Frauen I

„Sehr stolz“

Die Stimmen der Trainer zum Finale in der UEFA Women᾽s Champions League.

Stephan Lerch schaut ernst aber auch stolz.

Die Enttäuschung nach dem in der Verlängerung verlorenen Finale in der Königsklasse gegen Olympique Lyon war bei VfL-Cheftrainer Stephan Lerch natürlich riesig. Aufgrund des aufopferungsvollen Kampfes seiner Wölfinnen, die nie aufsteckten und auch in Unterzahl versuchten, Nadelstiche in der Offensive zu setzen, fand der 33-Jährige lobende Worte für seine Mannschaft. Auf der anderen Seite überwog trotz eines Spiels „voller Überraschungen“ selbstverständlich die Freude über den erneuten Titelgewinn in der UEFA Women᾽s Champions League.

Stephan Lerch: Direkt nach dem Spiel muss man sich erst einmal etwas sammeln. Wir sind wieder über 120 Minuten gegangen und im Moment fühlt es sich sehr bitter an. Wir haben die Partie mit einem ganz großen Kampf über die volle Distanz gespielt. Dass wir gleich zu Beginn der Verlängerung die Führung erzielt haben, hat uns gutgetan und uns daran glauben lassen, dass wir das Spiel gewinnen können. Kurz danach den Platzverweis zu bekommen, war sehr bitter für uns. Lyon hat eine enorme Qualität. Es war sehr schwer mit einer Spielerin weniger, solch eine Mannschaft in Schach zu halten. Sie hat dann ihre Klasse ausgespielt, was uns sehr wehgetan hat – vor allem wenn man bedenkt, was für Spiele wir in den Beinen haben. Es ist sehr bitter, ich bin aber sehr stolz auf die Mannschaft und auf das, was sie heute wieder geleistet hat. Sie hat einen unglaublichen Willen gezeigt. Natürlich richte ich auch Gratulationen an den Sieger aus Lyon.

Reynald Pedros: Es gab viele verschiedene Momente in diesem Spiel. Zunächst haben wir ein Tor geschossen, dass nicht gegeben wurde, obwohl der Ball die Linie überschritten hatte. Zu dem Zeitpunkt haben wir gedacht, dass es vielleicht nicht unser Tag ist. Dann haben wir ein Gegentor bekommen, das meine Spielerinnen aber sofort weggesteckt haben. Ich habe die Reaktion meines Teams gesehen, das in der Offensive viel Druck ausgeübt hat, deswegen hatte ich nur kurz Zweifel, dass es nicht klappen könnte. Meine Spielerinnen haben dann den Rest erledigt. Es war ein Spiel voller Überraschungen, doch nun sind wir glücklich, dass wir es gewinnen konnten.