün-Weiß

Die Wolfsburger begannen gefällig, konnten jedoch die optische Überlegenheit nicht in Torchancen ummünzen, da es beim letzten Ball an Genauigkeit haperte. Die 96er hielten kämpferisch dagegen – um dann eiskalt zuzustoßen und die Wölfe mit dem zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden 0:1 zu schocken: Ein langer Ball erreichte Stefandl, der freistehend vor Phillip Menzel den Ball im langen Eck versenkte (14.). Die Grün-Weißen brauchten etwas, um sich von dem Rückschlag zu erholen und fanden lange nicht zu ihrem Spiel. Wer weiß, wie die erste Hälfte gelaufen wäre, hätte Mamoudou Karamoko nur kurz nach dem Rückstand die Chance genutzt und den Ausgleich besorgt, doch der Stürmer scheiterte an 96-Keeper Marlon Sündermann (21.). So blieb es bis zur Pause in einer stellenweise zerfahrenen Partie mit vielen Nickligkeiten bei der knappen Halbzeitführung der Gäste, die sich bis zum Halbzeitpfiff nicht aus der Reserve locken ließen. 

Traumtor von Wagner sorgt für die Vorentscheidung 

Nach dem Wiederanpfiff setzten die Wölfe alles daran, zum Ausgleich zu kommen, doch wurden die Angriffe nach Balleroberung nicht konsequent und zielführend zu Ende gespielt. Die Gäste lauerten derweil weiter auf eine Konterchance und hielten bissig dem Druck der Wölfe stand, die es einfach nicht schafften, den hundertprozentigen Zugriff auf Gegner und Partie zu erlangen. Die 96er dagegen hatten ihre erste Chance im zweiten Durchgang durch Marco Drawz, der aus dreizehn Metern freistehend abzog und Menzel zu einer Glanzparade zwang, der den Ball gerade noch über die Latte lenken konnte. Doch aufgeschoben war aus Gästesicht nicht aufgehoben, denn die anschließende Ecke nahm Wagner in der rechten Sechzehnerecke volley und beförderte den Ball zum 2:0 ins lange Eck (73.). Als kurz darauf Dominik Marx die zweite Gelbe Karte sah und nur noch zehn Wölfe auf dem Platz standen, schien die Vorentscheidung gefallen (77.). Den Deckel drauf auf einen für den VfL enttäuschenden Nachmittag machte der eingewechselte Doumbouya, der sich durchtankte und zum 3:0-Endstand vollendete (82.).

„Mit 90 Prozent kann man nicht gewinnen“

VfL-Cheftrainer Rüdiger Ziehl: Es war eine verdiente Niederlage, weil wir nicht auf unserem Niveau gespielt haben. Das Ergebnis ist ein klares Zeichen an meine junge Mannschaft, dass man mit 90 Prozent nicht gewinnen kann. Hannover stand ein wenig mit dem Rücken zur Wand, war etwas aggressiver und hat mehr investiert. Besonders ärgerlich ist, dass wir nach dem Mittwochsspiel nicht auf einem ähnlichen Niveau gespielt, falsche Entscheidungen bei Ballbesitz getroffen haben und nie wirklich das Gefühl hatten, da könnte heute was passieren, auch wenn nicht alles schlecht war, was wir gemacht haben. Aber wir hatten im Vorfeld darauf hingewiesen, dass es eine Kopfsache sein wird, das Spiel heute nach dem Highlight in Lübeck anzunehmen. Das ist uns leider nicht durchgängig gelungen. 

VfL Wolfsburg U23: Menzel – Edwards, Rizzi, Siersleben – Justvan (79. König), Möker, Stach (58. Horn), Hamadi – Karamoko, Iredale (66. Marmoush)

Hannover 96 U23: Sündermann – Wolf, Klar, Dauter, Aytun – Marusenko, Deliduman – Stefandl (69. Hadzic), Wagner (87. Neiß), Drawz – Mustafa (80. Doumbouya)

Tore: 0:1 Stefandl (14.), 0:2 Wagner (73.), 0:3 Doumbouya (82.)

Gelbe Karten: Marmoush, Deliduman / Klar, Aytun

Gelb-Rote Karte: Marx

Schiedsrichter: Marco Scharf (Cuxhaven)

Zuschauer: 194 am Sonntagnachmittag im AOK Stadion