Philipps Sonntagsschuss lässt Wölfe jubeln
Starker VfL-Start: Nach einer ersten Halbchance durch Philipp war schon Ridle Bakus Gelegenheit eine Zeigerumdrehung später bereits wesentlich hochkarätiger. Nach Zuspiel Xaver Schlagers hatte der nur noch den Ungarn im RB-Gehäuse vor sich, schob das Leder aber haarscharf am linken Pfosten vorbei (6.). Weitere sechs Minuten später bissen die Grün-Weißen dann zu. Maximilian Arnold, der sein bereits 250. Bundesliga-Spiel bestritt, spielte Philipp an der Strafraumkante an – und was dieser dann anstellte, war ganz großer Sport: Der VfL-Offensivakteur lupfte die Kugel kurz an und hämmerte sie ansatzlos und absolut unhaltbar genau in den rechten Giebel – Traumtor zum 1:0 (12.)! Zwar investierten die Gastgeber in der Folge offensiv mehr, doch die VfL-Defensive agierte hochkonzentriert und ließ kaum etwas zu. Eingeleitet vom in dieser Szene mutig mitspielenden Koen Casteels erarbeiteten die Wölfe sich nach 25 Minuten einen starken Konter, an dessen Ende Wout Weghorst das Spielgerät aus 17 Metern an den rechten Außenpfosten schlenzte – und somit eine mögliche frühe Vorentscheidung verpasste.
Philipp, zum Zweiten
Kurz darauf musste sich Casteels dann tatsächlich erstmals auszeichnen, als er gegen Christopher Nkunku geschickt den Winkel verkürzte (28.). Die Bullen waren jetzt sichtbar griffiger und kamen durch Willi Orban (28.) und Kluivert (30.) zu weiteren Gelegenheiten. Dann waren aber wieder die Wölfe am Zug: Zunächst war es wieder Weghorst, der im Anschluss an eine Ecke für Gefahr sorgte, Nkunku fälschte den Abschluss des Niederländers gerade noch zur Ecke ab (38.). Dann musste Gulacsi bei Arnolds Fernschuss abtauchen (41.). So hatte sich der VfL die Halbzeitführung mit einem couragierten und spielstarken Auftritt redlich verdient – und sollte sogar noch vor dem Pausenpfiff nachlegen: Baku brachte das Leder von rechts scharf in die Mitte, wo der lauernde Philipp das Leder im Rücken von Ibrahima Konate in die Maschen spitzelte – Doppelpack und fünfter Saisontreffer des Leihspielers von Dinamo Moskau (45.+1).
Kluivert verkürzt und scheitert
Die Gastgeber mussten nun offensiv Druck machen – und taten das prompt eindrucksvoll. Über Marcel Sabitzer landete das Leder bei Kluivert, der Kevin Mbabu rechts im Strafraum austanzte und Casteels beim harten Abschluss keine Chance ließ (51.) – die schnelle Antwort! Der 1:2-Anschluss war das „Hallo-Wach“ für die Sachsen, die nun wie verwandelt auftraten und deutlich die Spielkontrolle übernahmen. Die Wölfe gerieten immer mehr unter Druck und hatten in dieser Phase Mühe, sich zu befreien. In der 67. Minute musste Casteels dann erneut gegen Kluivert Kopf und Kragen riskieren, um den möglichen Ausgleich zu verhindern.
VAR schreitet ein – 2:2
Auch in der Folge brannte es immer wieder im VfL-Strafraum, doch mit Glück und Geschick überstand Wolfsburg zunächst diese Druckphase. Dann aber sorgte eine VAR-Entscheidung für den RB-Ausgleich: Nach einem Zweikampf im Wölfe-Strafraum zwischen Paulo Otavio und dem eingewechselten Amadou Haidara entschied Schiedsrichter Felix Zwayer zunächst auf Freistoß für den VfL, ehe er nach Ansicht der Bilder auf den Punkt zeigte. Sabitzer ließ sich den Foulelfmeter nicht nehmen und verwandelte souverän (78.). Mehr passierte dann in dieser aufregenden Partie zweier entgegengesetzten Hälften nicht mehr, auch da am Ende beide Kontrahenten mit der Punkteteilung gut leben können: RB sichert sich endgültig die Vizemeisterschaft, der VfL hat das Ticket zur Königsklasse gelöst.
RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Konate (63. Upamecano), Orban – Laimer (46. Haidara), Sabitzer, Forsberg (87. Kampl), Henrichs (46. Angelino), Kluivert (70. Hwang), Nkunku – Poulsen
VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Lacroix, Brooks, Otavio – Schlager, Arnold, Baku (89. Roussillon), Philipp (79. Guilavogui), Gerhardt – Weghorst
Tore: 0:1 Philipp (12.), 0:2 Philipp (45.+1), 1:2 Kluivert (51.), 2:2 Sabitzer (78., FE)
Gelbe Karten: Henrichs, Konate, Sabitzer / Mbabu, Arnold, Baku
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
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